Die Gemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi (ADJC) ist weltweit in Europa, Indien, Lateinamerika (Mexiko), Südamerika (Brasilien) und in Afrika (Nigeria und Kenia) aktiv. Die Dernbacher Schwestern haben in Brasilien in São João da Fronteira mit der „Casa Margareta“, dem „Zentrum Katharina Kasper“ und dem „Zentrum Lotharia“ Orte der Hoffnung geschaffen. Dort lebt seit 24 Jahren die Ordensschwester Adelgard Zimmer. Im armen Stadtrandviertel in dieser strukturschwachen Region engagiert sie sich mit Schwester Licilene und einem 22-köpfigen Helferteam mit großem Einsatz für Kinder und Familien, die in einfachsten Verhältnissen leben. Unterstützung findet die Niederlassung durch den Förderverein Assoziation Margarete Echternach e.V. (AME). Schwester Adelgard ist zurzeit zu Besuch im Mutterhaus in Dernbach. Unsere Zeitung sprach mit ihr und Schwester Arntrudis Becker, der Vorsitzenden des Fördervereines, über die segensreiche Arbeit in São João da Fronteira und wie die Schwestern nach Brasilien gekommen sind.
„Pfarrer Lothar Weber aus dem Erzbistum Köln wurde Ende der 1960er Jahre vom damaligen Bischof nach Pedro Secundo (/Brasilien) versetzt. Schon 1959 fuhr er mit zwei Jugendlichen nach Dernbach, um die dortigen Schwestern für sein Missionsprojekt zu begeistern. Eine von den Jugendlichen war ich“, erzählt Schwester Arntrudis. Der Geistliche habe nicht locker gelassen, immer wieder habe er an die Tür der Generaloberin geklopft und um Schwestern gebeten. Doch es sollten noch Jahre ins Land gehen, bis der Wunsch von Pfarrer Lothar in Erfüllung ging.

Schließlich sei es ihm gelungen, 1992 die Gemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi für sein Vorhaben zu gewinnen. „Die damalige Generaloberin Schwester Petra Stahl flog mit der Generalrätin Schwester Simone Weber nach Brasilien zu Padre Lothario, wie er in Brasilien genannt wurde, um sich vor Ort ein Bild für die Tätigkeit der Schwestern zu machen. Hier fanden sie Menschen, die unbedingt Hilfe benötigten, so, wie auch unsere Heilige Katharina Kasper 1851 im Westerwald begann, bei den Kindern, den Armen und Hilfsbedürftigen“, so Schwester Adelgard.
Baumaßnahmen wurden durchgeführt, eine Kirche, Räumlichkeiten für die Unterweisung der Kinder, für die Aktivitäten der Menschen, der Armenspeisung und eine Nähschule für die Frauen. Später kam eine großzügige Spende aus dem Vermögen der verstorbenen Margarete Echternach, die die Entwicklung der Missionsstation weiter voranbrachte.

Wie Schwester Adelgard deutlich macht, gilt es bei der Hilfe nicht nur um „Münder zu füllen“, sondern um die „kulturelle Armut“ zu lindern, den Blick der Kinder zu erweitern, wie sie sagt. Dafür unterhalten die Schwestern eine Suppenküche für Kinder und einige alte Leute (200 Portionen pro Woche), sie bieten Förderunterricht für Kinder, psychopädagogische Beratung, Musik- und Nähunterricht, Fußball und naturkundlichen Unterricht an. Ein Garten steht als Ort zum Feiern und für Gottesdienste zur Verfügung. Das Team werde ständig weitergebildet in aktuellen pädagogischen Fragen, bei Fragen zu Verhaltensstörungen im Kindesalter, sexueller Gewalt, erster Hilfe, bei der Gesundheitspflege, Hygiene sowie beim Natur- und Umweltschutz, erklärt Schwester Adelgard.
„Der Raum, wo größere Aktivitäten und die Nähkurse stattfanden, ist zurzeit nicht benutzbar, da das Dach eingestürzt ist. Dieses Haus ist in der Trägerschaft des dortigen Bistums. Das ist aber aus Kostengründen nicht in der Lage, diesen Schaden zu beheben. Daher ist die Arbeit stark eingeschränkt in den noch vorhandenen Räumlichkeiten“, verweist Schwester Adelgard auf ein Problem.

„Solange die finanziellen Mittel fehlen, wird sich an dem Gebäude nichts tun“, bedauert Schwester Arntrudis. „Hier könnten entgegenkommende Menschen über den Förderverein, dem weitere Mitglieder guttun würden (siehe Auslagerung), Hilfe leisten“, ergänzt Schwester Arntrudis. Die Mitgliedschaft in dem Förderverein „AME“ ist kostenlos und verpflichtet zu nichts.

Wäller helfen Ärmsten der Armen
Die Missionsstation in Brasilien braucht weitere Förderer. Die Fortsetzung der Armenhilfe hängt von zusätzlichen Spenden und Mitgliedsbeiträgen ab. Die Station hilft den Ärmsten im Nordosten Brasiliens.