Zirkus Busch bis 13. Oktober in Heiligenroth
Flammende Räder, fliegende Löffel, hüpfende Hunde: Zirkus Busch-Roland bis 13. Oktober in Heiligenroth
Eine brenzlige Angelegenheit: Die Italienerin Marissa zeigte, was man mit Feuerreifen so alles anstellen kann. Foto: Hans-Peter Metternich​
Hans-Peter Metternich

Montabaur. Für Zirkusfans ist eine gefühlt unendliche lange Zeit vergangen, seit der Zirkus Busch-Roland zum letzten Mal Anfang der 2000er-Jahre in Montabaur gastierte. Am ersten Oktoberwochenende war es wieder soweit: Der Zirkus ist in der Stadt. Busch-Roland gilt seit einem knappen halben Jahrhundert weit über Deutschlands Grenzen hinweg als Inbegriff zeitgemäßer, hochkarätiger Zirkuskunst.

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Mit der ruhigen Hand einer neuen Generation haben Filip Geier-Busch und Gino Frank mit ihrer neuen Koproduktion ein neues Blatt einer nicht enden wollenden Geschichte aufgeschlagen. „Gerade nach dem Abebben der Corona-Pandemie machte sich eine Rückbesinnung auf den Wert live erlebter Kultur und Unterhaltung bemerkbar“, erzählte Gino Frank im Gespräch unserer Zeitung, warum die Jubiläumsshow – den Zirkus Busch Berlin gibt es seit 140 Jahren – unter „Revival 2024“ auf Tournee ist.

Zirkus live zu erleben, ist eben immer noch was anderes als der Konsum aus Medien, welcher Art auch immer.

Ein faszinierter Zirkusgast

Die WZ war bei der Premiervorstellung am Donnerstag dabei und hat sich davon überzeugt, dass das Programm mit einem spritzigen Cocktail internationaler Artistik für echte Zirkusfreunde an Reiz nichts verloren hat. Nicht zuletzt deshalb, weil die spektakulären Darbietungen von Artisten mit internationalem Ruf in einer Arena unter der Zirkuskuppel live erlebbar sind. Da schraubte sich Sascha bis unter die Zirkuskuppel in die Lüfte und bewegte sich dort mit einer schier unglaublichen Kraft und Präzision. Das war so zu sagen eine Reise in die Schwerelosigkeit. Gekonnt und professionell kam Edi Laforte mit seiner Hunde-Show daher. Das Publikum hatte seinen Spaß an den mit sichtlicher Spielfreude agierenden Vierbeinern.

Basketbälle und Marissa

Basketbälle sind ja primär für den Basketballsport gedacht. Wenn die aber Marissa unter die Füße kommen, dann wirbeln die durch die Luft, ebenso wie flammende Reifen. Die Italienerin zeigte, was man mit Gegenständen wie Basketbällen und Feuerreifen auch noch machen kann. Zu einem echten Zirkus gehören natürlich auch Clowns. Das Clown-Trio Ariolla aus Spanien brachte bei den Zuschauern in dem gut besuchten Zirkuszelt im Handumdrehen die Lachmuskeln, ebenso in Schwung, wie die Comedy-Akrobatik „Anno 1900“ der Frankuly-Boys.

Jongleur der Extraklasse

Roberto David zeigte nicht nur als Jongleur, mit welcher Körperbeherrschung er agiert, er bewies auch auf wackeligen Brettern des Rola Rola seine zirzensische Standfestigkeit, und Olexander überraschte die Zuschauer mit einer ausgereiften Handstand-Equilibristik. Das Erstaunliche kam dann zum Schluss. Die Las Vegas Magic Girls haben das Unmögliche möglich gemacht. Verblüffend schnell und mit mystischer Leichtigkeit wurden Damen weg- und wieder hergezaubert.

Besser als ständiger Medienkonsum

„Zirkus live zu erleben, ist eben immer noch was anderes, als der Konsum aus Medien, welcher Art auch immer“, meine ein faszinierter Zuschauer. Wer das Flair eines Zirkuszeltes und Artistik live in einer Arena liebt, der sollte sich die weiteren Vorstellungen in Heiligenroth nicht entgehen lassen. Aufgrund der großen Nachfrage bleiben die Zirkusleute, wie Gino Frank gegenüber unserer Zeitung erklärte, noch bis zum zweiten Oktoberwochenende im Westerwald.

Die Vorstellungen im rund 1000 Einzel-Schalensitze fassenden großen Kuppelzelt im Industriegebiet auf der Fläche neben dem Kaufland finden am heutigen Samstag jeweils um 16 und 19.30 Uhr, am Sonntag um 11 Uhr sowie am Freitag und Samstag, 11. und 12. Oktober, jeweils um 17 Uhr und am Sonntag, 13. Oktober, um 11 Uhr statt. Der Vorverkauf ist jeweils ab 10 Uhr an der Zirkuskasse.

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