„Kaum hatten wir das Programm eröffnet, stellte die VG Wallmerod schon am 12. Juli ihren Zuschussantrag. Sie sind schon sehr professionell unterwegs“, lobte die Ministerpräsidentin die lokalen Akteure. Bürgermeister Klaus Lütkefedder nahm im Namen seiner gesamten Mannschaft, darunter vor allem Klimaschutzmanagerin Lina Braun sowie die Ortsbürgermeister und viele weitere Beteiligte, freudestrahlend den Bescheid über die maximale Fördersumme von rund 430.000 Euro entgegen. Mit diesem Geld sollen sechs Klimaschutzprojekte in der VG Wallmerod umgesetzt werden beziehungsweise – auch hier ist die Verwaltung schnell – sind schon in der Umsetzung.
Im Einzelnen sind dies: ein Förderprogramm für Privatleute zur Anschaffung von Balkonkraftwerken, die Ergänzung vorhandener PV-Anlagen durch Stromspeicher in der Realschule Plus in Salz sowie in der Sport- und Kulturhalle in Wallmerod, der Neubau eines klimaneutralen und energieautarken Feuerwehrgerätehauses in Holzbauweise in Kuhnhöfen, eine Mobilitätsstation mit E-Bike-Abstellplätzen am Bahnhof in Steinefrenz sowie eine Fotovoltaikanlage zum Eigenverbrauch im Freibad in Hundsangen.
Dazu sagte dann auch Malu Dreyer: „Kommunen kommt beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle zu. Hier wird geplant, genehmigt und umgesetzt. Hier finden Diskussionen mit den Bürgern statt, was die Lebensqualität in der Kommune und die Attraktivität eines Ortes erhöht. Heute vor genau einem Jahr haben wir deshalb mit Kipki das bundesweit größte Finanzierungs- und Beratungspaket für kommunalen Klimaschutz auf den Weg gebracht. Nach dem erfolgreichen Gesetzgebungsprozess und Antragsverfahren können die ersten Gelder fließen.“
Bislang hätten sich bereits 154 der 194 antragsberechtigten Kommunen und damit 80 Prozent auf der Förderplattform registriert, weitere zehn ihre Registrierung beantragt. Die Landesregierung unterstütze mit Kipki die Kommunen bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels.
„Damit die Kommunen schnell loslegen können, haben wir das Gesetzgebungsverfahren im Rekordtempo durchlaufen, ein komplett digitales Förderverfahren aufgesetzt und umfassende Beratung für Kommunen bereitgestellt“, betonte Dreyer in Wallmerod. „Fünf Monate nach Antragsstart erhält mit Wallmerod die erste Kommune ihren Förderbescheid. Ein Beleg dafür, wie schnell unbürokratische Förderung konkrete Projekte in die Umsetzung bringen kann.“
Klimaschutzministerin Eder ergänzte: „Die Kommunen sind selbst die Experten, was bei ihnen umsetzbar ist und einen möglichst großen Nutzen für die Bürger und das Klima hat. Dafür wollen wir einen möglichst guten Rahmen schaffen: mit finanzieller und mit fachlicher Unterstützung. Denn wer heute Kohlendioxid spart, wird künftig auch Kosten sparen. Durch eine Gebäudedämmung oder die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien auf kommunalen Gebäuden und Flächen zur Deckung des eigenen Bedarfs wird am Ende der Kommunalhaushalt entlastet. Wir sorgen hierbei für die nötige Anschubfinanzierung. Die Verbandsgemeinde Wallmerod zeigt, wie vielfältig die Klimaschutzprojekte sein können, die wir finanzieren, und wie man auf ganz unterschiedliche Weise CO2 sparen kann.“
Hier lobte die Ministerin insbesondere auch die Arbeit der Wallmeroder Klimaschutzbeauftragten Lina Braun. Bürgermeister Klaus Lütkefedder berichtete den zahlreichen Gästen: „Durch die Einführung eines Energiecontrollings haben wir schon in den vergangenen zehn Jahren 10 Prozent weniger Strom und rund ein Drittel weniger Heizenergie verbraucht. So haben wir ganz konkret gemerkt, dass sich Klimaschutz bezahlt macht.“
Die VG Wallmerod habe eine lange Liste mit vielen Ideen, weshalb die Kipki-Mittel gerade recht kommen, um mit dieser 100-Prozent-Finanzierung auch Projekte umzusetzen, die sonst finanziell nicht möglich wären. „Alle unsere sechs Maßnahmen dienen zu 100 Prozent dem Klimaschutz und lassen eine Einsparung von mehr als 134 Tonnen CO2 pro Jahr erwarten“, freut sich Klaus Lütkefedder.
Im Anschluss an die Übergabe des Förderbescheides stellten die Verantwortlichen der VG und der Masgeik-Stiftung der Klimaschutzministerin und dem Präsidenten der SGD Nord, Wolfgang Treis, die Biodiversitätsstrategie der VG (wir berichteten bereits) vor. Dabei regte Katrin Eder an, dass die VG Wallmerod auch bei der Aktion Grün, mit der Lebensräume geschützt werden sollen, zu einer Vorreiterkommune werden könne.