Treffen lockte die Motorrad-Fans an
Für Motorradfans: In Wirzenborn grassierte das Zündapp-Fieber
Einmal im Jahr laden die Gastgeber Helmut und Christel Müller Motorradfreaks zu einem so genannten Zündapp-Treffen ins Landgasthaus Wirzenborner Liss ein. diese Gelegenheit haben diesmal rund 30 motorisierte Zweiradfreunde zum Fachsimpeln genutzt. Foto: Hans-Peter Metternich
hpm

Wirzenborn. Am Samstag tummelte sich eine besondere Klientel im Gelbachtal, respektive am Landgasthaus „Wirzeborner Liss“: Es waren rund 30 Zündapp-Freaks, die mit ihren Schätzchen der Einladung der Gastgeber Helmut und Christel Müller zum sogenannten Zündapp-Treffen gefolgt waren. „Zu diesem Treffen laden wir einmal im Jahr die passionierten Liebhaber der „Zündapp“, aber auch andere motorisierte Zweiradfreunde ein“, erzählt Christel Müller im Gespräch mit unserer Zeitung, die nicht ohne Stolz feststellt, dass diese Zusammenkunft heuer zum 14. Mal stattfand.

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Wer oder was ist oder war Zündapp? „Die Zündapp-Apparatebau-Gesellschaft“ (letzte Firma Zündapp-Werke GmbH) war einer der großen deutschen Motorradhersteller in der Zeit von 1921 bis 1984 und Teil der Nürnberger Motorradindustrie. Nach Verkauf des Nürnberger Werkes im Jahr 1958 wurde der Firmensitz in das Anfang der 1950er-Jahre gebaute Werk München verlegt. 1984 wurde Zündapp komplett nach China verkauft.“

Die Liebe zu Zündapp geht bei den Wirtsleuten Christel und Helmut Müller so weit, dass sie als Büffet fernöstliche Köstlichkeiten anbieten. „Das machen wir, um den Bogen, zumindest kulinarisch, nach China zu schlagen“, verrät die Wirzeborner-Liss-Wirtin schmunzelnd (wie aus sicherer Quelle zu erfahren war, hat es allen gemundet). Christel und Helmut Müller erinnern sich gerne an so manche Begebenheit im Rahmen der Zündapp-Treffen. So habe vor Jahren ein Gast, der sich nach dem Treffen auf die Heimreise nach Thüringen aufmachen wollte, einen Plattfuß. Woher jetzt einen intakten Schlauch für die Reparatur hernehmen? Hier wusste Helmut Müller, der auf seinem Areal ein Motorrad-Museum mit Objekten unterschiedlichster Marken der Jahrgänge 1915 bis 1976 unterhält, Abhilfe. Kurzerhand entnahm er aus einem Museumsstück einen ungefähr passenden Schlauch. „Das war gar nicht so einfach, denn der Mantel an dem, man könnte fast sagen Organspender‘, wollte einfach nicht abgehen. Wir haben es mit vereinten Kräften dann doch geschafft.“ Der Gast aus Thüringen hat, so heißt es, dann den Heimweg sicher hinter sich gebracht.

„Auch bei einem abgebrochenen Kupplungshebel konnte ich aus meinem Fundus helfen“, erzählt Helmut Müller weiter, der aber bei einem anderen Zwischenfall eine sofortige „Reparatur“ nicht durchführen konnte. „Einer unserer Gäste ist ohne fremdes Zutun mit seinem Gefährt umgefallen und hat sich das Fußgelenk gebrochen. Da waren meine, manchmal „unorthodoxen Heilmethoden an Zweirädern‘ erschöpft“, bekennt Helmut Müller lachend.

„Manche denken, wir seien ein Umschlagplatz für Ersatzteile, denn einer suchte hier einmal verzweifelt nach einem Lampenglas für den Scheinwerfer einer Zündapp. Da konnte ich auch nicht helfen.“ Zu einem Zündapp-Treffen in Wirzenborn gehört zwangsläufig auch eine gemeinsame Ausfahrt. Die führte die Zündapp-Piloten durch das Buchfinkenland. Übrigens: Von dem jüngsten Treffen in Wirzenborn sind keine Plattfüße, abgebrochene Kupplungshebel oder gar gebrochene Füße bekannt.

Von unserem Mitarbeiter
Hans-Peter Metternich

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