Dernbach – Das Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach und das Medizinische Versorgungszentrum Westerwald starten mit drei komplett neuen Fachbereichen in das Jahr 2012. Zum Jahresbeginn werden die Kliniken für Altersmedizin (Geriatrie), für Naturheilkunde und für Venenheilkunde (Phlebologie) das medizinische Angebot des Dernbacher Krankenhauses abrunden.
Das hat die Krankenhausleitung jetzt bekannt gegeben. „Freude und Stolz empfinden wir heute“, sagte Elisabeth Disteldorf, Geschäftsführerin der Maria Hilf RLP Gesellschaft, bei der Begrüßung der neuen Ärzte, die die drei Kliniken künftig leiten werden. Das Herz-Jesu-Krankenhaus sei stets bestrebt, das vorhandene Leistungspektrum zu erweitern, unterstrich Disteldorf.
So wird Wolfgang König die neue Klinik für Geriatrie am Herz-Jesu-Krankenhaus führen. Schon früh interessierte sich König, der aus dem Oberbergischen stammt und zuletzt als leitender Oberarzt tätig war, für die Altersmedizin. Nach seinem Medizinstudium in Bonn erwarb er 2002 seine Fachkunde „Arzt im Rettungsdienst“ und 2005 seine Anerkennung zum Facharzt für Innere Medizin. „Die besondere Herausforderung bei der Therapie alter und sehr alter Menschen besteht darin, dass fast immer Mehrfacherkrankungen vorliegen“, erläuterte der verheiratete Vater zweier Kinder.
„Dabei entstehen vielfältige Verflechtungen zwischen den verschiedenen medizinischen Fachbereichen„, betonte König. Um diesen besonderen Anforderungen gerecht zu werden, absolvierte der Mediziner im Jahr 2007 eine zusätzliche Weiterbildung zum klinischen Geriater. Hierbei wird der Schwerpunkt auf ein fachübergreifendes Fachwissen gelegt. “Mit der Klinik für Geriatrie tragen wir dem demografischen Wandel unserer Gesellschaft Rechnung„, unterstrich Disteldorf. Älteren Menschen mit vielfachen Vorerkrankungen könne künftig in Dernbach noch umfassender geholfen werden, betonte die Geschäftsführerin.
Mit Dr. Martin Schencking wird die Klinik für Naturheilkunde am Herz-Jesu-Krankenhaus etabliert. In dieser neuen Klinik, die insbesondere auf die Begleittherapie chronischer Schmerz-, Krebs- sowie rheumatischer Erkrankungen spezialisiert ist, kommen neben Verfahren der Akupunktur, Pflanzenheilkunde, Kneipp-Medizin (Wickel, Güsse, Auflagen, Bäder) und Ernährungstherapie insbesondere Verfahren der modernen Erwärmungstherapie (Hyperthermie) sowie sämtliche physiotherapeutische Einzelverfahren zur Anwendung. Martin Schencking ist ausgebildeter Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin mit den Zusatzausbildungen Naturheilverfahren, Chirotherapie/ Manuelle Medizin sowie Weiterbildungen in Akupunktur und osteopathischer Medizin.
Weiterhin ist er diplomierter Kneipp-Arzt. In Bad Wörrishofen leitete er als Chefarzt die bundesweit ältesten und größten Kneipp-Kliniken. Von 2006 bis 2010 lehrte und forschte er an der Medizinischen Fakultät Leipzig und setzte 2011 seine Lehr- und Forschungstätigkeit am Lehrstuhl Prävention, Allgemeinmedizin und Familienmedizin der Universität Witten-Herdecke fort. “Durch diese neue Klinik können wir naturheilkundliche Therapieverfahren mit den modernen Diagnose- und Therapiekonzepten unserer Hauptabteilungen verbinden„, sagte Disteldorf. Denn das Interesse an alternativmedizinischer Behandlung bei den Patienten sei unstrittig.
Die Fachärztin für Allgemeinmedizin und Phlebologie Dr. Karin Gerz wird die Venenheilkunde im Medizinischen Versorgungszentrum Westerwald anbieten. Die gebürtige Koblenzerin war nach ihrem Medizinstudium in Hamburg bereits in verschiedenen Westerwälder Krankenhäusern als Ärztin tätig, bis sie 1989 eine eigene Praxis in Montabaur aufbaute. Als Phlebologin diagnostiziert und behandelt die Medizinerin Venenerkrankungen. In erster Linie geht es um Krampfadern der Beine. Doch das Spektrum ist breit gefächert. Es reicht von harmlosen, nur ästhetisch störenden Besenreisern über Thrombosen und Venenentzündungen bis hin zum chronischen, oft sehr schmerzhaften Unterschenkelgeschwür, dem so genannten “offenen Bein„. “Wichtig für die Vermeidung von Folgeschäden ist die frühzeitige Diagnose. Bereits Hautveränderungen an den Unterschenkeln können auf ein Venenleiden hinweisen", unterstrich die im Unterwesterwald durch ihre Praxistätigkeit bekannte Ärztin. Sind die Venenleiden nicht mehr mit Hilfe der Kompressionstherapie oder Verödung zu lindern, ist ein operativer Eingriff nötig. Hier kooperiert Karin Gerz eng mit der Klinik für Gefäßchirurgie des Dernbacher Krankenhauses. kür