„Wir setzen neue Akzente, um Natur und Umwelt zu erhalten, und ermöglichen bezahlbaren Wohnraum“, unterstrich Müller. Was das Programm im Einzelfall für eine Hilfe bedeutet, das machte der Bundeswehrsoldat Hubertus Hering deutlich, der im Rahmen der Sitzung in der Aula der Realschule plus Hoher Westerwald „seinen Fall“ als Beispiel einer gelungenen Sanierung eines Altbaus präsentierte. Bei dieser habe die VG-Verwaltung durch das Förderprogramm ihm viel finanzielle Last von den Schultern genommen.
132 Maßnahmen wurden bereits gefördert
Wie Gerrit Müller informierte, sind mittlerweile insgesamt 132 Wohnraumschaffungsmaßnahmen gefördert worden. Die Projekte verteilten sich auf sämtliche Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Rennerod. Die Summe aller ausgesprochenen Förderzusagen beläuft sich auf 716.750 Euro. Davon konnten für bereits vollständig und abgerechnete Projekte rund eine halbe Million Euro an die Häuslebauer ausgezahlt werden.
Diesem Fördervolumen stehen Gesamtinvestitionen von mehr als 16,5 Millionen Euro durch die privaten Bauherren gegenüber. Wie Müller weiter ausführte, kämen diese Investitionen der heimischen Bauwirtschaft zugute und ermöglichten es den Kommunen in der Verbandsgemeinde Rennerod künftig, die Ausweisung und Neuversiegelung von neuen Wohnbauflächen zu reduzieren. Aufgrund der umgesetzten Wohnraumschaffungsmaßnahmen in den Ortskernen könne vorhandene Infrastruktur genutzt und somit viel Geld für Neubau und Unterhaltung eingespart werden.
Private Klimaschutzmaßnahmen werden unterstützt
Die Reduzierung von Neuversiegelungen stelle hierbei einen erheblichen Teil der Klima- und Naturschutzmaßnahmen in der Verbandsgemeinde dar, unterstrich Müller. Seit dem Jahr 2021 unterstütze die Verbandsgemeinde auch zusätzlich private Klimaschutzmaßnahmen. Müller hob hier vor allem die seit Januar 2023 geförderten Balkonkraftwerke hervor. In einem Zeitraum von rund einem Jahr konnten demnach fast 500 Minikraftwerke zur Erzeugung von dezentralem Strom gefördert werden.
Hubertus Hering ging in seinem Gastvortrag auf seine eigenen Erfahrungen ein, die er mit dem Förderprogramm gemacht hatte, als er es für die Renovierung eines Altbaus in Rennerod in Anspruch nahm. Seinen Schlussfolgerungen nach ergebe sich im Zuge der Renovierung gegenüber einem Neubau viel Einsparpotenzial, vor allem, wenn man selbst beim Umbau mit Hand anlege. Man sei in der Lage, die heimische Wirtschaft zu stärken und so seiner Heimat etwas zurückzugeben. „Durch die finanzielle Entlastung ergibt sich für junge Familien ein zusätzlicher Anreiz, sich eine Existenz in der Verbandsgemeinde aufzubauen“, schloss Hering seinen Erfahrungsbericht.