Menschen können sich retten
Einsatz für Retter: Wohnhaus in Bretthausen explodiert
Feuerwehrleute löschen einen Brand in einem Wohnhaus. Das Feuer hat das Wohnhaus in Rennerod im Westerwald völlig zerstört. Mehr als 100 Feuerwehrleute aus dem gesamten Umland seien im Einsatz, um die Flammen zu löschen, teilte die Polizei mit.
Sascha Ditscher. Sascha Ditscher/dpa

Explosion eines Wohnhauses: Zahlreiche Rettungskräfte eilten am Samstag, 31. Mai um 7 Uhr in die Brunnenstraße nach Bretthausen. Dort fanden die Retter ein Bild der Zerstörung vor. Glücklicherweise gab es wie durch ein Wunder keine Verletzten.

Lesezeit 4 Minuten

Ein Wohnhaus ist am Samstag, 31. Mai in der Brunnenstraße in Bretthausen explodiert. Zahlreiche Rettungskräfte wurden gegen 7 Uhr in den Ort im Westerwaldkreis alarmiert. Dort zeichnete sich ein Bild der Zerstörung ab – das Wohnhaus samt Werkstatt  stand in Folge der Explosion in Vollbrand. Aus dem betroffenen Gebäude und dem angrenzenden Wohnhaus konnten sich insgesamt drei Erwachsene und zwei Kinder eigenständig in Sicherheit bringen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Die Feuerwehr baute sofort über drei Stellen mit Riegelstellung einen Löschangriff auf, um die massive Brand- und Hitzeausbreitung zu bekämpfen – durch die Ausbreitung waren die unmittelbaren Nachbargebäude stark gefährdet. Da sich der Brandort in der Mitte der Ortslage befand, wurden Anwohner gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Augenzeugen berichteten von einer tiefschwarzen Rauchsäule, die kilometerweit zu sehen. war.

Während der Löscharbeiten kam es immer wieder zu kleineren Explosionen durch geplatzte Druckbehälter, mehrere Gasflaschen mussten aus dem Explosionsbereich von den Feuerwehrkräften gebracht und stetig gekühlt werden.
Florian Fries

Wie Pressesprecher Florian Fries von der Feuerwehr VG Rennerod mitteilt, s etzte man vor Ort mehr als zehn Trupps unter Atemschutz sowie 6 C-Rohre und ein Wenderohr über eine Drehleiter zur Brandbekämpfung ein. Die Wasserversorgung wurde hierzu über das Trinkwassernetz sowie über lange Wegstrecke (circa 1500 Meter) aus einem Teich sichergestellt. Während der Löscharbeiten kam es immer wieder zu kleineren Explosionen durch geplatzte Druckbehälter, mehrere Gasflaschen mussten aus dem Explosionsbereich von den Feuerwehrkräften gebracht und stetig gekühlt werden. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehrkräfte konnte ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude verhindert werden.

Durch die Löscharbeiten kam es zu einer Vermischung des Löschwassers mit Betriebsstoffen, hierzu wurde direkt an der Einsatzstelle beziehungsweise entlang des Baches Große-Nister eine entsprechende Löschwasserrückhaltung/Ölsperre von den Kameraden aufgebaut.

Technisches Hilfswerk begutachtete die Gebäudeschäden

Nachdem die Brandbekämpfung abgeschlossen war, beurteile das Baufachberater-Team des THW Ortsverband Montabaur die durch die Explosion verursachten Gebäudeschäden. „Aufgrund mehrerer Teileinstürze war das sichere Ablöschen verbliebener Glutnester ohne zusätzliche Sicherungsmaßnahmen nicht möglich“, teilt Nic Adler, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit vom THW Montabaur mit. „Unsere erste Aufgabe war die schnelle Beurteilung der Gebäudestatik“, berichtet Leon Heibel, einer der beiden Baufachberater des THW Montabaur. „Nur so konnten wir sicherstellen, dass die Feuerwehr gefahrlos weiterarbeiten konnte.“

Direkt bei der ersten Erkundung wurde massive Beeinträchtigungen der Statik erfasst, mehrere tragende Elemente ware beschädigt und Teile des Gebäudes bereits eingestürzt, wie das THW in einer Pressemitteilung berichtet. Somit war angesichts der erheblichen Risiken für die Feuerwehrkräfte ein sicheres Ablöschen der Glutnester nicht möglich.

Unter der Aufsicht der Baufachberater wurden mithilfe eines Radbaggers gezielt einsturzgefährdete Gebäudeteile abgetragen und dann nachfolgend durch die Feuerwehr abgelöscht.
THW-Montabaur/Nic Adler

Die THW-Einsatzleitung entschied daraufhin, die Fachgruppe Räumen des THW Ortsverbands Dillenburg nach zu alarmieren. Unter der Aufsicht der Baufachberater wurden mithilfe eines Radbaggers gezielt einsturzgefährdete Gebäudeteile abgetragen und dann nachfolgend durch die Feuerwehr abgelöscht. Um ein unkontrolliertes Einstürzen weiterer beschädigter Bauteile zu verhindern, wurden diese in Abstimmung mit Einsatzleiter Heinz-Werner Schütz, Wehrleiter der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Rennerod, kontrolliert niedergelegt.

Parallel dazu wurden Sicherungsmaßnahmen an benachbarten Gebäuden durch die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung des THW Montabaur durchgeführt. So wurden Fenster durch die Druckwelle beschädigt, die Fensteröffnungen wurden mit stabilen Holzplatten gesichert, um Eigentum zu schützen.

„Eine der großen Stärken des THW ist es, dass wir regionsübergreifend auf die Fachgruppen anderer Ortsverbände zurückgreifen können. So können wir im Einsatz flexibel reagieren und für alle Beteiligten ein optimales Ergebnis erzielen“, erklärt Fabian Fasel, Zugführer des Technischen Zuges des THW Montabaur, der vor Ort die Koordination der THW-Einsatzkräfte übernommen hatte.

Betroffenes Haus ist vollständig niedergebrannt

Das von der Explosion betroffene Haus ist vollständig niedergebrannt. Einige umliegende Häuser wurden durch umherfliegende Teile beschädigt. Das Wohngebäude, das sich in unmittelbarer Nähe zum Explosionsobjekt ist aktuell nicht mehr bewohnbar, daher wurde durch die Verbandsgemeinde Rennerod für die betroffene Familie eine Notunterkunft bereitgestellt. Durch die Verbandsgemeinde Rennerod war auch der Bürgermeister Gerrit Müller vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen.

Das betroffene Haus ist vollständig niedergebrannt. Durch die Explosion des Wohnhauses entstand ein hoher Sachschaden im sechsstelligen Eurobereich, wie die Polizeiinspektion Westerburg mitteilt.
Florian Fries

Insgesamt waren über 120 Einsatzkräfte aus verschiedenen Hilfsorganisationen im Einsatz, die Einsatzleitung hatte Wehrleiter Heinz-Werner Schütz. Im Einsatz waren: die Feuerwehr Bretthausen, Nister-Möhrendorf, Willingen, Liebenscheid, Rennerod, Stein-Neukirch, Bad-Marienberg, Höhn, Elsoff-Mittelhofen, Oberroßbach, Rehe, Salzburg, Waigandshain, Abrollbehälter Atemschutz Feuerwehr Ransbach-Baumbach, Bad Marienberg und Höhn. BKI Westerwaldkreis, Rettungshubschrauber Christoph 25, DRK Rettungsdienst, DRK Ortsverein, Räumgruppe/Fachberater THW, Polizeiinspektion Westerburg, Hachenburg und Montabaur.

Hoher Schaden im sechsstelligen Eurobereich

Durch die Explosion des Wohnhauses entstand ein hoher Sachschaden im sechsstelligen Eurobereich, wie die Polizeiinspektion Westerburg in einer Pressemitteilung berichtet. Die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache dauern noch an.

Parallel zu dem Brand in Bretthausen gab es eine weitere Einsatzmeldung. So wurde die Feuerwehr am Samstag zudem zu einem kleineren Flächenbrand in Homberg alarmiert, der ebenfalls parallel zur dortigen Brandbekämpfung von der Feuerwehr abgearbeitet wurde.

Retter löschen Brand in Eitelborn

Am Samstag wurde der Polizei durch die integrierte Rettungsleitstelle Montabaur zudem gegen 10:45 Uhr, ein Brand in einer Doppelhaushälfte in der Straße „Unter dem Dorf“ in Eitelborn informiert. Bereits vor dem Eintreffen der Rettungskräfte konnten auch hier alle Hausbewohner das Gebäude unverletzt verlassen. Nach bisherigem Ermittlungsstand kam es durch das Feuer zu einem erheblichen Sachschaden am Gebäude. Angaben zur Schadenshöhe können noch nicht gemacht werden. Zur Brandursache liegen bislang keine Erkenntnisse vor, die weiteren Ermittlungen werden durch die Kriminalinspektion Montabaur übernommen.

Top-News aus der Region