Es gäbe eine hohe Nachfrage nach Grundstücken, besonders von Pendlern nach Köln oder Bonn und ins Rhein-Main-Gebiet, leitete Bürgermeister Thilo Becker in den Tagesordnungspunkt zur vierten Änderung des Flächennutzungsplanes ein. Verantwortlich dafür sei die gute Verkehrsanbindung der Verbandsgemeinde. Deshalb würde in Hilgert ein neues Neubaugebiet ausgewiesen. Dafür würde mit dem ehemaligen Neubaugebiet am Bergweg getauscht. „Dort ist die Hanglage wesentlich stärker“, erklärte der Bürgermeister. Mit den Grundstücksbesitzern war im Vorfeld durchweg Einigkeit erzielt worden.
Ob neben Regenrückhaltebecken auch Versickerung angedacht worden sei, fragte Barbara Deinert, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen. Das obliege der Ortsgemeinde, erklärte Thilo Becker und Annette Weber vom zuständigen Planungsbüro führte aus, dass vor 25 Jahren auf Versickerung gesetzt worden wäre. Heute lautete die Empfehlung, das Regenwasser als Brauch- und Gießwasser zu nutzen.
Auf die Frage von CDU-Fraktionsvorsitzendem Paul Schmidt, ob – so wie im alten Neubaugebiet – auch ein Bolzplatz vorgesehen sei, bestätigte der Hilgerter Ortsbürgermeister Uwe Schmidt, dass es auch im neuen Baugebiet einen geben wird. Auch mit der energetischen Planung und Regenwasserrückhaltebecken würde sich die Ortsgemeinde beschäftigen.
Mit Michaele Meudt berichtete die Gemeindeschwester plus von ihrer Arbeit (siehe Kasten). Sie habe nun in Kooperation mit der Zweiten Heimat die Möglichkeit, Tablets an Senioren auszuleihen, die diese technische Möglichkeit einmal ausprobieren wollten. So könnten sich die älteren Leute auf die Zukunft einstellen, wenn Medikamente bestellt und Einkäufe online erledigt werden können. Ihre Arbeit werde wertgeschätzt, versicherte Andreas Rath, Fraktionsvorsitzender der SPD.
Der Kauf einer neuen Zentrifuge, die das Wasser aus dem Klärschlamm schleudert, war lange vorbereitet worden. Als Alternative war eine Schneckenpresse ins Auge gefasst worden, doch Versuche hätten gezeigt, dass für den Höhr-Grenzhäuser Klärschlamm die Zentrifuge die bessere Wahl sei, erklärte Thilo Becker im Nachgang. Dafür werden Kosten von 168.000 Euro aufgewendet; ursprünglich waren 120.000 Euro geplant. Die einzige Nachfrage in der Einwohnerfragestunde galt dem Wartungsvertrag für die Zentrifuge, der, wie der Bürgermeister versicherte, auch weiterhin abgeschlossen würde.
Damit das geplante Jugendparlament in Höhr-Grenzhausen online gewählt werden kann, war eine Satzungsänderung nötig, die der Rat beschloss. So will die VG die Jugendlichen dort abholen, wo sie sich meist befinden. Auch der gemeinsame Hochwasserschutz mit Ransbach-Baumbach ist beschlossene Sache: Unterhalb der Mühle am Masselbach werden Maßnahmen umgesetzt, um Grenzau vor Hochwasser zu schützen.
Durch die Verlegung Richtung Hundsdorf an die engste Stelle würden die Kosten sogar geringer als geplant, da weniger Material gebraucht würde, berichtete Becker. Mit den Jahresabschlüssen, besonders dem der Verbandsgemeindewerke, Betriebszweig Wasserversorgung, zeigte sich der VG-Rat äußerst zufrieden.