Aktuell hat Ferderer wieder eine siebenstellige Summe in seine „Körperwerkstatt“ investiert und sein Unternehmen um eine große Multifunktionshalle erweitert, in der sich beispielsweise Spielfelder für Tennis, die Trendsportart Padel-Tennis, Fußball und Basketball sowie ein sogenanntes Hyrox-Studio (neuartiger, weltweiter Fitnesswettbewerb) befinden.
Eigene Fitnessgeräte entwirft der 1992 geborene Ferderer übrigens immer noch. Bauen lässt er diese mittlerweile jedoch in Asien. Auch die Zusammensetzung der Materialien hat sich geändert.
Kontakte zu Physiotherapeuten begründeten seinen Berufswunsch
Durch seine eigenen Verletzungen hatte der Hachenburger Sportler früh und oft Kontakt zu Physiotherapeuten. So entstand sein Wunsch, diesen Beruf zu erlernen. 2016 begann er damit, seine eigene Praxis – zunächst mit kleinem Trainingsbereich – zu planen.
Doch seine Pläne wurden immer größer, sodass schließlich die Idee zu einem Fitnessstudio am Standort in der Koblenzer Straße entstand. Die Resonanz war so gut, dass er innerhalb weniger Jahre mehrmals anbauen musste: Inklusive einer Terrasse, einem Beachvolleyballfeld sowie einer überdachten Kursfläche im Außenbereich wuchs die Anlage bis heute auf eine Gesamtnutzfläche von rund 10 000 Quadratmetern an.
Sein Studio zählt circa 3000 Mitglieder, und wie Ferderer berichtet, werden es ständig mehr – vom Kind bis zum Senior. „Unser ältestes Mitglied ist 95“, berichtet der Unternehmer erfreut. Neben dem individuellen Fitnesstraining an modernsten Geräten, die teils durch KI unterstützt werden, finden in der Körperwerkstatt auch etwa 50 Kurse pro Woche für Jung und Alt statt.
Betreut und begleitet werden die Kunden von rund 20 Trainern – ausgebildete Fitnesstrainer oder Fitnessökonomen. „Unsere Mitglieder möchten etwas für ihre Gesundheit tun. Da braucht es fachmännische Betreuung und jederzeit einen Ansprechpartner. Dabei ist uns auch der kurze Weg zu unserer Physiotherapie wichtig“, erklärt der Betreiber, der jedoch gesteht, dass der Fachkräftemangel auch seine Branche erreicht habe. Bei täglichen Öffnungszeiten (auch am Wochenende und feiertags) kann die Suche nach geeignetem Personal somit schon mal zur Herausforderung werden.
Neue Multifunktionshalle ermöglicht verschiedene Sportarten
Die Eröffnung seiner neuen Multifunktionshalle war eigentlich bereits für 2021 geplant, doch Corona habe das Vorhaben gehörig durcheinandergebracht, erklärt Ferderer. Inzwischen jedoch konnte das riesige Areal eingeweiht werden und wird seither schon rege genutzt. Gebucht werden können die Spielfelder übrigens auch von Nicht-Mitgliedern – etwa von Vereinen, für Geburtstagsfeten oder für Betriebsfeiern. Beim Ausbau der Halle haben die Mitarbeiter kräftig mit angepackt, wie der Betreiber lobend erwähnt. Neben den genannten Spielfeldern sei in naher Zukunft noch eine Badminton-Linierung vorgesehen, kündigt er an. Die Halle ist modular gestaltet und kann daher relativ leicht für andere Zwecke umfunktioniert werden.
Funktionalität und Flexibilität sind zwei Eigenschaften, die Steven Ferderer ebenso an Fitnessgeräten schätzt. Seine Leidenschaft, einige davon selbst zu entwickeln, hat er sich trotz seiner vielfältigen anderen Aufgaben bis heute bewahrt. Gardinenstangen und Autoreifen sind dafür zwar passé, doch sitzt er immer noch gerne am Schreibtisch und zeichnet Pläne, die seinen Ansprüchen von Biomechanik, Muskelansteuerung und individueller Trainingsmöglichkeit entsprechen.
Aus Holz baut der Unternehmer Muster, die dann von einer Firma in China aus hochwertigen metallischen Werkstoffen individuell für den Hachenburger angefertigt werden und anschließend in der Körperwerkstatt zum Einsatz kommen. Das ist zwar eine recht teure Leidenschaft. Doch die Kosten für Bau und Transport seiner eigenen Geräte nimmt Ferderer gerne in Kauf.