Über mehrere Jahrzehnte zählte das Exponat zum Bestand des Instituts für Tierzuchtwissenschaften der Uni Bonn. Der ursprüngliche wissenschaftliche Hintergrund sowie das exakte Alter des Rindes und Zeitpunkt der Präparation lassen sich nicht ermitteln. Im Jahr 2000 gelangte dieses Rind, vermittelt durch den damaligen Vorsitzenden des Rinderzuchtvereins Westerwald Hans-Dieter Weyel, in die Obhut des Landschaftsmuseums, zunächst als Leihgabe, später als Schenkung. Das im Laufe der Jahre stark in Mitleidenschaft gezogene Präparat wurde mit finanzieller Hilfe des Museumsfreundeskreises aufwendig restauriert. Seitdem stand es im Stall des Kleinhauses.
Die noch bis vor Weihnachten laufende Ausstellung bietet die Möglichkeit, dieses einmalige Exponat inhaltlich und szenisch in ein anderes Licht zu rücken. So steht die Dermoplastik des Westerwälder Rindes stellvertretend für viele Aspekte der Sonderausstellung „Fleischregion Westerwald“ und des damit verbundenen Forschungsprojektes.
Sie verweist auf Rinderhaltung und -zucht, auf alte Haustierrassen und deren Bedeutung für die regionale Wirtschaft und Identität. Es handelt sich ursprünglich um ein lebendes Tier, das durch den Akt des Schlachtens und der Präparation zu einem Forschungs- und Ausstellungsobjekt gemacht wurde. Hierdurch lassen sich Aspekte der „Verdinglichung des Lebendigen“ in einer besonderen Weise nachvollziehen. red