Sie sind ein Ort der Einkehr, der Besinnung und des Gebetes, und sie erinnern an die Heilige Katharina Kasper, die Kirche im Kloster Maria Hilf, wo die Gründerin des Ordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi im Sarkophag ruht, und an die Gnadenkapelle „Heilborn“ in Dernbach. Sie werden künftig der Start- oder Zielpunkt des „Katharina-Kasper-Pilgerweges“ sein, der am 26. Mai mit einem Gottesdienst durch Bischof Georg Bätzing feierlich eingeweiht wird. Der Weg zeichnet die Strecke nach, die die Ordensfrau zur Zeit ihres segenvollen Wirkens viele Male nach Limburg gelaufen ist.
Katharina Kasper, die am 26. Mai 1820 in Dernbach geboren wurde, hat mit ihrem Leben ein beeindruckendes Zeugnis für die christliche Nächstenliebe abgelegt. Ihr Wirken als Gründerin der Gemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi hat bis heute eine tiefe Bedeutung für viele Menschen in unserer Region und darüber hinaus. Ihr unerschütterlicher Glaube und ihr Einsatz für die Bedürftigen sind ein Vorbild für uns alle. Der Pilgerweg lädt dazu ein, sich mit ihrer Spiritualität zu beschäftigen, über das eigene Leben nachzudenken und in der Natur Kraft zu schöpfen. Auf den rund 30 Kilometern von Dernbach nach Limburg führen verschiedene Stationen an Orte, die an das Leben und Wirken Katharina Kaspers erinnern.

Unsere Zeitung sprach mit der Provinzrätin Schwester Clementine Ferdinand, die für den Weg mit verantwortlich zeichnet, und fragte nach, wie die Idee dazu entstanden ist, und wie der Weg realisiert wurde. „Oft ist Katharina Kasper den Weg von Dernbach nach Limburg zu dem damaligen Bischof Peter Josef Blum hin- und wieder zurückgelaufen. Der ‚Katharina Kasper Pilgerweg‘ folgt ihren Spuren. Seit der Heiligsprechung im Jahr 2018 sind das Bistum Limburg und die Gemeinschaft der ADJC dabei, einen Pilgerweg ihr zu Ehren ins Leben zu rufen. Die Idee ist nun endlich Realität geworden, und wir freuen uns, dass Bischof Georg Bätzing diesen Weg am 26. Mai, dem Geburtstag unserer Ordensgründerin, persönlich einweihen wird“, sagt Schwester Clementine. Dieser Weg verbindet nicht nur die Orte Dernbach und Limburg, sondern auch die Menschen, die sich auf den Spuren der Heiligen Katharina Kasper bewegen – einer Frau des Glaubens, der Nächstenliebe und der Tatkraft.
Doch wie hat alles angefangen? „Die Idee zu einem Pilgerweg von Dernbach nach Limburg – oder umgekehrt – hatte bereits Anfang 2000 Pfarrer Norbert Lixenfeld, der von 1971 bis 1997 Dompfarrer in Limburg war. Er ist die Strecke des Öfteren mit Gruppen gegangen. Doch mehr war da nicht. Ein Katharina-Kasper-Pilgerweg hat dann sozusagen in unserer Gemeinschaft bis 2017 ‚geschlummert‘, ehe die Idee wieder aufgegriffen wurde und man versucht hat, einen Pilgerweg ‚offiziell‘ in die Tat umzusetzen“, berichtet Schwester Clementine. Zunächst scheiterte eine Weiterverfolgung der Idee schlichtweg am Geld, dann kam ‚Corona’, und das Thema lag wieder auf Eis“, fährt sie fort.

Vor zwei Jahren, also 2023, habe die Sache dann wieder Fahrt aufgenommen. Das lag nicht zuletzt daran, weil die CDU-Kreistagsfraktion einen Antrag im Kreistag des Westerwaldkreises zur finanziellen Unterstützung des Pilgerweges eingebracht hatte. Es mussten zur Realisierung drei Landkreise unter einen Hut gebracht werden, weil der Weg den Westerwaldkreis, den hessischen Kreis Limburg-Weilburg, und im Bereich Diez auch den Rhein-Lahn-Kreis tangiert. Schließlich hat der Westerwälder Kreistag mit Landrat Achim Schwickert eine Zuwendung von 10.000 Euro bewilligt. „Jetzt endlich konnten wir das Projekt weiterverfolgen. Die Wege an sich sind ja vorhanden, doch wir waren überrascht, wie vieles es noch zu beachten und abzuklären galt“, berichtet Schwester Clementine.
„Einer darf bei der Realisierung des Weges nicht vergessen werden“, betont die Ordensschwester gegenüber unserer Zeitung weiter. Georg Schmitz, einem Mitarbeiter der Katharina-Kasper-Gruppe, der dem Kloster sehr verbunden ist, war es ein persönliches Anliegen, das das Projekt in die Realität umgesetzt werden konnte. Damit ist für ihn ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Er hat unter anderem die Wegestrecke detailliert beschrieben, für die Tafeln der Beschilderung hat er den Text formuliert, und er hat den Weg sozusagen in die richtigen Bahnen gelenkt.“ Alle Interessierten sind eingeladen, an der besonderen Feier zur Einweihung des Pilgerweges am 26. Mai, 17.30 Uhr in der Klosterkirche in Dernbach teilzunehmen und die Spuren von Katharina Kasper gemeinsam zu entdecken.
Aufruf zum Mitmachen
Auf den gut 30 Kilometern gilt es, Markierungen an Pfosten und Bäumen anzukleben. Für diese einmalige Aktion werden engagierte Mitkleberinnen und Mitkleber gesucht. Treffen ist am Samstag, 17. Mai, 9 Uhr, in Montabaur am Parkplatz des Kreishauses. In Kleingruppen werden Wegabschnitte von 3 bis 6 Kilometer beschildert. Anmeldung bei Schwester Clementine unter: sr.clementine@dernbacher.de

Der Katharina-Kasper-Pilgerweg und die Stationen
Der Katharina-Kasper-Pilgerweg hat eine Gesamtlänge von 32,1 Kilometer, überwindet 295 Höhenmeter und ist in zwei Etappen aufgeteilt. Die erste Etappe führt von Dernbach bis Nomborn (16,7 Kilometer), die zweite von Nomborn bis Limburg (15,4 Kilometer). Der Weg ist in beide Richtungen begehbar. Unterwegs weisen elf Thementafeln auf das Leben der Katharina Kasper und auf das Leben im Westerwald im 19. Jahrhundert hin. Die Thementafeln erzählen über den „Heilborn“, über das „Leben damals“, über „Krankenbesuche“, über „Kinderarmut“, über „Die Gemeinschaft“ (der ADJC), über „Unruhige Zeiten“, über die „ADJC weltweit“, sowie über „Die Schuhe“, „Die Brille“, „Die Tasche“ und „Die Heiligsprechung“ von Katharina Kasper. Möge dieser Weg vielen Menschen eine Quelle der Inspiration, der Besinnung und der Begegnung sein. Pilgerpässe gibt es im Kloster Maria Hilf in der Katharina-Kasper-Str. 10 in Dernbach oder bei der Pilgerstelle in Limburg. hpm