Sie strahlt in schönem Weiß und Rot: die Schleppermaschine des Flugsportvereins Glück auf Ailertchen bei ihrer Einweihung. Das Rückgrat des Vereins, wie sie der Vorsitzende Jochen Popp nennt, wurde generalüberholt. Der Verein kaufte die Maschine vom Baujahr 1972 im Jahr 1992. Sie war bis 2024 im Dienst, bevor sie dann zur Generalüberholung in den Hangar musste.
Bei einer Einweihungsfeier mit geladenen Gästen, Vereinsmitgliedern und Vertretern der Gemeinde wurde sie der Öffentlichkeit präsentiert. Sie hat neue Bremsen, Räder, Lampen und auch einen neuen Anstrich bekommen. Die Kosten in Höhe von 150.000 Euro hat der Verein mit Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen, dem Verkauf von Speisen und Getränken bei ihren Veranstaltungen, Landegebühren für Gastflugzeuge sowie einem Bankkredit gestemmt. Der Motor muss erst in ein oder zwei Jahren ersetzt werden.

Wie der Vorsitzende berichtet, hatte sie bei ihrem Kauf bereits 2000 Flugstunden hinter sich. Weitere 3000 Flugstunden seien dann bis 2024 hinzugekommen. Für die Generalüberholung sei die Maschine komplett auseinandergebaut worden. Sie dient nicht nur als Schlepper für die Segelflugzeuge des Vereins. Mit ihr absolvieren die Mitglieder ihre Stunden für den Flugschein.
Popp erzählt, dass der FSV Ailertchen bereits seit 1962 auf dem aktuellen Flugplatz beheimatet sei. „Wir sind hier fliegerisch zu Hause“, betont er. Aus diesem Grund tauften er und Ortsbürgermeister Tobias Kexel die Maschine auf den Namen “Remo 180 Ailertchen". „Der Flugplatz gehört zu Ailertchen“, sagt Kexel.

Der Flugsportverein (FSV) Ailertchen hat insgesamt 100 Mitglieder, darunter 30 Aktive. Flugsportfreunde können beim FSV eine Ausbildung für Segel-, Motor- und Modellflug absolvieren. Die Saison beginnt für den Verein in der Regel am 1. Mai. „Wenn das Wetter es zulässt, können die Mitglieder auch schon früher fliegen“, erklärt Pressewart Mario Müller. Da die Mitglieder auf Sicht fliegen, benötigen sie gutes Wetter und klare Sicht. Die diesjährige Saisoneröffnung sei sehr gut besucht gewesen.
Weitere Termine im Kalender sind der „Tag der offenen Tür“ am Pfingstwochenende. Am Sonntag, 8. Juni, gibt es eine Flugshow mit Segelkunstfliegern. Als Highlight des Tages steigen ab 19 Uhr die Heißluftballons in den Himmel. Der Abend schließt mit einer Aprés-Flight-Party um 20 Uhr ab, organisiert von der Jugendgruppe. Am Montag, 9. Juni, gibt es weitere Flugshows und einige Überraschungen. Für die kleinen Besucher gibt es eine Hüpfburg, ein ausgestelltes Flugzeug zum Probesitzen, eine Losbude und Kinderschminken. Am gesamten Pfingstwochenende können Besucherinnen und Besucher im Motor- oder Segelflugzeug oder sogar im Hubschrauber mitfliegen. An beiden Tagen ist für das leibliche Wohl gut gesorgt. Zudem gibt es eine Verlosung, bei der man einen Flug über den Westerwald gewinnen kann. Und für alle Gastflugzeuge entfallen am Pfingsten die Landegebühren.

Einen Monat später bietet der FSV Ailertchen vom 11. bis 27. Juli, ein Fliegerlager an, das besonders für die Nachwuchspiloten geeignet ist. Und die Modellflugtage finden in diesem Jahr am Samstag, 2. August, und Sonntag, 3. August, statt.
Für die Ausbildung im Motorflug müssen die Auszubildenden mindestens 16 Jahre alt sein. Außerdem werden vorab das Tauglichkeitszeugnis eines Fliegerarztes und eine Zuverlässigkeitsüberprüfung (ZÜP) benötigt. Die Ausbildung setzt sich aus einer praktischen und einer theoretischen Ausbildung zusammen. Zum Beginn der Ausbildung steht die Theorieprüfung. Die Kosten für die Privatpilotenlizenz setzen sich hauptsächlich aus den Flugstunden zusammen.

Die Segelflugausbildung kann bereits im Alter von 14 Jahren begonnen werden. Auch diese Ausbildung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Im Gegensatz zur Motorflugausbildung fängt man mit der Praxis an. Die Auszubildenden dürfen sogar vor der Theorieprüfung alleine fliegen. Auch bei der Segelflugausbildung hängen die Kosten von der Dauer der Flugausbildung ab.