Entwicklung Pläne eines Düsseldorfer Investors für Appartementhaus sorgen für Erleichterung
Ende der Hahner Bauruine in Sicht: Wohnungen geplant

Auf dem verfallenen Grundstück in Hahn b. Marienberg plant ein Investor jetzt einen Neubau mit fünf Eigentumswohnungen.

Röder-Moldenhauer

Hahn b. Marienberg. Gute Nachricht für die Nachbarn der Bauruine in Hahn b. Marienberg: Ein Bauunternehmer aus Düsseldorf hat das verfallene Grundstück Mühlenweg 6 erworben, um hier ein Haus mit fünf barrierefreien Eigentumswohnungen zu errichten. Diese Immobilie wird unmittelbar an die noch bewohnte Doppelhaushälfte angebaut, die durch den 2016 begonnenen, unfachmännischen Teilabriss der anderen Hälfte und durch eindringende Feuchtigkeit arg in Mitleidenschaft gezogen wurde (die WZ berichtete mehrfach).

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Die Erleichterung über die Entwicklung ist sowohl Hahns Ortsbürgermeister Roland Reis als auch der Eigentümerin der inzwischen stark renovierungsbedürftigen, angrenzenden Haushälfte, Ute Ernst-Reith, anzumerken. „Die Investoren haben ihre Pläne bereits im Ortsgemeinderat im nicht-öffentlichen Teil vorgestellt, und der Rat hat zugestimmt. Wir hoffen, dass es nun bald mit dem Neubau losgeht, damit dieser Schandfleck endlich aus dem Dorf verschwindet“, so Roland Reis.

Ute Ernst-Reith hatte die vergangenen Tage viel zu grübeln, denn die neue Eigentümerin, die Firma Caleta Consulting Bau- und Wohndesign aus Düsseldorf mit ihrem Geschäftsführer Goran Caleta, hat ihr angeboten, auch ihre Haushälfte zu kaufen, abzureißen und die gesamte Fläche durch einen modernen Neubau zu ersetzen, in dem Ernst-Reith mit ihrer Familie eine Wohnung erwerben könnte. Die Anlieger haben zwar noch etwas Bedenkzeit, doch im Moment tendieren sie eher dazu, in ihrem Teil des Gebäudes, den sie sich hart erarbeitet haben, wohnen zu bleiben. „Das ist seit 30 Jahren mein Zuhause, das Elternhaus meiner Kinder. Außerdem haben wir hier viel mehr Platz als in einer neuen Wohnung“, bringt Ernst-Reith ihre emotionale Verbundenheit mit ihrer Immobilie zum Ausdruck.

Nichtsdestotrotz ist sie froh und glücklich darüber, dass auf der anderen Seite jetzt endlich etwas passiert. Der Investor hat seine Pläne bereits auch der Bauverwaltung des Kreises vorgestellt und hier nach eigener Auskunft viel Zuspruch erfahren. Daher soll im April formal der Bauantrag gestellt werden. Im Laufe des Verfahrens, so macht Projektentwicklerin Silke Fernsebner von der das Vorhaben realisierenden Bauträgergesellschaft Realbau GmbH deutlich, sind dann allerdings noch Abweichungen vom bisherigen Entwurf möglich.

Bei aller Freude über die Pläne des Investors bleibt bei Ute Ernst-Reith ein Wermutstropfen: Denn wenn sie in ihrem Hausteil wohnen bleibt, muss sie für die dringend erforderliche Sanierung ihrer feuchten, von Schimmel befallenen Wand, die ehemals beide Haushälften trennte, selbst aufkommen. Wie teuer das wird, kann sie aktuell noch nicht sagen, da es noch keine Analyse des Mauerwerks gibt. In sämtlichen Räumen, die in dem dreistöckigen Gebäude an diese Wand grenzen, sprießen seit geraumer Zeit Schimmelpilze, die Tapete blättert ab, es riecht muffig. „Aber wenn dahinter bald gebaut wird, lohnt es sich für uns endlich, unsere Seite zu renovieren. Das schaffen wir auch noch“, sagt Ernst-Reith.

Von unserer Redakteurin Nadja Hoffmann-Heidrich

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