Getragen von viel Hilfe und Sympathie, verwirklicht ein kleines Team eine Idee, die bereits beim Jugend-Engagement-Wettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz mit 500 Euro Preisgeld ausgezeichnet wurde. Ein willkommenes Startkapital für Keana Müller, Polina Volodina und Maxim Chetchouga, alle 18 Jahre jung. Sie haben das Projekt mit Unterstützung der Beteiligungsplattform Jugend macht Zukunft (Jumazu) ins Leben gerufen – aus guten Gründen.
Nach Corona, so beobachten sie, seien viele Menschen vereinsamt. Aktuell verursachten Krisen Unsicherheit. Und mit der Angst um die eigene Existenz wüchsen Vorbehalte gegen bestimmte Gruppen. Die Tafel soll dem entgegenwirken, Verständnis und Akzeptanz schaffen. „Gerade in schwierigen Zeiten zählt Solidarität“, betont Keana Müller. „Unser Ziel ist es, Berührungsängste zu nehmen und dazu beizutragen, dass unsere Gesellschaft mit ihren verschiedenen sozialen Schichten, Sexualitäten, Religionen und Generationen zusammenwächst.“
Brettspiele erleichtern das Kennenlernen
Eine Anmeldung ist nicht nötig, denn jeder spontane Gast ist herzlich willkommen. Vor Ort sorgt eine Band für Begleitmusik, dazu gibt es Snacks, Kuchen und erfrischende Getränke. Brettspiele erleichtern das ungezwungene Kennenlernen. Ein Animateur soll Umstehende ansprechen und zum Mitmachen ermuntern.
Ausliegende Gesprächskarten laden mit Impulsfragen zum Small Talk ein und fordern dazu auf, sich mit unbekannten Nachbarn zu einem Thema auszutauschen, zum Beispiel Sport oder Musik. Antworten und Gedanken können, gerne auch mit Namen versehen, auf die Rückseite der Karte geschrieben und an eine große Pinnwand geheftet werden. Außerdem darf man gemeinsam mit der nun nicht mehr völlig unbekannten Person ein Bild vor der extra installierten Fotowand machen.
Dankesworte richten sich an Helfer
„Wir stellen uns einen schönen Sommertag vor, an dem Menschen in entspannter Atmosphäre miteinander lachen, staunen oder vielleicht auch ein ernstes Gespräch führen“, sagt Keana. „Am Ende nimmt jede und jeder etwas mit, und vielleicht entstehen dauerhafte Kontakte und sogar Freundschaften.“
Schon jetzt bedankt sich das kleine Team für die Unterstützung von vielen Seiten: Das THW stellt gegen eine kleine Gebühr Biertischgarnituren zur Verfügung, Foodsharing steuert gerettetes Obst und Snackgemüse bei, die Fairtrade-Gruppe organisiert den Kaffee. Um eine möglichst große Reichweite zu bekommen, nutzen das Generationen- und das Integrationsbüro ihre Netzwerke. Jumazu organisiert sehr fleißig mit und dient als Schnittstelle zwischen der Stadt Montabaur und den jungen Erwachsenen.