Hachenburg – Über die Liebe, das größte aller Gefühle, ist schon alles gesagt, über den Geschlechterkampf zwischen Frauen und Männern sowieso. Warum rührt ein deutscher Kabarettist dennoch unverdrossen in dieser Suppe herum? Eckart von Hirschhausen weiß warum: Weil es kein schöneres Thema gibt, und weil das Publikum genau das hören möchte. Den Beweis lieferte Hirschhausens Kabarettauftritt vor rund 1800 Fans in der ausverkauften Hachenburger Rundsporthalle.
„Liebesbeweise“ heißt das dritte Showprogramm, mit dem der Mediziner, Autor, Moderator, Kolumnist, Zauberer und Komödiant seit einiger Zeit durch Deutschland tourt. Drei Aspekte sorgen dafür, dass das Gastspiel des 43-jährigen Berliner Multitalents nicht im flachen Sumpf altbackener Pärchenwitze stecken bleibt. Zu allererst: Pianist Christoph Reuter, der Eckart von Hirschhausen seit 2006 auf der Bühne begleitet. Mimik und Worte sind gleichsam reduziert und treffsicher, ganz zu schweigen von seinem Können am Flügel. Zweitens bezieht der Entertainer das Publikum mit ein, lässt es summen und singen, fragt nach Konfliktstoffen und Gewohnheiten, nach Momenten des Streits und der Liebe. Die Westerwälder tun ihm den Gefallen. Sie breiten ihr Herz aus, bis hin zum „Sitzfleischorden“ für einen erfahrenen Ehemann. Und drittens ist da noch der Pinguin: Diese tierische Begegnung erhebt von Hirschhausen in den Stand eines philosophierenden Erzählers (oder erzählenden Philosophs). Spätestens da wird jedem im großen Zuschauerraum klar: Dort ist jemand in seinem Element, dort genießt der Botschafter der Liebe den wärmenden Sonnenstrahl kreativer Freiheit.
Am Ende können Singles, frisch Verliebte und ergraute Ehepartern sicher sein, dass ihnen die Hachenburger KulturZeit ein schönes, vorzeitiges Weihnachtsgeschenk gemacht hat. Mehr dazu lesen Sie in der Donnerstagausgabe der Westerwälder Zeitung.