Gelungener Start
Dorfladen Wahlrod punktet mit breiten SB-Öffnungszeiten
Zur Neueröffnung des Wahlroder Dorfladens durchschnitten (von rechts) Ortsbürgermeister Patrick Dörner-Mertens (zugleich Vorsitzender des neuen Betreibervereins), seine Vorstandskollegen Peter Nötzel und Renate Alhäuser sowie Gabriele Greis, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hachenburg, feierlich ein Band.
Röder-Moldenhauer

Wer ab sofort nach Wahlrod kommt, hat hier täglich zwischen 6 und 22 Uhr die Möglichkeit, sich im Dorfladen mit Lebensmitteln und anderen Produkten zu versorgen. Realisiert wird dies durch einen neuen Verein und ein aufwendiges Sicherheitskonzept.

. Dank eines großen ehrenamtlichen Engagements ist es der Wahlroder Dorfgemeinschaft gelungen, ein besonderes Projekt an den Start zu bringen: den neuen Dorfladen. Dieser überzeugt nicht nur mit einer breiten Produktpalette und freundlichem Service zu den Kernöffnungszeiten, sondern in den frühen Morgen- und späten Abendstunden auch mit einer großzügigen SB-Nutzungsmöglichkeit. Realisiert wird diese dank eines ausgeklügelten Überwachungssystems, das den Laden vor Diebstahl und Vandalismus schützen soll.

Zur Vorgeschichte: Als die Betreiberin des vorherigen Dorfladens, Sandra Dörner, ihr Geschäft aus gesundheitlichen Gründen im vergangenen Jahr aufgeben musste, entstand zum Bedauern vieler Kunden eine Versorgungslücke. Daraufhin reifte die Idee, einen wirtschaftlichen Verein zu gründen, der den Betrieb weiterführt, berichtet Ortsbürgermeister Patrick Dörner-Mertens. Gesagt, getan: Im November 2024 wurde der Verein aus der Taufe gehoben, inzwischen hat er rund 90 Mitglieder – und es würden täglich mehr, freut sich der Ortschef, der zugleich als Vorsitzender fungiert.

Der komplette Laden ist nach seiner Renovierung mit energiesparender LED-Beleuchtung sowie einer aufwendigen Kameratechnik ausgestattet. Das Sortiment hält sämtliche Produkte des täglichen Bedarfs bereit.
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Sofort wurde damit begonnen, die Räumlichkeiten, die die Gemeinde zur Verfügung stellt und für die sie die Nebenkosten trägt, in unzähligen Stunden ehrenamtlich umzubauen, die Optik aufzufrischen sowie das Sortiment und die Angebote neu zu justieren. Investiert (rund 45.000 Euro) wurde vor allem in eine moderne Scankasse, eine energiesparende Beleuchtung und die Sicherheit des Objekts. Zudem wurden drei Minijobberin eingestellt, die montags bis freitags von 8 bis 11 sowie von 15 bis 18 Uhr und samstags zwischen 7 und 12 Uhr vor Ort für Anliegen zur Verfügung stehen. Dann ist Bar- oder Kartenzahlung möglich.

Wohlwissend, dass mit diesen Zeiten längst nicht alle Kundenbedürfnisse abgedeckt werden können, beschloss der Verein, den Laden darüber hinaus als SB-Betrieb zu öffnen. So kann hier täglich bereits ab 6 Uhr und abends bis 22 Uhr eingekauft werden. Wer diese Option nutzen möchte, muss seine EC-Karte als Türöffner einsetzen. Dann geht sofort das Licht an und mehrere Kameras zeichnen auf, wer das Geschäft betritt – tote Winkel ausgeschlossen, wie Dörner-Mertens betont. Bezahlt wird in den Randzeiten ohne Personal ausschließlich mit Karte an der selbsterklärenden Scankasse. Eine besondere Absicherung gibt es zudem an dem Raum mit den alkoholischen Getränken: Hier ist der Zugang erst ab 18 Jahren und nur nach Kontrolle des Personalausweises möglich.

Gleich am Eröffnungstag herrschte großer Andrang im neuen Wahlroder Dorfladen.
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Besonders glücklich ist der Dorfladen-Verein darüber, dass das Unternehmen DHL zu den mit Personal besetzten Öffnungszeiten einen Paketservice und weitere gängige Postdienstleistungen anbietet. „Das ist den Leuten im Ort sehr wichtig“, erklärt Dörner-Mertens. Daneben findet man im Sortiment sämtliche Produkte des täglichen Bedarfs: Speisen, Getränke, Drogerieartikel, Schreibwaren, Batterien oder auch Saisonware wie Blumenerde, Grillkohle und Eis am Stiel. Bei etlichen Frischwaren wie Brot, Brötchen, Teilchen, Fleisch, Wurst, Honig und Eiern arbeitet der Verein mit regionalen Produzenten zusammen. Das ermöglicht es den Kunden, bestimmte Dinge vorzubestellen und in den Dorfladen liefern zu lassen. Wer nicht (mehr) mobil ist, bekommt seinen Einkauf zudem bis an die Haustür gebracht, kündigt der Vorsitzende an.

Denn für Wahlrod bedeutet der Laden, der früher als Proberaum für den inzwischen aufgelösten MGV Eintracht und den ebenfalls nicht mehr aktiven Frauenchor diente, weit mehr als kurze Einkaufswege: Er soll zudem dazu genutzt werden, die sozialen Beziehungen im Dorf zu stärken. Dazu stehen Sitzgelegenheiten bereit, und die Installation eines Kaffeeautomaten ist in Vorbereitung. Weitere Ideen, etwa zur Durchführung von Veranstaltungen, existieren bereits.

Bezahlt wird an einer modernen Scankasse.
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Ortsbürgermeister Dörner-Mertens ist vom Einsatz der Vereinsmitglieder begeistert: „Es ist wirklich erstaunlich, was hier in kurzer Zeit aus dem Boden gestampft wurde.“ Wie alle Mitstreiter hofft er nun auf viele Kunden – aus Wahlrod und anderen Orten.

Der Raum mit den alkoholischen Getränken kann nur von Personen ab 18 Jahren nach vorheriger Ausweiskontrolle geöffnet werden.
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