Beeindruckt von kreativen Lösungen
Demnach zeigte sich Kinsky beeindruckt, welche kreativen technischen Lösungen in unserer Region vom wissenschaftlichen Nachwuchs an der Hochschule Koblenz erarbeitet werden. Unter dem Beifall des Publikums stellten die Geehrten ihre Studienabschlussarbeiten vor.
Sauerstoffsensor kann Leben retten
Ronja Fischer (Master of Science, M. Sc.) hat einen Sauerstoffsensor speziell für die Rettungsmedizin entwickelt, der die Ausatemluft des Patienten analysiert.
Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse auf den Zustand des Patienten zu, wodurch eine schnellere, womöglich lebensrettende Behandlung erreicht wird. Das Besondere des Geräts ist, dass es im Gegensatz zu Sensoren, die in der Intensivmedizin verwendet werden, den besonderen Ansprüchen im Rettungsdienst gerecht wird. Ihre Masterarbeit hat sie an der Hochschule Koblenz (Rhein-Ahr-Campus) in Kooperation mit der Firma Weinmann Emergency Medical Technology geschrieben.
CO2 durch Holzbauweise eingespart
Luca Tönnes (Bachelor of Engineering, B. Eng.) hat sich am Projekt der Hochschule Koblenz für den geplanten Neubau der Lahnsteiner Schwimmhalle in Holzbauweise beteiligt und in seiner Bachelorarbeit mit einem ambitionierten Entwurf die Jury überzeugt. Mit seiner Konstruktion und der statischen Berechnung hat er sich auf die Hallenbereiche der Wasserbecken und der Freizeitfläche konzentriert. Sein Ergebnis ist eine vollkommen stützenfreie Überdachung in Holzbauweise, womit er an die Grenzen der technischen Machbarkeit von Holztragewerken gegangen ist. Sein anspruchsvoller Entwurf trägt durch Materialersparnis außerdem zur Nachhaltigkeit und CO2-Reduzierung im Bauwesen bei.
Vermessungsmethode dank 3D verbessert
Victoria Arend-Dillig (B. Eng.) befasste sich in ihrer Bachelorarbeit mit der Erzeugung eines digitalen Zwillings des Stadteingangs Bingen-West. Sie nutzte dafür verschiedene Vermessungsmethoden, um die bestehende innerstädtische Infrastruktur zu erfassen. Drohnenaufnahmen für oberirdische und Aufnahmen eines Laserscanners für unterirdische Bereiche wurden mit der klassischen Vermessungsmethode kombiniert. Bei der Datenverarbeitung wurde somit ein exaktes Abbild des realen Bestandes als digitaler Zwilling erstellt. Die kombinierte Nutzung verschiedener Aufnahmemethoden verbessert zukünftig die 3-D-Bestandserfassung.
Mahlperlen: Tropfen statt Pressen
Philipp Koberg (M. Eng.) hat mit seiner Masterarbeit eine alternative Methode zur Herstellung von keramischen Mahlperlen untersucht und weiterentwickelt. Diese Mahlperlen kommen in Mühlen zum Einsatz, in denen hochreine Rohstoffe zu feinem Pulver zerkleinert werden, die etwa für die Herstellung von Isolatoren in der Batterietechnik benötigt werden. Üblicherweise werden Mahlperlen durch mechanisches Pressen produziert. Demgegenüber besteht die Methode von Koberg in einem chemischen Tropfverfahren, das eine deutliche Kostenersparnis durch einen geringeren Investitionsaufwand bei gleichzeitig höherer Materialausbeute sicherstellt.
Ziel: Technik für Nachwuchs spannend machen
Kinsky und Diplom-Ingenieur Werner Schumacher dankten den Preisträgern für die kurzweiligen Erläuterungen ihrer Abschlussarbeiten. Der VDI Mittelrhein zeigt mit der Förderpreisverleihung jedes Jahr, womit sich der akademische Ingenieurnachwuchs befasst und welche Forschungsfelder in unserer Region besondere Innovationen hervorbringen. Darüber hinaus engagiert sich der VDI eigenen Angaben zufolge auf verschiedenen Wegen, Kinder und Jugendliche mit vielfältigen Aktionen an die Technik heranzuführen, und macht mit Vortragsveranstaltungen Technik und Wissenschaft für ein breites Publikum erfahrbar.
Was der VDI Mittelrhein bietet
Der VDI Mittelrheinischer Bezirksverein bietet laut eigenen Angaben für rund 1400 Mitglieder und interessierte Gäste jährlich viele Fachvorträge an, bei denen Informationen zu technisch-wissenschaftlichen und ingenieurberuflichen Themen im Vordergrund stehen. Für die Veranstaltungen sind insgesamt 15 Vorstandsmitglieder ehrenamtlich aktiv, wobei sich der Arbeitskreis Young Engineers speziell an Studenten und Jungingenieure wendet.
Außerdem bieten der VDIni-Club und die Zukunftspiloten Plattformen, um Kinder und Jugendliche für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern.
Weitere Informationen gibt es online unter www.vdi-koblenz.de und www.facebook. com/sujkoblenz