Westerwälder Zeitung
Folge 2: Der kleine Laufbursche

Unsere Zeitung bietet allen Lesern ein besonderes Schmankerl zur Vorweihnachtszeit: eine weihnachtliche Kriminalgeschichte. Redakteurin Silke Müler schreibt Folge zwei.

Ebi zieht noch einmal kräftig an der Zigarette, drückt sie dann entschlossen aus und geht mit festen Schritten zum Telefon. „Stell das Gespräch durch“, sagt er dann. Irmgard Schikowski eilt an ihren Apparat zurück und tut, wie ihr befohlen wurde. Ebi greift zum Hörer.

„Hallo, Herr Buschmann! Ich habe schon von den Päckchen gehört. Was geht denn da im Westerwaldkreis ab?“, fragt Polizeichef Wagner und schnaubt ins Telefon. „Wir stehen mit unseren Ermittlungen noch völlig am Anfang“, grunzt Ebi zurück. „Übrigens, mein Großvater hatte auch so ein Päckchen vor der Tür“, schiebt er nach. „Und? Haben Sie es geöffnet?“, will Wagner wissen.

„Es war leer. Wie alle anderen Päckchen auch“, antwortet Ebi. „Da muss uns jemand zuvorgekommen sein“, mutmaßt er grimmig und runzelt die Stirn. „Es werden Päckchen vor Türen gelegt, in derselben Nacht geöffnet und der Inhalt wieder gestohlen? Ist das nicht merkwürdig?“ Der Polizeichef hüstelt. „Da gebe ich Ihnen recht.“ „Aber wir haben schon einen Verdacht, wer dahinterstecken könnte. Der kleine neue Laufbursche des Keramikmuseums. Der hat schon so einige krumme Dinger gedreht“, sagt Ebi. „Bei einer Razzia damals vor längerer Zeit, als er noch in Koblenz wohnte, haben die Kollegen Tausende von Damennylonstrumpfhosen bei ihm gefunden.“

Wagner spielt mit seinem Briefbeschwerer. „Daran kann ich mich erinnern. Das war doch der ...“ Ebi unterbricht ihn: „Ja, genau der. Und jetzt ist er im Westerwald.“

Redakteur Markus Kratzer wird die Geschichte in der morgigen Ausgabe fortsetzen. Seine drei Stichworte lauten: New York, Hundefutter, Heuzert.

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