Es ist 775 Jahre her, seit die Gemeinde Caan am südwestlichsten Zipfel des Westerwaldkreises zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Ein Ortsjubiläum, das natürlich gebührend gefeiert werden muss. Los ging es bereits am Freitagabend mit dem offiziellen Startschuss im Festzelt, das eigens für die Feier am Ortseingang errichtet worden war. An dem Abend sorgte die Band „Homerun“ für entsprechende Stimmung. Der Festgottesdienst am Samstag an der Marienkapelle erinnerte an die Weihe des kleinen Gotteshauses.
Überraschend ist, dass die Marienkapelle als Kleinod und Wahrzeichen mitten im Ort erst zwölf Jahre alt ist (über die Hintergründe und die lange Geschichte von Caan haben wir bereits berichtet). Für die musikalische Gestaltung sorgten der MGV Cäcilia Caan und der Musikverein Nauort. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde die Eierkrone am Kirmesbaum aufgehängt. Nach dem Kirmeszug zum Festzelt zeichnete dort die Band „SKY Dynamo“ für die klingende Unterhaltung verantwortlich.

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Begegnung untereinander, mit einer kleinen Marktzone und mit einem Programm, das sowohl den Erwachsenen, als auch der jungen Generation im Dorf etwas zu bieten hatte. Die Kirmesgesellschaft „Cooner Schloot 1973“ zeichnete als Veranstalter für das sonntägliche Spektakel verantwortlich. Wenn ein Dorf seinen Ursprung feiert, dürfen natürlich auch offizielle Festreden und Gratulanten bei einem „Kommers“ nicht fehlen.
„Ein Kommersabend ist eine offizielle, feierliche Zusammenkunft, die zu besonderen Anlässen wie Stiftungsfesten, Jubiläen oder Ehrungen abgehalten wird“, so die Definition dieses Begriffes. Genau das passierte am Sonntagvormittag im Festzelt von Caan: Eine offizielle Zusammenkunft und geselliges Beisammensein. Allerdings, das „Hochoffizielle“ lief alles andere als akademisch ab, nicht überbordend feierlich, sondern viel eher locker und familiär. Bei der Begrüßung der Gäste mit Vertretern aus der Politik und der Kommunen durch den Ortsbürgermeister André Mensch, blickte der Ortschef ein wenig zurück in die Geschichte des traditionsträchtigen Dorfes.
Ortsbürgermeister: Caan viel älter als 775 Jahre
„Wenn wir heute den 775. Geburtstag unseres Dorfes feiern können, ist das für unsere Generation sicher etwas Besonderes. Doch eigentlich ist unser Ort, oder zumindest der Flecken, wo heute 700 Einwohner leben, weit älter“, blickte Ortsbürgermeister André Mensch bei der kleinen Geburtstagsfeier zurück in die Zeit der Kelten um 500 vor Christus. Die Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1250 sei im Laufe der Jahrhunderte bei Katastrophen und Bränden oder diversen anderen Konflikten als einziges Dokument übrig geblieben, so der Ortschef.
Der Ortchef hatte außerdem einiges von Katastrophen und Konflikten zu berichten, auch mit den Nachbargemeinden, oder von den Caaner Rittersleuten, die als „Reuber von Caan“ bekannt waren. Als Relikt aus dieser Zeit hat das „Reuberbier“ die Zeiten überdauert. „Das alles ist Vergangenheit, und kleine, eher liebenswerte Neckereien zwischen den Nachbargemeinden tun dem freundschaftlichen Miteinander keinen Abbruch und lassen uns heute in Eintracht miteinander feiern“, unterstrich André Mensch.

Die Landtagsabgeordnete Jenny Groß, die die zum Gründungsfest gratulierte, betonte, dass die Feier von Gemeinschaft zeuge, und dass in der Gemeinde alles stimme. Auch für den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach, Michael Merz, sei Caan ein lebens- und liebenswerter Ort, wo man gerne zu Hause sei. Im Namen aller Ortsbürgermeister der VG gratulierte der Nauorter Ortschef Jürgen Freisberg zum Geburtstag. Ehe man zum geselligen Teil der Geburtstagsfeier am Sonntagmorgen bei allerlei Kurzweil zu den Klängen des Musikvereines Stromberg und des MGV Caan schritt, überreichte der Bürgermeister von Hundsdorf, Eckard Niebisch, der Gemeinde eine Eiche, die als Symbol als Kraft und Beständigkeit stehe. So solle auch Caan in Zukunft kraftvoll und beständig weiterleben und wachsen.