Insgesamt vier Tage drehte ein Kamerateam Ende September in Siershahn, Westernohe (beides Westerwaldkreis), Roth und Hilgenroth (beides Kreis Altenkirchen) und schaute den Wäller Kandidaten beim Kochen über die Schulter.
Den Anfang machte Ernährungsberaterin Sandra aus Hilgenroth. „Ich glaube, dass mir das Kochen in die Wiege gelegt worden ist“, sagte die 41-Jährige gleich zu Beginn ganz selbstbewusst. Mit ihrem Menü „Westerwald trifft Italien“ servierte sie ihren Gästen als Vorspeise Ravioli mit Steinpilzen und Ricotta-Füllung in Salbeibutter und Parmesanschaum. Dazu gab es Tontopfbrot und eingelegte Oliven.
Als Hauptgang folgte Feldsalat mit Roter Bete und Körnermischung und Westerwälder Schweinelende mit Schalotten in Rotwein sowie Kartoffelplätzchen nach Sandra-Art. Ein Tiramisu rundete ihr Drei-Gänge-Menü ab. Mit ihrem Essen traf die Italienliebhaberin gleich den Geschmack ihrer Gäste, die aber auch ein paar Schwächen bemängelten. 23 von möglichen 30 Punkten gab es für Sandras Dinner.
No-Gos und Probleme an der Nudelmaschine
Tag 2 sollte gleichermaßen anspruchsvoll werden. Andrej aus Roth führte seine Gäste auf eine kulinarische Reise durch den heimischen Wald. Der 37-Jährige kochte zunächst eine cremige Suppe mit selbst gepflückten Steinpilzen. Danach präsentierte der Umbaumanager für den Einzelhandel Rehgulasch mit Steinpilzen, Klößen und Rotkohl aus dem Glas – ein Umstand, der bei seinen Gästen weniger gut ankam. „Es ist ein No-Go.“ Zum Abschluss gab es Himbeer Panna Cotta mit Vanillesoße. „Es war nicht das 100 Prozent perfekte Dinner“ bilanzierten die Wäller Gastesser am Ende und gaben Andrej 23 Punkte.
Harte Konkurrenz für Immobilienmakler Markus. Doch der 42-jährige Siershahner hatte an Tag 3 ebenfalls einiges auf der Pfanne. Vorne weg servierte er an Feldsalatnest gebettete Crème brûlée á la Capra mit Bacon-Chips, Cranberrys, karamellisierten Nüssen und Apfel-Vinaigrette. Als Hauptgericht folgten hausgemachte Nudeltaschen mit cremigem Butternusskürbis-Kern und Parmesanchips. Ein Menüpunkt, der dem selbsternannten Perfektionisten beinahe den Abend gekostet hätte. Gleich zweimal scheiterte der Siershahner an der Nudelmaschine. „Ich habe schon gedacht, ich werde heute Abend keinen Hauptgang mehr servieren“, kommentierte Markus.
Am Ende gelang es doch und den Kandidaten schmeckte es. Im abschließenden Gang wurde es mit einem Wurzelgemüse-Nuss-Kuchen mit Schokoladendach und selbstgemachtem Bourbon-Vanilleeis auf einem Schoko-Bett noch einmal schmackhaft und süß. Mit 25 Punkten übernahm der 42-Jährige schließlich die Führung.
Gewinnerin kommt aus Westernohe
Somit konnte am Finaltag nur noch Kandidatin Annika Kontrahent Markus abfangen. Die 31-jährige Sachbearbeiterin aus Westernohe kredenzte zunächst ein gebeiztes Lachstürmchen als Vorspeise. Im Hauptgang präsentierte sie Rinderfilet mit allerlei Gemüse. Als Nachspeise gab es geeiste Mango mit Himbeertörtchen.
„Für mich ist das ein Gewinner-Menü, weil es wirklich genau meinen Geschmack trifft“, sagte Anni und gab sich siegessicher. Und sie sollte recht behalten. Mit 26 Punkten zauberte die 31-Jährige das perfekte Dinner auf den Tisch und darf sich nun über das Preisgeld von 3000 Euro freuen. „Das ist super cool und die Krönung einer verrückten Woche“, sagte die Gewinnerin zum Schluss und ergänzte: „Ich denke, wir haben durch die Sendung neue Freunde gefunden.“
Erfolgsrezept „Das perfekte Dinner“
Seit 2006 bringt „Das perfekte Dinner“ Hobbyköche aus einer Stadt oder Region zusammen, die sich gegenseitig beschnuppern, bekochen und im Anschluss ihre Drei-Gänge-Menüs und Gastgeberqualitäten mit null bis zehn Punkten bewerten. Im Juni 2022 wurde auf dem TV-Sender “Vox" die 4.000. Folge ausgestrahlt. Damit ist die Sendung die am längsten laufende werktägliche Koch-Doku in der deutschen Fernsehlandschaft.