„Wir sorgen für die Einlagerung und dauerhafte Aufbewahrung typischer und antiker Gegenstände wie Pokale, Banner, Urkunden, Orden, Plaketten und vieles mehr, wir inventarisieren und dokumentieren historische Unterlagen von Vereinen und Firmen, wir sorgen für die Digitalisierung alter Fotos und Dias, und wir bereiten daraus Ausstellungen zu Themen der Dorfgeschichte vor.“ Das ist das Ziel des Kulturkreises Mogendorf, der mit der Einrichtung einer sogenannten „Monroffer Stuff“ eine dauerhafte ortshistorische Präsentation unterschiedlichster Exponate schaffen will.
Der Gemeinderat hat dem Kulturkreis mit einer langfristigen Nutzungsvereinbarung eines ehemaligen Supermarktes im Ortskern grünes Licht für dieses Vorhaben gegeben. Dort soll es eine Ausstellung über das Tongräber- und Krugbäckerdorf Mogendorf geben. Der Kulturkreisvorsitzende und sein Stellvertreter, Carl Heinz Cäsar und Hans Peter Brümmendorf, sowie der Ortsbürgermeister Manuel Hemmerling erläuterten im Gespräch mit unserer Zeitung, was sich hinter der „Monroffer Stuff“ verbirgt und was die zu bieten hat.
Aus den zusammengetragenen Quellen erkennt man viele Besonderheiten, die bestimmend für die Entwicklung Mogendorfs waren.“
Hans Peter Brümmendorf, stellvertretender Vorsitzender des Kulturkreises
„Das Konzept basiert auf der Leitidee ‚Vom Ton zum Krug‘. Dort soll sich der Alltag und das Leben zwischen Tongruben und Krugöfen in Mogendorf und die allgemeinen Aktivitäten im Dorf widerspiegeln. Für die Herrichtung der gemeindeeigenen Räume investiert die Gemeinde rund 100.000 Euro. Im Keller wird ein großes Depot eingerichtet“, schildert Carl Heinz Cäsar den augenblicklichen Stand des Vorhabens. Was das Engagement der Ortsgemeinde anbelangt, dazu der Ortsbürgermeister: „Wir investieren in ein Projekt, das die Geschichte und die Gegenwart von Mogendorf im Ort dokumentiert.“
Für die Ausstellung gebe es eine enge Zusammenarbeit mit dem Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen und dem Landschaftsmuseum Westerwald in Hachenburg, klärt Hans Peter Brümmendorf auf. Die „Monroffer Stuff“ solle aber mehr sein, als „bloß“ ein Museum zum Anschauen. „Hier soll die zwischenmenschliche Begegnung und Kommunikation der Bürgerinnen und Bürger und auch der Gäste im Dorf im Vordergrund stehen. Ganz bodenständig und als dauerhafte Einladung. Dafür wird eine ‚Schwätzeck‘ eingerichtet, wo man sich ungezwungen zum ‚Gucke und Schwätze‘ treffen kann. Es soll ein Treffpunkt für alle werden“, so Brümmendorf.

Die ersten Anfänge sind bereits gemacht. Im Keller des Hauses schlummern in einem 100 Quadratmeter großen Raum, der als Archiv und Depot dient für Mogendorf-spezifische Exponate. Und genau das ist die Intention des Kulturkreises: Das, was den Ort in der Vergangenheit geprägt hat und das, wie sich Mogendorf in der Gegenwart darstellt, für die Allgemeinheit zugänglich zu machen und für die Nachwelt zu erhalten. Und das ist eine ganze Menge, wie unsere Zeitung bei dem Besuch in der entstehenden Mogendorfer „Stuff“ erfuhr.
„Das Konzept der Präsentation des Kulturkreises ergibt sich aus der Chronik von Mogendorf (Baaden, 1985) sowie aus einer Vielzahl anderer Überlieferungen und Darstellungen. Aus den zusammengetragenen Quellen erkennt man viele Besonderheiten, die bestimmend für die Entwicklung Mogendorfs waren. Alle Urkunden, Dokumente, Karten und Pläne befinden sich in staatlichen oder privaten Archiven. Sie stehen nur als Faksimile zur Verfügung.“ Carl Heinz Cäsar und Hans Peter Brümmendorf schildern, welche Arbeit und Recherchen in der Realisierung des Projektes stecken. „Auf der Grundlage unserer Bestände versteht sich die Präsentation als eine anschaulich gemachte, abgeleitete heimatkundliche Erzählung vom Allgemeinen hin zum Besonderen“, so Brümmendorf.

Die Ausstellung „Leben zwischen Tongruben und Krugöfen" ist in sieben Abteilungen gegliedert: Keramik (Bedeutung), Ton (Lagerstätten und Gewinnung), Kannenbäckerland (Kannenbäcker im Westerwald), Krug und Steinzeug (Krugbäckerei in Mogendorf), Krüge-Krüge-Krüge (Exponate von früher und heute), Gegenstände aus dem Dorf (Alltag und Vereine) sowie wechselnde Schwerpunkte aus den Bereichen Alltag, Geselligkeit und Vereinen.