Abschiedskonzert in Wirges
Chorgruppe WIR sagt eindrucksvoll Adieu
Am Sonntag ging im evangelischen Martin Luther Gemeindezentrum in Wirges eine Ära zu Ende. Die Chorgruppe WIR hat sich mit der Stabniederlegung des musikalischen Leiters Hansjörg Klages nach 37 Jahren aus der heimischen Chorszene nun endgültig verabschiedet.
Hans-Peter Metternich

Fast vier Jahrzehnte lang gehörte die Chorgruppe WIR fest zur Kulturszene im Raum Montabaur/Wirges. Jetzt ist das letzte Lied verklungen. Zum Abschied gab es viel Applaus.

Am Sonntag ist im evangelischen Martin-Luther-Gemeindezentrum in Wirges eine Ära zu Ende gegangen. Die Chorgruppe WIR hat sich mit der Stabniederlegung des musikalischen Leiters Hansjörg Klages nach 37 Jahren aus der heimischen Chorszene nun endgültig verabschiedet. Das letzte Konzert des Chores, der sich neben der Freude am gemeinsamen Singen mit seinen Konzerten immer wieder dem Benefizgedanken verschrieben hatte, brachte das Gemeindezentrum an die Grenzen seines Fassungsvermögens. Ein Beweis dafür, welchen Stellenwert diese Chorformation genießt.

Noch einmal zur Erinnerung: Lockere Treffen von einigen sangesfreudigen Männern und Frauen im Jahr 1988 fanden im 14-tägigen Rhythmus im Wohnzimmer der Familie Klages in Montabaur statt. Von Anfang an leitete Hansjörg Klages diesen Chor, der sich später „Gruppe WIR“ nannte. Die Gruppe hat im Laufe von fast vier Jahrzehnten vom ersten öffentlichen Auftritt mit überwiegend neuem geistlichem Liedgut beim Kirchenfest in der evangelischen Lutherkirche in Montabaur im September 1990, bis zum Abschlusskonzert am Sonntag in der Chorszene Zeichen gesetzt. Zeichen durch stets anspruchsvollen und niveauvollen Chorgesang, und durch den Benefizgedanken, denn alles, was der Chor durch Spenden „ersungen“ hat, kam einem karitativen Zweck zugute.

Hansjörg Klages legte beim Abschiedskonzert der Gruppe WIR den Taktstock als musikalischer Leiter endgültig nieder.
Hans-Peter Metternich

Das Abschiedskonzert im evangelischen Gemeindezentrum in Wirges war sozusagen ein dreifaches Geschenk. Zum einen für Hansjörg Klages, der wenige Tage zuvor seinen 80. Geburtstag feiern konnte, zum anderen für den Verein Gerechtigkeit den Menschen (GdM). Dieser wurde durch 13 Konzerte mit insgesamt 15.000 Euro aus Zuwendungen durch die Gruppe WIR unterstützt, wie Theresia Schmidt kundtat. Beschenkt wurden nicht zuletzt die Zuhörer, die sich fast zwei Stunden lang an erbaulicher Musik erfreuen durften.

Man solle von der Bühne abtreten, ehe es heiße, „es ist gut, dass endlich Schluss ist“, konstatierte am Ende des Konzertes Mechthild Grüb-Hartung, die den Werdegang von WIR noch einmal coram publico Revue passieren ließ. Allen Sängerinnen und Sängern, und nicht zuletzt auch Hansjörg Klages wird künftig etwas fehlen. Den Freunden von WIR ohne Zweifel auch.

Das Konzert der Gruppe WIR brachte das Gemeindezentrum in Wirges an die Grenzen seines Fassungsvermögens. Ein Beweis dafür, welchen Stellenwert diese Chorformation genießt.
Hans-Peter Metternich

Doch bis der letzte Akkord verklang, bewiesen die acht Männer und elf Frauen, was sie im Chorgesang zu leisten vermögen. Der Schwerpunkt des Repertoires lag wie immer auf der Interpretation von modernen religiösen Liedern mit aussagekräftigen Texten. Das war von Anfang an die Intention der Gruppe. Die Lieder sind alles andere als mächtig und explosiv. Im Gegenteil, es sind die einfühlsamen Gesänge in deutscher und in englischer Sprache und Gospelsongs, die die besinnliche Soiree auch beim letzten Auftritt so angenehm gestalteten. Jan Schneider vom Musikausschuss der Martin Luther Gemeinde Wirges hatte bei der Begrüßung der Gäste im voll besetzten Gemeindezentrum einen besonderen Abend voller Musik, Erinnerungen und Dankbarkeit versprochen. Ein Abend des Besinnens, der Hoffnung und des Innehaltens, der hoffentlich noch lange nachklingen werde.

Hajo Jordan führte in gewohnter Manier durch das Programm, bei dem das klingende Gotteslob das Gemeindezentrum in Wirges erfüllte. Getreu dem Motto der Gruppe WIR, mit ihren Liedern Freude zu bereiten und Gutes zu tun. Mit Liedern nicht von der Stange. Mal sanft und melodiös, mal fordernd und rhythmisch. Meist religiöse Texte, die die Zuhörer nachdenklich machen und daran erinnern sollen, dass es noch etwas gibt, was über allem Irdischen steht.

Es waren nicht zuletzt die Gesangssoli von Mechthild Grüb-Hartung, Ursula Manns und Christina Sauer sowie Rainer Mies, der auch mit zwei Solovorträgen am Flügel sein instrumentales Können unter Beweis stellte, die dem Konzert noch eine besondere Note verliehen. Die „irdische“ Laufbahn von WIR hat ein Ende gefunden, im Gedächtnis wird sie sicher noch lange nicht nur den passionierten Freunden dieses Genres in Erinnerung bleiben.

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