Der Digitalpakt I läuft noch bis zum 31. Dezember 2024. Im nächsten Jahr stehen noch zwei kostenintensive Projekte an den Schulen an: die Erneuerung der Netzwerkkomponenten und der Austausch der MNSplus-Server. Dadurch werden die noch zusätzlich zur Verfügung stehenden Fördermittel aus dem Digitalpakt I in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro voraussichtlich voll ausgeschöpft.
Geld für mobile Endgeräte
Der Digitalpakt II wurde bereits im Jahr 2020 abgeschlossen. Mit dem Sofortausstattungsprogramm Schulen stellte der Bund Gelder für mobile Endgeräte bereit. Diese sollten an Schüler verliehen werden, die für den digitalen Unterricht aufgrund sozialer Ungleichheiten keine geeigneten Endgeräte im häuslichen Umfeld zur Verfügung haben.
Zur Umsetzung dieser Ziele hat die Kreisverwaltung vor drei Jahren 944 Apple iPads inklusive Zubehör (Hüllen, digitale Stifte, Mobile-Device-Management-Programmierung) sowie 59 Tablet-Koffer (für je 16 iPads) an die Schulen ausgeliefert. Durch Mittel aus dem Nachtragshaushalt des Landes konnte die Kreisverwaltung zusätzlich 158 Apple iPads sowie 56 Lenovo Thinkpads inklusive Zubehör für die Schulen anschaffen.
IT-Administratoren im Blick
Der Digitalpakt III konzentrierte sich auf die Förderung der Ausbildung und Finanzierung professioneller IT-Administratoren, die für die Schulen eingesetzt werden. Basierend auf einem einmaligen Sockelbetrag von 2000 Euro pro Schule sowie einem Betrag, der auf den Schülerzahlen basiert, erhielt die Kreisverwaltung eine Fördersumme von knapp 390.000 Euro. Diese investierte sie in die Personalkosten, die Qualifizierung und Weiterbildung der Administratoren, die die IT-Infrastrukturen der Schulen an den Schulstandorten in Montabaur, Westerburg, Hachenburg, Selters und Höhr-Grenzhausen betreuen. Allein mit den zu erwartenden Personalkosten des Jahres 2023 und 2024 wird die Fördersumme ausgeschöpft.
Nicht alle Mittel abgerufen
Da nicht alle Schulträger bundesweit ihre Mittel aus dem Digitalpakt I und III vollständig abgerufen haben, konnten Ende September 2023 zusätzliche Fördermittel beantragt werden, die auf jeweils 50.000 Euro pro Antrag und Träger gedeckelt waren. Mit diesen Mitteln beabsichtigt die Kreisverwaltung eigenen Angaben zufolge, für sieben Schulen jeweils einen weiteren Koffer mit je 16 iPads zu beschaffen beziehungsweise weitere Personalkosten der IT-Administratoren zu finanzieren.
Zudem gab es auch noch einen Digitalpakt IV, der bereits im Jahr 2022 abgeschlossen wurde. Hier stellte der Bund Gelder zur Verfügung, um Lehrkräfte an Schulen mit mobilen Endgeräten (Laptops, Notebooks und Tablets) auszustatten. Für den Westerwaldkreis wurde ein Förderbetrag von rund 445.000 Euro zugeteilt – basierend auf der Anzahl der hauptamtlich beschäftigten Lehrkräfte an den Schulen in der Trägerschaft des Kreises.
Westerwaldkreis steuert auch eigenes Geld bei
Eine Abfrage der Schulen ergab einen Bedarf an 782 iPads inklusive Hüllen und digitalen Stiften. Zusammen mit dem für den Betrieb erforderlichen Lizenzen für ein Mobile-Device-Management-System entstanden Kosten in Höhe von etwa 462.000 Euro. Um die Anforderungen aller Schulen zu erfüllen, wurden die den Förderbetrag übersteigenden Kosten vom Westerwaldkreis getragen und die beantragten Leihgeräte zur Verfügung gestellt.