Die Förderung aus dem Dorferneuerungsprogramm solle vorrangig dazu genutzt werden, das Gebäude im Ortskern von Marienrachdorf über einen Außenaufzug barrierefrei zugänglich zu machen. Dieser soll an der Westseite des Pfarrhauses angebracht werden und zum Hochparterre und in den ersten Stock führen. Lediglich die kleineren Räume im ausgebauten Dachgeschoss bleiben dann noch Nutzern vorbehalten, die Treppen steigen können.
Innenstaatssekretärin Simone Schneider überreichte Schäfer den Förderbescheid über 224.000 Euro. Die Besucherin aus dem Mainzer Innenministerium war sehr angetan: „Es ist ein tolles Gebäude mit viel Potenzial und großem Charme“, sagte Schneider nach einem Rundgang durch das Backsteingebäude. Auf die renovierte Terrasse an der Rückseite des Hauses sei sie besonders gespannt, bedankte sie sich beim Ortschef für die bereits ausgesprochene Einladung zur Einweihung des Mehrgenerationenhauses. Auch das schöne Gelände um das Pfarrhaus herum mit Schatten spendenden alten Bäumen gefiel der Staatssekretärin.
Das Haus wird allen Wünschen und Anforderungen gerecht
Schon seitdem das Pfarrhaus nicht mehr als solches genutzt wurde, haben dort verschiedene Gruppen eine Bleibe für ihre regelmäßigen Treffen gefunden: von Eltern und Großeltern mit Krabbelkindern über Büchereibesucher und einen Musiklehrer mit seinen Trompetenschülern bis hin zu den Bürgern, die sich um Dorfverschönerung und Weihnachtsmarkt kümmern und ihre Materialien dort lagern. Mit dem Umbau, der renovierten Küche und Terrasse, modernisierten und barrierefreien Waschräumen wird das Haus allen Wünschen und Anforderungen noch besser entsprechen können. Die Gesamtkosten des zweiten Bauabschnitts sind mit 435.000 Euro kalkuliert, davon sind 373.000 Euro förderfähig.
Vor rund zwei Jahren gab es schon einmal eine Tranche von Dorferneuerungsmitteln für das Pfarrhaus, fast 148.000 Euro waren es seinerzeit für den ersten Bauabschnitt. Im Januar 2021 hatte der damalige Ortsbürgermeister Dieter Klöckner das Gebäude und die Pläne für den Umbau präsentiert, nachdem die Gemeinde das Schmuckstück für 233.000 Euro von der Kirche gekauft hatte. „Das war für die Gemeinde auch deshalb so wichtig, weil das zum Pfarrhaus gehörige Grundstück auch einen Teil des Dorfplatzes umfasst“, erklärt Klöckners Nachfolger Schäfer. „90 Prozent des Erfolgs“ der Initiative sei Dieter Klöckner zu verdanken, betont Schäfer.
„Hätten sich andere Interessenten durchgesetzt, wären aufwendige Verhandlungen oder gar eine Umgestaltung der Ortsmitte notwendig geworden“, ist er dankbar für das Engagement Klöckners und die Entscheidung der Kirchengemeinde. Allerdings sei auch Letztere Nutznießer des Verkaufs an die Kommune, denn es wurde vertraglich vereinbart, dass die Kirche einige Räume noch für 15 Jahre unentgeltlich nutzen kann – ein Vorteil für beide Seiten und alle Marienrachdorfer.
Land fördert die Umbaumaßnahmen im Zuge der Neugestaltung der Ortsmitte
Vom Land gefördert werden die Umbaumaßnahmen im Zuge der Neugestaltung der Ortsmitte. „Die Ortsgemeinde Marienrachdorf möchte die bewilligten Mittel dafür einsetzen, den zweiten Bauabschnitt der Umgestaltung des ehemaligen Pfarrhauses in ein Haus der Begegnung für Jung und Alt voranzutreiben. Die Gemeinde möchte hierfür insbesondere weitere Maßnahmen im Bereich der Barrierefreiheit umsetzen und die Wegeführung auf dem Außengelände sicherer machen“, hob Schneider bei der Übergabe des Bescheides hervor.
„Mit dem Haus der Begegnung für Jung und Alt entsteht hier im Herzen der Gemeinde ein schöner Treffpunkt für alle Bewohnerinnen und Bewohner, der das gemeinschaftliche Leben noch weiter fördern soll“, fügte die Staatssekretärin an.