Als Alternativen zum abgesagten Aktionstag locken individuelle Rundtour und Ausflüge auf Westerwaldsteig
Den Westerwald erwandern: Der Stöffel-Park im Winter
Röder-Moldenhauer

Westerwald. Er hätte so schön werden können, der mittlerweile siebte RZ-Winterwandertag im und um den Stöffel-Park bei Enspel am ersten Sonntag des Jahres 2021. Doch leider ist er ja der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen (wir berichteten bereits). Doch warum nicht das kommende verlängerte Wochenende am Jahresbeginn nutzen und einfach auf eigene Faust rund um den Stöffel-Park auf Wandertour gehen? Bieten sich doch gerade dort einige interessante Möglichkeiten. Und mit ein bisschen Glück könnte es sogar eine richtige Winterwanderung werden, wenn noch etwas Schnee fällt.

Man könnte sich zum Beispiel vom Eingang des im Winter leider geschlossenen Stöffel-Parks oberhalb von Enspel einfach zu einer kleinen Rundtour um das ehemalige Stöffel-Massiv machen, muss dabei nur etwas aufpassen, nicht in die Gelände der noch aktiven Steinbrüche zu geraten. Da der Stöffel bei einer solchen Umrundung immer im Zentrum liegt, dürfte die Orientierung auch für ungeübte Wanderer nicht zu schwer sein. Nicht verpassen sollte man dabei die Aussichtsplattform oberhalb von Stockum-Püschen. Von dort ist ein wunderbarer Überblick über das Steinbruchgebiet des Stöffels möglich.

Wer lieber einen markierten Weg nehmen will, kann die beiden Abschnitte des Westerwaldsteigs nehmen, die zum oder vom Stöffel-Park wegführen und normalerweise auch beim RZ-Winterwandertag im Angebot sind. Da wäre zum einen das gut sieben Kilometer lange Teilstück, das in Richtung Freilingen bis zur Wiedquelle bei Linden führt, bei dem aber an mehreren markanten Punkten auch der Rückweg angetreten werden kann. Vom Stöffel-Park aus geht es erst mal bergab ins Nistertal, wo die Nistertalstraße überquert wird. An Viehweiden und kleinen Wäldern vorbei geht es hinauf zum Welterstein. Der Blick zurück bringt immer wieder den Stöffel mit seinen alten Steinbruchanlagen ins Bild. Die mächtigen Steine des Weltersteines, etwas versteckt im Wald gelegen, geben Rätsel auf. Hier sollen es die Heinzelmännchen so bunt getrieben haben, dass einst ein Felsbrocken ihren Eingang zur Unterwelt versperrte. Bald erreicht man den Gräbersberg mit seinem Aussichtsturm, von dem ein Blick auf die Region lohnt. An Bächlein und sumpfigen Stellen vorbei geht es bald in den Wald und dann wieder über Wiesen zur Quelle, in der die 102 Kilometer lange Wied entspringt. Wer dann noch nicht genug hat, kann auch dem jetzt noch dem schmalen Gewässer fast eben bis zur Seenplatte folgen.

In die andere Richtung führt der Westerwaldsteig vom Stöffel-Park über den Ort Nistertal die knapp zehn Kilometer hinauf nach Bad Marienberg. Schon nach wenigen Hundert Metern geht es unter einer mächtigen alten Eisenbahnbrücke hindurch. Die am Ortsteil Erbach über die Nister führende Brücke war bei ihrer Fertigstellung 1911 die größte Betonbrücke Deutschlands, 300 Meter lang und 40 Meter hoch, und steht heute unter Denkmalschutz.

Über Wiesenhänge geht es in den Stadtteil Langenbach und von dort geradewegs in die Oberwesterwälder Kurstadt Bad Marienberg mit ihrem vielfältigen Angebot. Von der Stadtmitte lohnt sich noch das Weiterwandern zum Basaltpark und recht steil hinauf zur Marienberger Höhe mit Aussichtsturm und Wildpark.

Achtung: In Zeiten des Lockdowns ist eventuell die eine oder andere Einrichtung geschlossen.

Von unserem Redaktionsleiter Markus Müller

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