Ein Ort, der alles bündelt, was im Alter wichtig ist. Pflegestützpunkt, Beratung und Treffpunkt: Das ist die Vision des neuen „Bürgertreffs“ in Selters am Markt. Nun ist das von der Else-Schütz-Stiftung mitfinanzierte Projekt feierlich eröffnet worden. Das Ziel des Bürgertreffs ist es, älteren Menschen zu ermöglichen, so lange wie möglich selbstständig und gut versorgt zu Hause wohnen bleiben zu können.
Barrierefrei zugänglich und modern gestaltet, öffnet der Bürgertreff täglich seine Türen für alle – mit einem besonderen Fokus auf ältere Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund. Die bauliche Umgestaltung der früheren Apotheke hat die Else-Schütz-Stiftung mitfinanziert – und zwar in Form einer Sachspende, weshalb die Stiftung besonders eng in Planung und Umsetzung eingebunden war. „Es war ein Wagnis, das sich gelohnt hat“, betont Johann Christian Meier, Geschäftsführer der Else-Schütz-Stiftung.

Entworfen hat den Innenraum die Architektin Eva Markus. „Herausfordernd war, die Vorstellungen und Ideen aller Projektbeteiligten baulich zusammenzuführen.“ Doch das ist gelungen: Dank der Planung von Eva Markus sind helle, moderne Räume entstanden. Besonders der barrierefrei erreichbare Vorraum lädt mit „Bistro-Atmosphäre“ zum Gespräch und zum Verweilen ein.
Im Gebäude sind nun mehrere Anlaufstellen untergebracht, darunter die Rentenberatung der Verbandsgemeinde, ein Pflegestützpunkt, die Kontaktstelle „Gemeindeschwester Plus“, das Netzwerk „Älterwerden in Selters“ sowie das Projekt „Quartier für alle“. Außerdem soll der Vorraum einen Ort für Treffen wie das Seniorencafé bieten.

Ein wichtiger Baustein ist das Quartiersmanagement. Es hat die Aufgabe, Bedarfe aufzugreifen und zu steuern, um das Leben in Selters zu verbessern. Quartiersmanager Selim Özen, der den Bereich Integration betreut, betont: „Es gibt zwar viele Angebote, die sind aber oft schwer erreichbar oder gar nicht bekannt. Wir schaffen hier Begegnungsräume, in denen alles gebündelt ist.“
Stadtbürgermeister Rolf Jung lobte in seiner Ansprache die intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Man braucht Menschen, die nicht nur fachlich etwas können, sondern auch von einer Idee überzeugt sind – und diese Menschen sind hier zusammengekommen.“
„Wir brauchen neue Antworten auf soziale Fragen – und diese Antwort hier in Selters ist konkret, bürgernah und zukunftsorientiert.“
Quartiersentwickler Peter Kiel
Träger des Projekts ist evim – der Evangelische Verein für Innere Mission in Nassau. Quartiersentwickler Peter Kiel sieht in der neuen Einrichtung ein Modell mit Vorbildcharakter: „Unsere Gesellschaft wird älter, vielfältiger, komplexer. Wir brauchen neue Antworten auf soziale Fragen – und diese Antwort hier in Selters ist konkret, bürgernah und zukunftsorientiert.“
Auch die Verbandsgemeinde Selters ist Teil des Projekts. VG-Bürgermeister Oliver Götsch betonte in seinem Grußwort: „Niemand wird mit seinen Fragen und Problemen allein gelassen. Das ist kein Angebot, sondern ein Versprechen.“ Auch er zeigt sich positiv gestimmt: „Wir sind momentan auf einem sehr guten Weg, dass man in der VG gut alt werden kann.“