Ettersdorferin Josefine Stendebach feiert seltenen Geburtstag
Ettersdorferin feiert seltenen Geburtstag: Josefine Stendebach wird 100 Jahre alt
Die Ettersdorferin Josefine Stendebach, bekannt als Finchen, wird am 20. Juni 100 Jahre alt.
Familie Stendebach

Nur sieben Frauen und ein Mann der fast 42.000 Einwohner zählenden Verbandsgemeinde Montabaur sind über 100 Jahre alt. Zu diesem illustren Kreis gesellt sich ab Montag, 20. Juni, auch die Ettersdorferin Josefine Stendebach hinzu. Die Westerwälderin begeht dann ihren 100. Geburtstag.

Die Ettersdorferin Josefine Stendebach, bekannt als Finchen, wird am 20. Juni 100 Jahre alt.
Familie Stendebach

Finchen, wie die Jubilarin allenthalben nur genannt wird, kam am 20. Juni 1922 als viertes von sechs Kindern im Giröder Ortsteil Kleinholbach auf die Welt. Josefine Stendebach ist heute die einzige noch Lebende der sechs Geschwister. Als junges Mädchen war sie in Mainz „in Stellung“, half hier also im Haushalt einer Familie mit. Nachdem sie zurück in den Westerwald gekehrt war, lernte sie bei Verwandten im Montabaurer Stadtteil Ettersdorf, wo sie bei anfallenden Arbeiten half, ihren späteren Ehemann Peter Stendebach kennen.

Die Hochzeit der beiden musste allerdings lange auf sich warten lassen, da der Ettersdorfer bereits als 17-Jähriger im Zweiten Weltkrieg kämpfen musste und erst 1948 aus der Kriegsgefangenschaft in den Westerwald heimkehrte. 1949 konnten Josefine und Peter Stendebach letztlich heiraten und die gebürtige Kleinholbacherin legte ihren Mädchennamen Kaiser ab. Im Laufe der langen Ehe bekam das Paar zwei Töchter sowie zwei Söhne. Sieben Enkel und zwei Urenkel rundeten das Familienglück ab.

Nach dem Tod von Ehemann Peter im Jahr 2009 blieb Josefine Stendebach ihr geliebter Garten und die Familie, hier besonders die des jüngsten Sohnes, der mit im elterlichen Haus wohnt. Wer Finchen suchte, der fand sie zumeist bei der Gartenarbeit auf ihrem Grundstück in Ettersdorf. Erst mit weit über 90 Jahren musste sie aufgrund der beschwerlichen Arbeit ihren Garten schweren Herzens aufgeben. Neben der Arbeit im Garten gehörte lange Jahre das Nähen für die „Näh-Oma“, wie sie von ihren Enkeln lange genannt wurde, ebenso zu ihren Hobbys wie auch das Wandern mit den „Ettersdörfer Rotstrümpfen“, einer Frauenwandergruppe.

Nach mehreren Knochenbrüchen zuletzt, ist die lebensfrohe und gut gelaunte Ettersdorferin seit einiger Zeit dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen und benötigt intensive Unterstützung, um ihren Alltag weiterhin in ihren eigenen vier Wänden bewältigen zu können. Sichtliche und spürbare Freude bereiten ihr aber weiterhin die nahezu täglichen Begegnungen mit alten Bekannten im Dorf, die sie bei ihren Spazierfahrten im Montabaurer Stadtteil erlebt. aeg

Auch Bekannte eingeladen

Den 100. Geburtstag möchte Josefine „Finchen“ Stendebach nicht nur gemeinsam mit ihrer Familie feiern. Daher lädt sie für Montag, 20. Juni, von 15 bis 18 Uhr alle Gratulanten in die Gelbachtalhalle nach Montabaur-Ettersdorf ein.

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