Sylvia Wagner und Burkhard Wiebel untersuchen Schicksale von Heimkindern - Medikamententests und Beruhigungsmittel waren an Tagesordnung
Contergan-Tests an Kindern: Forscher bringen Erschütterndes ans Tageslicht
Seit den 1950er-Jahren bis in die 1980er-Jahre wurden Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland in Erholungskuren in Kinderheime und Kurkliniken geschickt. Das historische Foto zeigt Kinder beim Mittagessen in einem nicht genannten Heim. Die Kur war für viele ein Albtraum.
obs/SWR – Das Erste

Westerwald/Wittlich. Was die Pharmazeutin Sylvia Wagner aus Krefeld ans Licht gebracht hat, ist erschütternd: Ab den 1950er-Jahren wurden in deutschen Kinderheimen, Kurheimen und Heilstätten Medikamentenversuche an wohl Tausenden von Kindern durchgeführt. Mehr als 80 Versuchsreihen an Kindern hat die Apothekerin aus Nordrhein-Westfalen bei ihren Recherchen aufgedeckt – eine davon ist die Conterganstudie, die an 302 Kindern und Jugendlichen in der früheren Caritas-Kurklinik Maria Grünewald in Wittlich vorgenommen wurde. Die Einrichtung nahm ab 1923 tuberkulosekranke Kinder auf. Seitdem kümmerten sich die Dernbacher Schwestern um die Pflege und Betreuung der Kinder.

Mit ihrer Studie „Ein unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der Heimgeschichte. Arzneimittelstudien an Heimkindern“ machte Sylvia Wagner 2016 den Skandal erstmals öffentlich. Im Jahr 2019 legte die Pharmazeutin schließlich ihre Dissertation „Arzneimittelprüfungen an Heimkindern von 1949 bis 1975“ vor.

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