Laura und Michael Reifenberg aus Herschbach erhalten auf Landesebene vergebene Plakette "H.ausgezeichnet"
Für energieeffizientes Bauen: Herschbacher Paar mit Plakette ausgezeichnet
Freuen sich gemeinsam über die Auszeichnung (von rechts): Laura und Michael Reifenberg sowie Sabine Schneider, Regionalreferentin Energieagentur Rheinland-Pfalz.
Energieagentur Rheinland-Pfalz

Mit der Plakette „H.ausgezeichnet“ würdigt die Energieagentur Rheinland-Pfalz private, gewerbliche und öffentliche Bauherren, die energieeffizient bauen oder sanieren. Die Kampagne lebt vom Engagement von Menschen, denen der Klima- und Umweltschutz wichtig ist und die für Innovation und Ästhetik brennen. Laura und Michael Reifenberg sind solche Menschen.

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Freuen sich gemeinsam über die Auszeichnung (von rechts): Laura und Michael Reifenberg sowie Sabine Schneider, Regionalreferentin Energieagentur Rheinland-Pfalz.
Energieagentur Rheinland-Pfalz

Wie aus einer Pressemitteilung der Energieagentur hervorgeht, kauften Reifenbergs 2020 das Grundstück Laurentiusgarten 6 in Herschbach bei Selters. Zusammen mit der Firma Kappler Holzbau aus Dies planten sie ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten nach dem Baustandard KfW 40. Dieser Baustandard bezeichnet Gebäude, die einen besonders energiesparenden Bau- und Sanierungsstandard erfüllen. Mitte 2021 war das Haus bezugsfertig.

Alle Wohneinheiten waren schnell vermietet. Auch Reifenbergs selbst wohnen in dem Haus. Vier Wohnungen verfügen über 110 Quadratmeter, die Dachgeschosswohnungen jeweils über 80 Quadratmeter Wohnfläche. Das Besondere an dem energieeffizienten Haus erklärt Marvin Mies, der Bauleiter von Holzbau Kappler: Es handelt sich um einen mehrgeschossigen Holzrahmenbau in sogenannter Holztafelkonstruktion. Das Rippenwerk ist ein modernes Holzfachwerk, Lärm- und Wärmedämmung werden mit Zellulose erzielt.

Neben Balken und Kanthölzern sind weitere nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz gekommen. Die Zwischenböden sind Holzbalkendecken, die Putzträgerplatten der Wände bestehen aus Holzfasermaterial. Den Dachabschluss bildet eine Massivholzplatte; eine „entkoppelte Unterdecke“ sorgt dafür, dass erhöhte Schallschutzanforderungen erfüllt werden. Die Beheizung erfolgt als bedarfsgeführte kontrollierte Lüftung mit Wärmepumpe für die Raumklimatisierung und Brauchwasser-Wärmetauscher.

Worum es bei der Auszeichnung geht

Im Rahmen der Kampagne „H.ausgezeichnet“ kann jedes Wohn- und Nichtwohngebäude in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet werden, das die Anforderungen erfüllt. Bewerben können sich private, gewerbliche und öffentliche Bauherren. Für Sanierung und Neubau sowie für Wohn- und Nichtwohngebäude gelten unterschiedliche Anforderungen an den energetischen Standard, die sich an den Fördervoraussetzungen für KfW-Effizienzhäuser orientieren. Seit 2016 wurden bereits mehr als 50 Wohngebäude und 25 Nicht-Wohngebäude mit der Landesklimaschutzplakette ausgezeichnet. Weitere Informationen findet man unter milaliving.
wixsite.com/website. red

Die von Holzbau Kappler gefertigten Elemente werden im Werk schon fast fertig gebaut – mit Fenstern, Verschattungen, Fassade. Durch die verbaute Holzmenge wurden der Atmosphäre dauerhaft 112 Tonnen Kohlendioxid entzogen. „Wohnklima und Baustoffe sollten höchsten Ansprüchen genügen“, betonen die Reifenbergs. Dabei haben sie auch weitere nachhaltige Aspekte mitbetrachtet. „Unsere Wärmepumpe und Ladesäulen für E-Autos werden mit Ökostrom betrieben“, sagen sie. Außerdem gibt es Anschlussvorbereitungen für Fotovoltaik und Glasfaser. „Unser Endenergiebedarf liegt bei 13,2 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr.“

So können sich Reifenbergs nun über die Auszeichnung der Energieagentur Rheinland-Pfalz freuen. Die Landesklimaschutzplakette ist eine eigens angefertigte Hausnummer aus Glas, die sie an ihrem Gebäude anbringen können. „Mit dieser Plakette zeigen die Reifenbergs, dass ihnen der verantwortungsvolle Umgang mit Energie und Nachhaltigkeit ein großes Anliegen ist“, heißt es in der Pressemitteilung der Energieagentur. „Ihr Engagement ist Vorbild für andere und inspiriert zur Nachahmung.“

Der Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises, Christoph Brabender, hofft, dass in der Region in Zukunft weitere interessante Bau- und Sanierungsprojekte umgesetzt werden. „Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand erforderlich. Dazu bedarf es energieeffizienter Gebäude und eines höheren Anteils erneuerbarer Energien in der Wärmeerzeugung“, sagt Sabine Schneider, Regionalreferentin der Energieagentur, und fügt hinzu: „Daher sollten Bauherren schon heute den Blick auf die Zukunft richten und ihre Gebäude energieeffizient bauen oder sanieren.“ red

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