Selim Akarsu, Trainer des Fußballclubs Lion's Ransbach, ist ein ruhiger Mensch. Der 22-jährige Fußballliebhaber tritt äußerst bescheiden und bedacht auf – eine Rolle, die zu ihm passt. Das Trainerteam und fast alle Spieler blicken auf eine Vergangenheit bei der Eintracht Glas-Chemie (EGC) Wirges.
Verein mit eigener Philosophie
„Über die Gründe unseres Abgangs möchten wir lieber schweigen und positiv in die Zukunft blicken“, kommentiert Akarsu die Trennung von der EGC Wirges. Sowohl dem Trainerteam als auch den Spielern war schnell klar: Wir gründen unseren eigenen Verein. Mit ihrer eigenen Philosophie, ihren eigenen Spielideen und eigenen Vereinsstrukturen kam die Vereinsgründung relativ kurzfristig in der Sommerpause zustande.
„Die Jungs wollen einfach nur Spaß haben und keinen Druck verspüren“, erklärt Akarsu, der einen Kader von 24 Spielern hat und sowohl mit den Spielern als auch mit dem Fußballverband Rheinland viele organisatorische Gespräche führen musste.
„Der Vereinsname sollte relativ einfach klingen“, sagt Akarsu in seiner ruhigen Art. Relativ schnell war klar, wie sie sich spielerisch präsentieren wollten, nämlich stark und selbstbewusst. Zudem sollte es ein neutraler Vereinsname sein, der nicht negativ vorbelastet ist. So kam ziemlich schnell die Idee auf, den Verein „FC Lion's Ransbach“ zu nennen. Dieser hat zurzeit ungefähr 30 bis 40 Mitglieder und tritt in den Vereinsfarben Grün und Schwarz auf.
Die Rollen getauscht
Während in den vergangenen Jahren stets Akarsus älterer Bruder Serkan Öztürk Trainer war und Akarsu Co-Trainer, haben sie nun die Rollen getauscht. Der 36-jährige ehemalige Oberliga-Spieler Serkan Öztürk rückt ins zweite Glied und unterstützt seinen kleinen Bruder, ohne sich allzu sehr einzumischen. „Mein Bruder lässt mich machen“, sagt Akarsu mit einem Lächeln im Gesicht.
Die Qualität ist da.
Selim Akarsu
Von seinen Spielern ist er bereits überzeugt. „Die Qualität ist da“, sagt Akarsu und fügt hinzu, dass er keine weiteren Spieler mehr aufnehmen kann. Auf die Frage nach den Zielen der Mannschaft hält sich der 22-Jährige bedeckt: „Wir wollen Schritt für Schritt hochkommen und uns weiterentwickeln.“
Der Respekt bei den Sportlern in der Kreisliga D und den Sportlern aus Ransbach-Baumbach sei groß: „Die Leute reden über uns.“ Auch die Verbandsgemeinde rund um den Ex-Fußballer André Heuser ist bereits bei einer Trainingseinheit vor Ort erschienen. Insgesamt spielen jetzt, neben dem SV Türkiyemspor Ransbach-Baumbach und der SG Nauort/Ransbach, drei Vereine auf dem unteren Kunstrasenplatz des Sportgeländes an der Haselstraße in Ransbach-Baumbach.
Sieben Gründungsmitglieder
Der Verein hat sieben Gründungsmitglieder. Tayfun Akdere, Inhaber einer Gastronomie in Siershahn, ist der Vereinspräsident. Vorsitzender ist Selim Akarsu, sein älterer Bruder Serkan Öztürk zweiter Vorsitzender. Hakan Kindik ist der Schatzmeister des Fußballclubs.
Wir nehmen gerne die Favoritenrolle an und gehen die Spiele dementsprechend an.
Selim Akarsu
Die meisten Spieler sind zwischen 20 und 25 Jahre alt. Ihr Ziel ist es, oben mitzuspielen. Zwar besteht vereinsintern kein Druck, allerdings versuchen die anderen Vereine, dem neu gegründeten Verein die Favoritenrolle zuzuschieben. „Wir nehmen gerne die Favoritenrolle an und gehen die Spiele dementsprechend an“, erklärt Selim Akarsu abschließend.