Unwetter im Westerwald
Feuerwehren vor allem um Westerburg im Dauereinsatz
Ein abgebrochener Baum bei Sainscheid.
Mohr/Schäfer (Presseteam FF VG Westerburg)

Abgedeckte Dächer, viele umgestürzte Bäume, Stromausfälle und kleine Eulen, die gerettet werden mussten – das Unwetter vom Samstagnachmittag hat die Feuerwehren in Atem gehalten. 

Während mancherorts nur Schauer niedergingen, hat es am Samstagnachmittag örtlich kräftige Windstöße und Regengüsse gegeben. Insbesondere die Verbandsgemeinde Westerburg war heftig vom Unwetter betroffen. Insgesamt ist der Westerwald aber glimpflich davongekommen. Die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Westerburg waren am Samstag ab 17.24 Uhr im Dauereinsatz. Es gab teils erhebliche Schäden. In Willmenrod führte ein abgebrochener Dachständer an einem Wohnhaus zum ersten Einsatz. Kurz darauf wurden auf der L302 bei Willmenrod in Richtung Berzhahn mehrere umgestürzte Bäume gemeldet. Ein Autofahrer wurde mit seinem Wagen zwischen den Bäumen eingeschlossen, blieb jedoch unverletzt. In Berzhahn deckten Sturmböen ein Dach ab, ein Strommast brach ab und mehrere Bäume wurden entwurzelt. Um die Schäden beseitigen zu können, musste neben den Ortswehren auch die Drehleiter aus Westerburg eingesetzt werden, heißt es im Pressebericht der Feuerwehren der Verbandsgemeinde (VG) Westerburg.

Drehleitereinsatz am abgedeckten Dach in Berzhahn.
Mohr/Schäfer (Presseteam FF VG Westerburg)

In Girkenroth wurde ein Dach durch das Unwetter abgedeckt. Dort waren die Feuerwehren Girkenroth und Weltersburg zusammen mit der Drehleiter im Einsatz, um das Dach provisorisch abzudichten. Von der B255 zwischen Obersayn und dem Hahner Stock wurde ein umgestürzter Baum von den Feuerwehren aus Rothenbach und Obersayn sowie der Wehren aus Hahn am See/Elbingen und Meudt entfernt. Da sich in dem Baum ein Nest mit drei jungen Eulen befand, gestalteten sich die Arbeiten aufwendiger. Die Jungtiere wurden, nach Rücksprache mit Fachleuten der Bergischen Greifvogelhilfe, durch die Einsatzkräfte aus ihrer Baumhöhle gerettet und in Eigenregie in die Auffangstation nach Rösrath bei Köln gebracht. Nach Rettung der Eulen konnte der Baum beseitigt werden. Weitere umgestürzte Bäume mussten bei Gemünden, Sainscheid, Höhn-Oellingen, Stockum-Püschen und Stahlhofen a.W. beseitigt werden. In Enspel wurde eine lose Kaminverkleidung entfernt. Durch abgeknickte Strommasten kam es in mehreren Gemeinden zu kurzzeitigen Stromausfällen. Um die Koordinierung der Einsatzkräfte durch die Feuerwehreinsatzzentrale Westerburg zu unterstützen, wurde auch die Führungsstaffel der Verbandsgemeinde Westerburg hinzualarmiert.

Gerettete Eulenküken aus einem umgestürzten Baum bei Obersayn.
Lukas Hoffmann/Feuerwehr Rothenbach

Auch das Lagezentrum Bevölkerungsschutz des Landes Rheinland-Pfalz in Koblenz informierte sich über die laufenden Einsätze und Stromausfälle in der Verbandsgemeinde. Trotz erheblicher Schäden ist es aber zu keinen Verletzten gekommen. Die letzten Feuerwehrkräfte konnten gegen 21.10 Uhr in ihre Gerätehäuser zurückkehren. Auch in den Verbandsgemeinden Rennerod und Wallmerod kam es laut Polizeiinspektion Westerburg zu zahlreichen Einsätzen. Ortsfeuerwehren und Straßenmeistereien waren im Dauereinsatz.

Im Dienstgebiet der Polizei Montabaur ging es ruhiger zu. Der Polizei wurde lediglich gemeldet, dass in Gackenbach ein Baum auf ein Auto gefallen war. Es blieb beim Blechschaden, niemand wurde verletzt, so die Beamten auf Nachfrage unserer Zeitung. In Nomborn hielt laut örtlicher Feuerwehr ein großer Kastanienbaum den Windböen nicht stand. Die Polizeiwache in Höhr-Grenzhausen konnte von einem Bauzaun berichten, der in Höhr-Grenzhausen umgekippt war. Und in Ransbach-Baumbach musste die Feuerwehr ausrücken, weil am Erlenhofsee ein Baum umgestürzt war. Auch in Hillscheid lag ein Baum auf der Straße. Die Polizei in Hachenburg gab am Telefon Entwarnung. In ihrem Dienstgebiet sei es lediglich zu vier Verkehrsbeeinträchtigungen durch umgestürzte Bäume gekommen.

In Sainscheid hat es ganz gut gewütet am Samstagabend. Die Sirene ging. Auf der Straße in Richtung Gershasen stürzte ein Baum um. Die Feuerwehr war im Einsatz. Auch andernorts rund um Westerburg gab es Arbeit.
Markus Eschenauer

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