„Ich entdeckte irgendwann im Umfeld des Kalkwerks die künstlerischen Arbeiten auf Güterwaggons und war von Anfang an fasziniert von den Zeichnungen und gleichzeitig von der Mechanik, mithilfe dieses Medium den direkten Bezug zum Thema Flucht beziehungsweise der Fluchtroute Afrika, Italien, Deutschland herzustellen“, sagt der Künstler. Die schicksalhafte Flucht führt die Menschen von Westafrika nach Deutschland, wo die letzte Station über den Brenner geht – unter Güterzügen.
„Attenti, non ha I documenti” – „Vorsicht, er/sie hat keine Papiere“ steht auf den Waggons mit den Zeichnungen, die in vielfältiger Weise die Menschen auf den Güterwaggons darstellen und am ICE-Haltepunkt in Montabaur zu sehen sind. „An einem bestimmten Punkt war es für mich interessant zu wissen, wo die Werke entstehen und wer sich dahinter befindet“, erzählt Thorsten Rosam.
„Im Laufe der Recherche wurde klar, dass es sich um ein Künstlerkollektiv aus Italien handelt: Collettivo FX.“ Die Werke nehmen von Italien aus die Route bis nach Limburg und Umgebung. „Dies hat mich wirklich sehr überrascht und gibt der Geschichte rund um die Entstehung dieses Projektes einen besonderen Charme.“
Die Leute von Collettivo FX freuten sich über sein Projekt und dass mit dieser Ausstellung das Bewusstsein für das Thema „Menschen auf der Flucht“ in der Gesellschaft vertieft wird. „Ich bin sehr glücklich, dass diese Ausstellung im Sommer 2022 das Licht der Welt erblickte und nun mit dem B-05-Kulturzentrum die nächste außergewöhnliche Location ihre Pforten dafür öffnet.“ red
Die Vernissage findet am Sonntag, 16. April, um 15 Uhr statt. Die Ausstellung ist bis Montag, 1. Mai, im großen Bunker auf dem B-05-Gelände im Stadtwald bei Montabaur-Horressen zu sehen. Der Eintritt ist frei.