Insgesamt 463 Organisationen und Personen aus ganz Deutschland waren für die insgesamt sechs Kategorien des Engagementpreises nominiert. Für besonders herausragendes Engagement vergibt eine Jury in unregelmäßigen Abständen zusätzlich einen Sonderpreis. Dieser ging in diesem Jahr an „Wäller helfen“. „Der Verein ,Wäller helfen' hat während Corona-Krise, Ahrtal-Katastrophe oder Ukrainekrieg in kurzer Zeit schnell reagiert, viel bewegt und zahlreiche Menschen zum Helfen mobilisiert“, erklärt Pressesprecher Markus Winkler die Entscheidung der Jury. Zu den Entscheidungskriterien des Preisgerichts, das mit Vertretern des Bündnisses für Gemeinnützigkeit, Wissenschaftlern und Experten des gemeinnützigen Sektors besetzt ist, zählten beispielsweise der Umfang und die Ergebnisse des Engagements, die Vorbildwirkung, die öffentliche Ausstrahlung und die Transparenz.
„Das macht uns megastolz“, sagt Björn Flick, Vorsitzender des Vereins „Wäller helfen“, nach der Verleihung. „Es zeigt, dass unser ehrenamtliches Engagement auch auf Bundesebene wahrgenommen wird, und bestätigt uns in unserer Arbeit.“ Seit der Gründung des Vereins vor zweieinhalb Jahren ist „Wäller helfen“ rasant gewachsen und hat in kurzer Zeit eines der größten Hilfsnetzwerke in Rheinland-Pfalz aufgebaut. Die Organisation zählt mittlerweile rund 90 Mitglieder, etwa 25.000 Menschen folgen und unterstützen „Wäller helfen“ und die Kooperationsplattform „Spotted Westerwald“ in den sozialen Netzwerken. Neben dem Engagementpreis erhält „Wäller helfen“ obendrein ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro. „Das Geld werden wir umgehend in das neue Bürogebäude unseres Vereins stecken, das gerade in Oberroßbach gebaut wird“, erklärt Flick.
Auszeichnung für besondere Leistungen
Der Deutsche Engagementpreis gilt laut Veranstaltern als die bedeutendste Auszeichnung für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. „Er begeistert für Engagement, macht es sichtbar und stärkt die Wertschätzung. Als Preis der Preise verbindet er die Wettbewerbe, die zu freiwilligem Engagement ermutigen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Initiator und Träger des Deutschen Engagementpreises ist seit 2009 das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen sowie Experten des gemeinnützigen Sektors. Förderpartner sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche-Bahn-Stiftung.
Das sind die weiteren Preisträger
Bei der Verleihung des Deutschen Engagementpreises im Deutschen Theater in Berlin sind neben „Wäller helfen“ noch weitere Organisationen und Personen geehrt worden. In der Kategorie „Demokratie stärken“ erhielt die Bildungsorganisation Pinkstinks aus Hamburg eine Auszeichnung, die sich mit dem Thema Sexismus befasst. In der Kategorie „Leben bewahren“ durfte sich Paul Goldschmidt aus Heidelberg über den Award freuen.
Der 20-Jährige hat kurz nach Beginn der Pandemie ein öffentlich zugängliches Luftqualitätsmesssystem entwickelt, welches für kleines Geld nachgebaut werden kann. Gewinner in der Kategorie „Grenzen überwinden“ ist der Verein „Über den Tellerrand“. Die Berliner bringen bei meist kulinarischen Veranstaltungen Menschen verschiedener Kulturen zusammen. In Thalheim im Erzgebirge gibt es seit 2018 Kinderbürgermeister. Damit will die Stadt kindgerechte Demokratiebildung ermöglichen. Für diese Idee erhält Thalheim den Preis in der Rubrik „Zusammenhalt leben“. Preisträger in der Gruppe „Chancen schaffen“ ist die Plattform „Africademics“, die jungen Menschen aus und in Afrika bei der Suche nach Stipendien unterstützt. Der Publikumspreis geht in diesem Jahr an Marcel Wilhelm. Der Sanitäter aus Frankfurt am Main startete einen Spendenlauf in Rettungsdienstuniform und sammelte Geld für krebskranke und benachteiligte Kinder. fab