Wahlwesterwälder kandidiert für seine dritte Wahlperiode als Stadtchef von Rennerod - Ehrenamt ist ihm ein Herzensanliegen
Engagiert für das Gemeinwohl und die Natur: Raimund Scharwat liebt die Gartenarbeit
Raimund Scharwat setzt sich nicht nur für ein funktionierendes Gemeinwesen ein, sondern auch für den Erhalt der Natur. Beim Arbeiten in seinem Garten kann der 69-jährige Stadtbürgermeisterkandidat von Rennerod entspannen.
Röder-Moldenhauer

Mit geübtem Griff nimmt Raimund Scharwat eine vorgezogene Tomatenpflanze und setzt sie in das Hochbeet. Wenn er im Garten arbeitet, kommt er zur Ruhe. Schon als Kind hat der Stadtbürgermeister von Rennerod seinen Eltern, die eine Nebenerwerbslandwirtschaft hatten, dabei geholfen.Jetzt kandidiert der 69-jährige Wahlwesterwälder erneut für das Ehrenamt.

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„Wir hatten auch Ziegen, für uns Kinder war Ziegenhüten angesagt, auch Holz machen“, erinnert sich Scharwat gerne daran, wie er von klein auf den Umgang mit der Natur gelernt hat. Jetzt allerdings hat er keine Tiere mehr im oder am Haus, nur eine Katze gab es mal in der Familie, zu der neben Ehefrau Prisca drei Kinder gehören. Seit 1987 lebt Scharwart, der in Mürlenbach bei Gerolstein geboren wurde, in Rennerod. Als Zugezogener hat er ein gutes Verhältnis zum Westerwald. „Der Eifeler unterscheidet sich höchsten in puncto Lebensfreude und Fröhlichkeit vom Westerwald“, sagt er mit einem breiten Lachen im Gesicht. Die Kulturlandschaft und die Verhältnisse seien ähnlich, auch wenn der Boden in der Eifel etwas fruchtbarer ist.

Gartenarbeit ist gut zum Abschalten

„Gartenarbeit mache ich gerne, etwas gestalten, neu anlegen. Das brauche ich zum Abschalten. Das kann ich aber noch mehr als Lektor“, bekennt Scharwat, der Kommunionshelfer ist, zu Kranken geht und sagt: „Da finde ich Ruhe und Kraft“. Glaube und Religion sind ihm wichtig, immer mit einem lebensbejahenden Moment dabei. Das drückt sich auch in seinem Lebensmotto aus: „Es kommt alles zu dem, der warten kann“ (abgewandelt aus dem Buch der Weisheit: Alles hat seine Zeit).

Als Christ kann er die „froh machende Botschaft, die Freiheit, in die wir gestellt werden, ausleben, ohne dass jemand verletzt wird. Das spiegelt sich auch in der Kommunalpolitik wider. Wir haben eine Freiheit, die wir nutzen sollen. Das ist ein Geschenk“, sagt der Rentner, der seit 2014 ehrenamtlicher Stadtbürgermeister von Rennerod ist und sich erneut für dieses Amt bewirbt.

Für die Gartenarbeit fehle aber oft die Zeit, die Muße, schildert er. „Meine Hobbys sind die Ehrenämter“, erklärt Scharwat fröhlich und fährt fort: „Vereine sind der Kick der Gesellschaft“. Für ihn ist es selbstverständlich, dass er deshalb nicht nur einen sehr guten Draht zu allen Renneroder Vereinen hat, sondern auch selbst in ihnen aktiv ist – wie etwa im Westerwald Verein oder dem Kulturkreis Hoher Westerwald, den er mitbegründet hat.

Das Herz schlägt links

In die SPD ist Scharwat 2014 als Stadtbürgermeisterkandidat eingetreten. Zuvor war er bereits Mitglied der SPD-Fraktion im Stadtrat. „Das Herz schlägt links“, sagt Scharwat, „man hat sich einmal entschieden. Wie bei einer Hochzeit“, verdeutlicht er und sieht verschmitzt zu seiner Frau hinüber, mit der er im November 35 Jahre verheiratet sein wird.

Funktion als Grundzentrum stärken

Aufgaben für die nächsten Jahre gibt es in Rennerod genügend, weiß der engagierte Stadtchef. Das beginnt beim Straßenausbau und -erschließungen, wozu vom Stadtrat bereits viel auf den Weg gebracht worden sei. Die Innenstadt und der Stadtteil Emmerichenhain sollen weiterentwickelt, die Funktion als Grundzentrum gestärkt werden. Zu den Aufgaben zählt auch, dass die Brunnenanlage an de Westerwaldhalle wieder in Betrieb genommen wird.

Einer für uns – Mit den Menschen die Zukunft gestalten!“

Das Wahlkampfmotto von Raimund Scharwat mit Blick auf den 9. Juni

Der Zentrale Omnibusbahnhof muss neu gestaltet werden, „weg von einer Betonhaltestelle“, verdeutlicht Scharwat. Es geht um die Entwicklung von Gewerbeflächen ebenso wie darum, die Situation beim Sportstättenausbau mit Freizeitmöglichkeiten und Kinderspielplätzen zu verbessern. Dann gibt es das Riesenprojekt Bahnhofstraße, das in Planung ist und die ganz große Zukunftsaufgabe sein wird.

Ohne finanzielle Zwänge würde der Stadtchef gerne „an die Freizeitanlage Steinsberg rangehen, also den Waldspielplatz wiederherstellen, der er mal war“, beginnt Scharwat aufzuzählen. Er fährt fort: Das Rathaus erneuern, damit es kundenorientiert ist, Transparenz auch durch gestalterische Möglichkeiten schaffen, auf allen öffentlichen Gebäuden Solaranlagen installieren, auch auf gemeindeeigenen Flächen Photovoltaik.

Scharwat sieht aber auch zufrieden auf bereits Erreichtes wie den Ausbau der Falterswiese und die Entwicklung der Kindergärten. Nicht froh ist er darüber, dass die sozialpädagogische Stelle im Schwesternhaus nicht nachbesetzt werden konnte. Rennerod habe einen hohen Migrationshintergrund, „da müssen wir als Kommune unterstützend tätig werden, weil wir ein funktionierendes Gemeinwesen haben wollen“, begründet er.

Drei Fragen an Raimund Scharwat

Warum kandidieren Sie für das Bürgermeisteramt?

Ehrenamt ist für mich ganz wichtig, weil man aus dem Ehrenamt heraus viel gestalten kann. Man hat mehr Möglichkeiten vielleicht sogar noch als unsere großen Kommunalpolitiker, die Berufspolitiker sind, weil der Bürger selber sein Gemeinwesen gestalten kann. Und Ehrenamt ist für mich auch wichtig, weil es mich ein Leben lang begleitet hat.

Welches Thema liegt Ihnen für Rennerod besonders am Herzen und warum?

Für die Stadt Rennerod wird es wichtig sein, in den kommenden Jahren die Innenstadtentwicklung im Auge zu behalten, das wird eine ganz große Herausforderung werden. Wir haben weiterhin auch die Themen, die unsere Natur betreffen – Aufforstung, Wiederbewaldung – im Blick. Wir haben auch eine ganze Reihe von anderen Themen noch, die für unsere zukünftige große Finanzkraft wichtig sind – wie die Entwicklung von Gewerbeflächen – im Auge zu behalten, dass wir das auch umsetzen können, was sich der Rat zur Aufgabe gemacht hat. Soziale Themen stehen im Vordergrund, der Ausbau der Kindergarten, hier vor allem auch der Ganztagsbetreuung, und das auch alles sicherzustellen, damit wir lebens- und liebenswert bleiben.

Welche Ziele haben Sie für die kommenden fünf Jahre als Stadtchef?

Für die kommenden fünf Jahre werden uns einige große Baustellen begleiten. Das fängt an mit dem Ausbau der Straßen in der Kernstadt hier in Rennerod, die alle ertüchtigt werden müssen, die wir in Zusammenarbeit mit den Werken der Verbandsgemeinde machen, die die Wasserversorgung verbessern. Wir arbeiten am Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepten für die Innenstadt, wir arbeiten an dem Ausbau der Straßen, der Bahnhofstraße vor allem, die uns noch lange beschäftigen wird, sind im Bereich der Gewerbeflächen unterwegs, wir sind auch im Bereich neuer Gewerbeansiedlung tätig, sodass wir also auch für die Zukunft gut gerüstet dastehen. bau

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