235 Kilometer langer Qualitätswanderweg gab einst den Anstoß für kreis- und sogar landerübergreifende Zusammenarbeit
Ganze Region macht gemeinsame Sache: Steig verbindet seit 15 Jahren den Westerwald
Der Westerwaldsteig führt geradewegs am sogenannten Westerwälder Deutschen Eck in Heimborn vorbei. Aber der jetzt 15 Jahre alte und 235 Kilometer lange Qualitätswanderweg berührt auf seiner Strecke nicht nur die Nister, sondern zum Beispiel auch die Wied und viele weitere Gewässer. Foto: Archiv Maja Wagener
Archiv Maja Wagener

Westerwald. Mit den Planungen des Westerwaldsteigs begann vor fast zwei Jahrzehnten eine Kreis- wie Ländergrenzen überschreitende Zusammenarbeit der Kreise Lahn-Dill (in Hessen) sowie Neuwied, Altenkirchen und Westerwald. Gerade bei den letzten drei ist daraus mittlerweile die Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“ geworden.

Das wurde bei einer kleinen Feier zum 15. Geburtstag des 235 Kilometer langen zertifizierten „Qualitätswanderweg Wanderbares Deutschland“ in der Römerwelt Rheinbrohl in so gut wie allen Redebeiträgen mehr als deutlich. „Erfinder des Westerwaldsteiges war ja der Westerwald-Verein“, betonte der Westerwälder Landrat Achim Schwickert. „Doch der hatte nicht das Geld, um ein solches Großprojekt zu finanzieren.“ Also kamen der Westerwald-Touristikservice, die Landkreise und die betroffenen (Verbands-)Gemeinden mit ins Boot – und das eigentlich wegweisende Projekt ins Stocken. „Das war gar nicht so einfach hinzukriegen“, meinte Schwickert. Da gab es genügend Probleme der Finanzierung und der Wegeführung. „Am Ende ging's nur mit Gewalt“, so Schwickert etwas verschmitzt.

Der Westerwaldsteig führt geradewegs am sogenannten Westerwälder Deutschen Eck in Heimborn vorbei. Aber der jetzt 15 Jahre alte und 235 Kilometer lange Qualitätswanderweg berührt auf seiner Strecke nicht nur die Nister, sondern zum Beispiel auch die Wied und viele weitere Gewässer. Foto: Archiv Maja Wagener
Archiv Maja Wagener

Heute sei der Westerwaldsteig aber die „Herzschlagader“ der ganzen Großregion Westerwald und ihrer Natur- und Kulturlandschaften, stellte der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach fest. Von der Dill über die Westerwälder Seenplatte bis zum Rhein hin verbinde der Weitwanderweg die Räume und Geschichte der verschiedensten Orte und eigene sich für Gäste besonders, um die Wäller Lebensart zu erkunden und zu erleben. Der Steig sei vor allem dadurch zum Erfolgsmodell geworden, weil man die Kollektivkraft in den Mittelpunkt gestellt habe. Dieses Miteinander gelte es zu bewahren, um den Westerwaldsteig in Zukunft zu pflegen und nachhaltig weiterzuentwickeln.

Stellvertretend für alle Wegepaten zeichnete Wanderexpertin Katrin Cramer die nach Rheinbrohl gekommenen Betreuer des Steigs aus.
Markus Müller

Ein großes Dankeschön sprach Hallerbach den Wegepaten aus, ohne die die Wanderstrecke nicht das geworden wäre, was sie heute ist. Ganz vorne dabei sei auch immer Wegetechniker Jupp Rüth, lobte der Landrat. Das Publikum dankte Rüth mit Sonderapplaus.

Touristik-Chefin Maja Büttner, Projektleiterin Wandern Katrin Cramer und Wegetechniker Josef Rüth begutachten die neue Infotafel am Start- und Endpunkt des Westerwaldsteigs in der Römerwelt in Rheinbrohl.

Die Vertreter der vier Westerwälder Landkreise und Tourismuschefin Maja Büttner schnitten die Torte zum 15. Geburtstag des Westerwaldsteigs an.
Markus Müller

Weiteres Lob galt der Wäller Touristik-Geschäftsführerin Maja Büttner und ihrem Team. Für den Steig ist Katrin Cramer die Projektbeauftragte, die dann auch mit Moderator Jörg Sartorius einige Wegepaten stellvertretend für alle mit Ehrenplaketten auszeichnete.

Touristik-Chefin Maja Büttner, Projektleiterin Wandern Katrin Cramer und Wegetechniker Josef Rüth begutachten die neue Infotafel am Start- und Endpunkt des Westerwaldsteigs in der Römerwelt in Rheinbrohl.

 

Markus Müller

Nachdem auch Bürgermeister Jan Ermtraud (VG Bad Hönningen) die Gäste am Beginn des Steigs und des Limes begrüßt hatte, wurde der Qualitätsweg mit einer kleinen Podiumsdiskussion beleuchtet, an der zum Beispiel Wegepate Uwe Hoppe und „Wir Westerwälder“-Vorstand Sandra Köster teilnahmen. Dabei kamen die vielen Erlebnisschleifen zur Sprache, die den Steig noch aufwerten.

Am Ende der Gespräche wurde der 15. Geburtstag mit dem Anschneiden einer Torte gefeiert. Natürlich gehörten auch lokale Spezialitäten und Getränke zu einer zünftigen Wäller Geburtstagsfeier.

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