Bei der offiziellen Eröffnung begrüßte der Firmenchef die zahlreichen Gäste mit einem kräftigen „Glückauf!“ im Namen der Familie und der Geschäftsführung. Zu ihnen zählten Mitarbeiter, die involvierten Baufirmen und Vertreter der Politik, die gekommen waren, um das Großprojekt zu feiern. Der offiziellen Eröffnung bei den Tagesanlagen Tongrube Meudt, an der Landesstraße 315 (Abzweig Dahlen) gelegen, folgte die Möglichkeit, sich die neuen Anlagen anzuschauen.
Schmidt stellte das Familienunternehmen in der dritten Generation vor, das von seinem Großvater 1947 gegründet wurde. Er selbst steht der Firma seit 2014 vor, die derzeit 15 Mitarbeiter am Standort Meudt hat (200 im Gesamtunternehmen). Viele Subunternehmer hängen an der Stephan Schmidt Group, beispielsweise für den Abbau und den Transport.
Wir haben hier ein dickes Ausrufungszeichen gesetzt, dass wir noch über Jahrzehnte abbauen werden.“
Firmenchef Stephan Schmidt zu der Großinvestition Tontagebau Meudt
„Das ist ein großes Investment in unser Kerngeschäft, aber ebenso in den Standort im Westerwald und somit in Deutschland“, betonte Schmidt und erinnerte, dass die ersten Ideen zu der modernen Anlage bereits vor mehr als 20 Jahren entstanden. „Das ist symptomatisch für das, was wir machen. Ein Familienunternehmen denkt langfristig.“ Um einen solchen großen Tagebau aufzuschließen, brauche es eine lange Vorarbeitszeit, denn leider sei das weiße Gold des Westerwaldes eben „ganz unten“ anzutreffen.
Daher wurde eine Konzeption entwickelt mit dem Ziel, dass eine Förderbandanlage aus der Grube in der neuen Halle landet. Die Bandauflage ist 900 Meter lang. Eine zweite Herausforderung waren – neben der Tiefe der Tonschicht – die mehr als 1 Million Tonnen an Zwischenmitteln, die in drei bis vier Jahren umgelagert werden mussten.
Vor zwei Jahren fiel dann die Entscheidung: Jetzt wird gebaut. „Ich bin total stolz und froh, hier zu stehen“, strahlte Stephan Schmidt und erklärte: „So ein Investment in die Förderung und Lagerung des Tons hat der Tonbau hier seit Jahrzehnten nicht gesehen.“ Ein solches Großprojekt mache man nur, wenn man die Sicherheit habe, dass der Ton noch lange, das heißt Jahrzehnte, abgebaut werden könne. Jetzt sei man bei 90 Meter Tiefe, in der das weiße Gold des Westerwaldes abgebaut werde.
In Meudt werden jährlich 450.000 Tonnen gefördert, das Gesamtunternehmen fördert insgesamt 1,5 Millionen Tonnen. Der Westerwälder Ton zeichne sich durch seine Vielfältigkeit aus, er werde nicht nur für Keramik verwendet, sondern beispielsweise auch für den Hausbau, führte der Firmenchef weiter aus. „Der Ton wird heute weltweit verkauft, wir exportieren in mehr als 40 Länder weltweit“, betonte er. Dabei werde er nicht nur mit dem Zug zu den Kunden gebracht, sondern ebenso mit Schiffen über den Rhein – und mit Containern bzw. Lkws.
Insgesamt hat die Firma 20 Abbaustätten in ganz Deutschland, davon 16 im Westerwald. Sie beliefert die komplette Facette der keramischen Industrie: angefangen bei Sanitär & Fliesen, Dachziegel und Klinker bis hin zu Produkten für den „grünen Markt“ (Blumenerden), Betonindustrie, Wasserabdichtung und Füllstoffen.
Technische Daten zu der neuen Lagerhalle und der Förderanlage gab der Technische Leiter Ingmar Lepiors. So informierte er beispielsweise, dass in der neuen Halle 10.000 Tonnen Ton in 10 Boxen gelagert werden können. Auf dem Dach der Halle sind circa 1000 Solarmodule installiert, insgesamt bringt die Photovoltaik-Anlage eine Leistung von 350kwP.
Darum heißt der Meudter Brecher nun „Heinrich“
Nach der offiziellen Eröffnung erwies der Firmenchef einem Mitarbeiter des Unternehmens eine besondere Ehre: Er dankte Heinrich Dziadek, der bereits seit 34 Jahren in der Firma tätig ist und sich auch um den Brecher am Eingang des Förderbandanlage verdient gemacht hat. Ihm zu Ehren heißt der Brecher nun „Heinrich“. bau
Lepiors erläuterte die einzelnen Bauschritte und dankte den involvierten Firmen und Mitarbeitern. „Das Ergebnis ist gigantisch, so etwas schafft man nur gemeinsam“, unterstrich Stephan Schmidt, bevor er gemeinsam mit Lepiors und Betriebsleiter Michael Kilp auf den Button drückte und so die Anlage zum Laufen brachte. Beifall gab es für den ersten Ton, der über das Förderband in die Halle gebracht und auf die Boxen verteilt wurde.
Weitere Informationen zum Unternehmen gibt es im Internet unter www.schmidt-tone.de