Die FWG hatte unter anderem wissen wollen, ob und wann in der Vergangenheit darüber informiert wurde, welche Konsequenzen eine Umstellung der Wasserversorgung ganz konkret für die Einwohner der beiden Stadtteile haben wird. Sie empfand es zudem als bürgerfern, dass anwesende Zuhörer keine Fragen im Ausschuss stellen durften.
Das im vergangenen Jahr veränderte Mischverhältnis des Trinkwassers für die Stadtteile Elgendorf und Horressen sorgt seit etlichen Wochen für Diskussionen. Weil sich der Härtegrad des Wassers deutlich erhöht hat, seit die beiden Orte im Wesentlichen mit Wasser aus Vallendar versorgt werden, sind viele Bürger sauer. Sie kritisieren darüber hinaus den aus ihrer Sicht schlechteren Geschmack des Trinkwassers.
Ob die Vertreter der Kommunalpolitik transparent darüber informiert wurden, welche Auswirkungen die Umstellung für die beiden Stadtteile haben wird, blieb in der Ausschusssitzung jedoch unklar, meint Speier. Es sei lediglich allgemein auf Sitzungen in Vorjahren verwiesen worden.
Weitere Nachfragen, ob die Auswirkungen auf Horressen und Elgendorf in diesen Sitzungen klar dargestellt wurden, konnten die Vertreter der Verbandsgemeinde allerdings nicht beantworten. „Es ist recht sicher anzunehmen, dass die VG-Vertreter dies aus den archivierten Unterlagen hätten entnehmen können, wenn es so gewesen wäre“, ergänzt der FWG-Politiker.
„Wir möchten das weichere Wasser wieder zurückbekommen.“
Frank Speier (FWG) aus Horressen.
Erwartet wurde darüber hinaus ein Vergleich der Trinkwasserzusammensetzung vor und nach der Umstellung im Hinblick auf diverse chemische Parameter. „Diese Anfrage wurde nicht beantwortet“, so Speier weiter. „Ein hinzugezogener Mitarbeiter eines Labors führte Allgemeines aus. Er konnte jedoch die Nachfrage, welchen Datums die in seiner Darstellung enthaltenen Werte sind, nicht beantworten.“
Für Diskussionen sorgte nicht zuletzt der geschätzte finanzielle Aufwand für ein Durchmischen des Quellwassers von der Montabaurer Höhe mit dem Uferfiltrat aus Vallendar, bevor es in die Ortsnetze eingespeist wird.
In der Sitzung hatte Werkleiter Andreas Klute dargestellt, dass eine Investition von einer Million Euro die Wasserkosten einer vierköpfigen Familie pro Jahr um etwa 6 Euro erhöhen könnte – und zwar in der gesamten Verbandsgemeinde Montabaur. Die angenommene Preissteigerung von circa 5 Cent pro 1000 Liter Trinkwasser wäre aus Sicht der FWG zu verkraften, wenn sie am Ende zu einer gleichwertigen Wasserqualität in der gesamten VG führen würde.
Die VG-Verwaltung wies im Gespräch mit unserer Zeitung jedoch darauf hin, dass die tatsächlichen Kosten für die geforderte Umstellung der Trinkwasserversorgung völlig offen seien.
Wie viele Millionen Euro investiert werden müssten, hinge davon ab, für welche Orte in der Verbandsgemeinde letztlich eine andere Durchmischung erreicht werden soll, hieß es aus dem Rathaus, denn auch die Dörfer in der Augst und ein Wohngebiet in Niederelbert erhalten das härtere Wasser mit einem höheren Anteil an Uferfiltrat. Bei der vorgestellten Kostenberechnung im Werkausschuss seien die Auswirkungen einer Investition lediglich beispielhaft dargestellt worden.