Modellprojekt wird gepusht  
Geld fürs Power-Dorfgemeinschaftshaus Arnshöfen
Powerdorfgemeinschaftshaus Arnshöfen: Staatssekretärin Dick-Walther (5.von rechts) überreicht Ortsbürgermeisterin Michaela Hehl (5. von links) in Anwesenheit von Bürgermeister Klaus Lütkefedder (3. von rechts), der Beigeordneten, der Klimaschutzbeauftragten und MdL Jenny Groß den Förderbescheid über 100.000 Euro. Mit diesem Geld wird das Gebäude energieautark gestaltet.
Angela Baumeier

Nachdem die „gute Stube“ der rund 180-Seelen-Gemeinde in der Verbandsgemeinde Wallmerod bereits grundsaniert ist, wird sie nun energieautark. Dazu gibt es Fördermittel vom Land.

Das ist ein gelungener Kraftakt: Mit ihrem Projekt „Power-Dorfgemeinschaftshaus“ (DGH) hat die Ortsgemeinde Arnshöfen erfolgreich an einem Landeswettbewerb teilgenommen und konnte mit ihrem Konzept, energieautark zu werden, punkten. Dafür bekam sie jetzt von Wirtschaftsstaatssekretärin Petra Dick-Walther einen Förderbescheid in Höhe von 100.000 Euro überreicht. Die Mittel stammen aus dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) des Landes Rheinland-Pfalz.

Mit dem Projekt hat das Klimaschutzmanagement der Verbandsgemeinde Wallmerod die Ortsgemeinde ins Rennen geschickt, die im August ihr 500-jähriges Bestehen feiern wird. Bürgermeister Klaus Lütkefedder, der gemeinsam mit Klimaschutzmanagerin Lina Braun das Konzept für das „Power-DGH“ erarbeitete, sieht in dem Modellprojekt ein gutes Beispiel für andere Gemeinden. Braun berichtete auf Anfrage von Dick-Walther, dass die Begleitung im Bewerbungsprozess gut gewesen sei.

An das Dorfgemeinschaftshaus, das in den 1990er-Jahren errichtet und 2021/22 grundsaniert wurde, grenzt das Feuerwehrhaus. Es dient auch als Notfalltreffpunkt.
Angela Baumeier

Das vorhandene Dorfgemeinschaftshaus wird nun energieautark aufgerüstet. Durch Dachflächenphotovoltaik inklusive eines Speichers kann der vollständige Energiebedarf eigenerzeugt werden. Zusätzlich wird das Dorfgemeinschaftshaus mit Angeboten wie einer kostenlos nutzbaren Servicestation für Fahrräder und einer E-Ladesäule für den kommunalen Fuhrpark aufgerüstet, wie Ortsbürgermeisterin Michaela Hehl und Lütkefedder erläuterten. Das passe gut zu dem Ziel der Verbandsgemeinde, den Tourismus zu stärken. Besonders sei auch, dass mit dem eigenen Solarstrom auch nahezu die gesamte, bereits auf LED umgerüstete Straßenbeleuchtung in Arnshöfen betrieben werden soll. Der zentrale Anschluss befindet sich im Dorfgemeinschaftshaus und muss dazu technisch an den Stromspeicher angebunden werden. Dieses Gesamtkonzept, so betonte Lütkefedder, sei somit das „Tüpfelchen auf dem I“ für Arnshöfen und könne auch als Modell für andere kleinere Orte dienen.

Dick-Walther zeigte sich von dem Engagement der Ortsgemeinde unter der „Power-Ortsbürgermeisterin“ beeindruckt und betonte, dass sie sehr genau wisse, wie viel ehrenamtliches Engagement dahinter stecke, da sie selbst auch aus der Kommunalpolitik komme. Das „Power-DGH“ passe sehr gut in den ausgelobten Wettbewerb, es sei ein Leuchtturm mit Vorbildcharakter. „Wir möchten, dass man innovativ nachdenkt, wie man den Klimaschutz umsetzen kann“, hob die Staatssekretärin hervor. Daher sei sie sehr gern nach Arnshöfen gekommen, um sich das Projekt anzuschauen und den Förderbescheid zu übergeben. “Für unsere kleine Ortsgemeinde ist das etwas ganz Großes, diese Förderung zu erhalten“, dankte Hehl.

Im Anschluss an die Förderbescheidübergabe führte Michaela Hehl durch das Dorfgemeinschaftshaus samt Außengelände.
Angela Baumeier

„Das Dorfgemeinschaftshaus ist ein wichtiger Ort für das Miteinander in der Gemeinde. Mit der Umstellung auf regenerative Energiequellen wird es nun auch zu einem Modellprojekt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit“, fuhr die Staatssekretärin fort. Es sei wichtig und gut, die Ortskerne zu stärken. Das Projekt in Arnshöfen sei ein Beispiel dafür, wie Klimaschutz und kommunale Entwicklung Hand in Hand gehen können.

Im Anschluss lud Michaela Hehl dazu ein, das DGH zu besichtigen, dass Mitte der 1990er-Jahre errichtet, 1997 fertiggestellt und bereits 2021/22 grundsaniert wurde. Dabei wurde beispielsweise auch der Eingangsbereich verändert, und das Dach sowie die Heizung wurden auf Vordermann gebracht. An der Übergabe des Förderbescheids und dem Rundgang nahmen auch die Beigeordneten der Verbandsgemeinde sowie der Ortsgemeinde und zudem MdL Jenny Groß teil. Er führte auch zu dem an das Gebäude anschließende Feuerwehrgerätehaus.

Weitere Informationen zum KIPKI-Programm sind auf der Website des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau unter https://kipki.rlp.de abrufbar. 

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