Bis zum Jahresende soll das neue Ärztehaus komplett bezogen sein. Eine offizielle Eröffnung ist für Anfang November geplant. Diese wird in Corona-Zeiten aber nur im kleinen Rahmen stattfinden, teilt das Katholische Klinikum Koblenz-Montabaur auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Die Verantwortlichen zeigen sich mit Blick auf den Neubau geradezu euphorisch. „Das neue Ärztehaus ist für unsere ambulanten Praxen von den Räumlichkeiten her ein Quantensprung“, sagt etwa Dr. Frank Heinzen, Kaufmännischer Leiter der Medizinischen Versorgungszentren am Katholischen Klinikum. „Wir finden hier für uns ideale Bedingungen vor. Dies gilt nicht nur für unser ambulantes medizinisches Angebot, sondern auch für unsere Patienten, die sehr schnell die Vorzüge des Montamedicums erkennen werden.“
Das Ärztehaus in direkter Nachbarschaft zum Brüderkrankenhaus bietet in der medizinischen Versorgung kurze Wege. Das Angebot an ambulanten Praxen konnte noch einmal erhöht werden.
Im Montamedicum werden zukünftig beheimatet sein: Facharztpraxis für Urologie, Facharztpraxis für Orthopädie, Unfallchirurgie und Chirurgie, Radiologische Gemeinschaftspraxis, Diabetologische Schwerpunktpraxis, Facharztpraxis für Gynäkologie und Geburtshilfe, Facharztpraxis für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde, Onkologische Ambulanz, Praxis für Kinder- und Jugendmedizin und Zahnärzte Käfferbitz. Zudem wird auch das Therapiezentrum am Katholischen Klinikum in das neue Ärztehaus einziehen: Eine interdisziplinäre Heilmittelpraxis wird das ambulante Angebot im Bereich Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie stärken und ausbauen. Abgerundet wird das Angebot für die Patienten durch die Dr. Gehrings Stadt-Apotheke und eine Filiale der Mühlenbäckerei.
„Das Montamedicum bietet uns am Standort in Montabaur die Möglichkeit, das medizinische Angebot für unsere Patienten weiter zu optimieren“, sagt Dr. Martin Haunschild, Ärztlicher Direktor am Katholischen Klinikum. „Das neue Ärztehaus ist ein großer Gewinn für den Gesundheitscampus Montabaur und die ganze Region. Wir schaffen damit zusätzlichen Raum und Möglichkeiten, den Menschen, die sich uns anvertrauen, medizinische Hilfe anzubieten.“
Klinikmanager Daniel Nauroth ergänzt: „Wenn es noch ein fehlendes Puzzleteil gegeben hat für die medizinische Versorgung in der Region, dann konnten wir diese Lücke nun mit dem neuen Ärztehaus schließen. Aus dem Krankenhaus hat sich in den vergangenen Jahren ein Gesundheitscampus entwickelt. Meilensteine wie das neue Herzkatheterlabor, die Modernisierung der Notaufnahme und der Endoskopie, der Neubau unserer Station für Akutgeriatrie, aber auch Maßnahmen wie das neue Parkhaus haben uns auf diesem Weg begleitet“, so der Klinikmanager. „Den größten Schritt machen wir nun mit der Eröffnung des Montamedicums. Auch wenn wir diese offiziell in den kommenden Wochen erst noch begehen werden, gilt unser Dank schon heute all jenen, die dieses Projekt ermöglicht und umgesetzt haben.“
Verantwortlich für das Projekt Gesundheitszentrum war die Firma „Immprinzip“ um Jan Eitel sowie Sandra und Martin Koch, die auch den Stadtteil Quartier Süd entwickelt haben. Beim Spatenstich wurde das Investitionsvolumen auf circa 10,4 Millionen Euro beziffert. Die Gesamtnutzfläche beträgt etwa 4000 Quadratmeter. Das Grundstück wurde vom Katholischen Klinikum zur Verfügung gestellt.
Der Bau des Ärztehauses wurde auch von der Kommunalpolitik begrüßt. Die modernen Räumlichkeiten ermöglichen den Praxen eine zeitgemäße Gestaltung der Behandlungsräume – dies ist in älteren Häusern im Ortskern mitunter schwierig, vor allem mit Blick auf die gewünschte Barrierefreiheit. Kritik gab es vereinzelt allerdings an der Apotheke im Erdgeschoss. Einzelhändler aus der Innenstadt befürchten einen weiteren Rückgang der Kundenzahlen, wenn man für Medikamente nicht mehr ins Stadtzentrum muss. Der Stadtrat hatte in der Abwägung der Vor- und Nachteile aber letztlich entschieden, der Stärkung des Gesundheitsstandorts Vorrang einzuräumen. tf