Ein besonderes „Höhrvergnügen“
Doppelt guter Ton beim Lehrerkonzert im Keramikmuseum
Mit drei Sätzen aus dem „Concerto G-Dur“ von Johann Christoph Schultze eröffnete das Sextett mit Klara Ottersbach (1. Violine), Irving Feldens (2. Violine), Chenguang Xue (Klavier), Torsten Greis (Blockflöte), Almut Wenzel (Viola) und Frederik Jäckel (Violoncello) eine bemerkenswerte Soiree. Foto: Hans-Peter Metternich
Hans-Peter Metternich

Bandbreite war beim Konzert von klassischer Musik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen und die instrumentale Besetzung vom Solovortrag bis zum Sextett breit gefächert

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17 Lehrkräfte der Musikschule des Westerwaldkreises konzertierten am Sonntagvormittag zwei Stunden lang im Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen. Es war das vierte Konzert des Freundeskreises der Förderer der Musikschule in der laufenden Sequenz, das eine Vielzahl von Besuchern angelockt hatte, denn das Auditorium war voll besetzt.

Am Sonntag war im Museum der „gute Ton“ gleich doppelt präsent: Zum einen durch die Vielzahl traditionsreicher und gegenwärtiger, preisgekrönter keramischer Exponate, die einen Besuch des Museums immer wieder zum Erlebnis machen. Für den guten musikalischen Ton sorgten andererseits die Interpreten des Konzertes, das ebenfalls vielfältige Abwechslung bot. Auch hier war die Bandbreite von klassischer Musik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen und die instrumentale Besetzung vom Solovortrag bis zum Sextett breit gefächert. Also ein Repertoire, das für jeden Geschmack der Freunde anspruchsvoller musikalischer Unterhaltung etwas zu bieten hatte.

17 Lehrkräfte der Musikschule des Westerwaldkreises konzertierten am Sonntagvormittag zwei Stunden lang im Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen. Es war das vierte Konzert des Freundeskreises der Förderer der Musikschule in der laufenden Sequenz. Prädikat besonders wertvoll. Foto: Hans-Peter Metternich
Hans-Peter Metternich

„Das, was ich hier heute erleben durfte, war ein musikalischer Leckerbissen und ganz große Klasse.“
Ein Zuhörer bringt seine Begeisterung mit einem Satz auf den Punkt.

Der Geschäftsführer des Freundeskreises, Christoph Herche, hatte eingangs den Konzertgästen zwei unterhaltsame Stunden bester Musik versprochen. Er hatte nicht zu viel versprochen, denn mit drei Sätzen aus dem Concerto G-Dur von Johann Christoph Schultze löste das Sextett mit Torsten Greis (Blockflöte), Klara Ottersbach (1. Violine), Irving Feldens (2. Violine), Almut Wenzel (Viola), Frederik Jäckel (Violoncello) und Chenguang Xue (Klavier) gleich zu Beginn des Konzertes dieses Versprechen ein, dem noch weitere 16 Darbietungen unterschiedlicher Genres, jede in ihrer Art brillant und höchst professionell intoniert, folgen sollten. Es ist ja kein Geheimnis, dass die Musikschule des Kreises über ein qualifiziertes Lehrerpotenzial verfügt, das ein breites Spektrum von musikalischer Ausbildung garantiert.

Am Klavier brillierten zu vier Händen Liudmilla Karmanova und Kirill Krotov mit überschäumender spanischer Lebenslust. Karmanova war auch dem Cellisten Frederik Jäckel und dem Klarinettisten Christian Gansemer, jeweils im Duo, eine kongeniale Begleiterin. Darüber hinaus stellte sie auch ihre Fähigkeit als Pianistin mit vier Präludien von drei Komponisten (Rachmaninov, Skrjabin und Gershwin) eindrucksvoll unter Beweis. Schwärmerisch-tänzerisch empfahlen sich Christoph Herche (Saxofon) und Marina Jäckel (Piano) mit der „Fantasie pur saxophone soprano et piano“ von Denis Bédard, Christian Gamsemer und Chenguang Xue entzündeten mit zwei Sätzen aus der „Sonata for Clarinet and Piano (Francis Poulenc) ein instrumentales Feuerwerk, und Lea Reichert (Posaune), Daniel Ackermann (Trompete) und Marina Jäckel am Klavier intonierten eine feierliche Pastorale von Eric Ewazen.

Milena Lenz-Mester, die Leiterin der Kreismusikschule, beeindruckte mit ihrer ausdrucksstarken Stimme. Foto: Hans-Peter Metternich
Hans-Peter Metternich

Daniel Ackermann war es auch, der in einem jazzigen Dialog mit Holger Kappus (Klavier) Jazz vom Feinsten zum Klingen brachte, und Vladimir Nadtochii unterstrich mit zwei Saxofon-Soli - mit einer elektronischen Jazz-Kombo als Background - die Souveränität der Kreismusikschullehrer. Es würde die Aufführungen der Interpreten vor dem letzten Auftritt von Milena Lenz-Mester (Gesang), Sebastian Schmitz (Percussion) und Holger Kappus am Klavier schmälern, würde man deren brillante Darbietungen allein als Höhepunkt des Konzertes am Sonntag bezeichnen.

Es waren alles Spitzenleistungen. Und dennoch: Die Träume und Fantasien über die Liebe (A Night Like This – Caro Emerald) und die bewegende Ballade (Fix You – Coldplay) waren „ein musikalischer Leckerbissen und ganz große Klasse“, wie ein Zuhörer spontan bemerkte. Bemerkenswert vor allem die ausdrucksstarke Stimme von Milena Lenz-Mester, der Leiterin der Kreismusikschule. Die Begeisterung ihrerseits war in dem großen Zuspruch der Besucher begründet, die sich das Konzert des Freundeskreises der Förderer der Kreismusikschule an einem Sonntagvormittag im Keramikmuseum zum Konzert nicht entgehen lassen wollten. Ein Besuch, der sich allemal gelohnt hat.

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