Rundum zufrieden ist der Vorsitzende Frank Brückmann des rund 130 Mitglieder zählenden Norkenener Schibbelclubs am Ostermontagnachmittag. „Können Sie auch Petrus für das tolle Wetter danken?“, fragt er gut gelaunt. Gerade ist die Traditionsveranstaltung, die es schon weit mehr als 100 Jahre in dem Ort zu Ostern gibt, zu Ende gegangen. „In diesem Jahr haben wir uns auch etwas Neues einfallen lassen und ein ,Apresschibbeln’ am Ostersonntag veranstaltet, auch das war gut“, freut er sich.
Doch die Hauptsache war natürlich das Eierschibbeln am Sonntag für Erwachsene, an dem 85 Teilnehmer um die Wette schibbelten, und der Montag mit dem Eierschibbeln für Kinder, bei dem 31 Mädchen und Jungen antraten. „Alle bekommen Preise, nicht nur die Gewinner“, erzählt Brückmann weiter. Dazu zählen nicht nur viele Sachpreise, sondern auch ein hölzerner Pfannenwender, auf dem der Schibbelclub mit seinen Häschen abgebildet ist und der die Teilnehmer nun – vielleicht beim Eierbraten? – immer an das Osterfest 2025 erinnern wird.

Seit 36 Jahren ist Frank Brückmann Vorsitzender des Schibbelclubs, der 1967 gegründet wurde. Nur einmal hat er bislang erlebt, dass ein Teilnehmer dreimal hintereinander Schibbelkönig wird, also die meisten Treffer hat. Beim Schibbeln werden die bunten Eier über zwei rund drei Meter lange, im Boden steckende Holzleisten, die sogenannten Schibbelstöcke, abgerollt. Zu Beginn „legt“ jeder der Teilnehmer ein Ei, das sogenannte „Setzei“. Dieses gilt es dann, mit den Schibbeleiern zu treffen. Am besten so viele wie möglich, denn jeder Treffer ist ein Punkt.
In diesem Jahr hatte dabei am Sonntag eine junge Dame aus Wilhelmshaven die Nase vorn: Schibbelkönigin wurde Tonita Wegwesth, die zum ersten Mal mitmachte und neben dem ersten Preis (einem Holzkohlegrillwagen) den Wanderpokal überreicht bekam. Sie müsse natürlich im kommenden Jahr wiederkommen, „um ihren Pokal zu verteidigen“, freut sich Brückmann schon auf die Veranstaltung 2026. Denn natürlich werde die Tradition fortgesetzt. Es sei eben einfach Usus in Norken, zu Ostern zum Schibbeln zusammenzukommen.

Am Montag waren dann die Kinder an der Reihe. Erster wurde mit Lenni Schneider ein Norkener Junge, der acht Treffer hatte. Er wählte sich als Preis eine Karaokebox aus, die er dann freudig in Empfang nahm. Damit war die Arbeit für die Vereinsmitglieder jedoch noch nicht getan, musste doch alles noch aufgeräumt und verstaut werden. Doch diese Arbeit tut der Club gern, ebenso wie er verlässlich die Vorbereitungen meistert. Spielt dann noch das Wetter mit wie in diesem Jahr, steht dem schönen Osterbrauch nichts im Weg, bei dem es nur Gewinner gibt – wenn man von den zerschlagenen bunten Eiern einmal absieht.











