Zumal die Friedensfeier jedes Jahr eine besondere Mahnung für ein friedliches Miteinander ist, wie die Kreisbeigeordnete und Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland zu Beginn betonte. Den zeitlich schon weit entfernten Weltkrieg holten dann Finja Dörsam und Rieke Eschen vom Landesmusikgymnasium ganz nah heran, als sie unter anderem vom neunjährigen Oswald und zehnjährigen Gottfried berichteten, die in Montabaur damals mit zwei anderen Menschen durch eine Bombe getötet wurden.
Wieland: Im Krieg gibt es nur Verlierer
Die beiden Schülerinnen lasen aber auch einen Text des diesjährigen Friedenspreisträgers Serhij Zhadan. Gabi Wieland forderte auf, zu überlegen, was man selbst für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit tun könne. „In einem Krieg gibt es keine Gewinner, sondern nur Verlierer“, so die Kreisbeigeordnete und nannte im Besonderen die im Ukrainekrieg getöteten Zivilisten, zu denen 400 Kinder gehörten. Sie wies auf die 1000 Toten auf dem Ehrenhain hin, deren Namen durch die Gedenktafeln nicht vergessen seien.
Nachdem das „Klangquartett“ das Bonhoeffer-Lied „Von guten Mächten“ gesungen hatte, wurde die Totenglocke angeschlagen. „Die Menschen haben nichts gelernt“, bedauerte Pfarrer Steffen Henrich und bat darum, für die von Krieg betroffenen Menschen zu beten.
Feier klingt mit Nationalhymne aus
Für die musikalische Gestaltung der Feierstunde sorgten der Musikverein Horressen unter der Leitung von Uwe Hübinger und das Blechbläserensemble des Musikgymnasiums mit Philipp Hebgen. An der Vorbereitung und feierlichen Gestaltung beteiligten sich die Pfadfinder, die Feuerwehr, die Schützengesellschaft und der Bauhof unter der Gesamtleitung von Monika Decker. Mit der Nationalhymne klang die Friedensfeier zum Volkstrauertag aus. Markus Müller