„Für den betreffenden Jugendlichen mag dies alles kein Problem sein, kann er doch die Besorgungen für den täglichen Bedarf zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen“, räumen sie in einer Pressemitteilung ein. „Für die älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Mitbürger sieht dies leider anders aus. Hier ist man auf die Hilfe aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis angewiesen, selbst wenn es nur um die Beschaffung von wenigen Grundnahrungsmitteln geht. Was haben die ,alteingesessenen Renneröder' noch von ihrer Stadt, wenn die letzte Metzgerei im Ort schließt und sich das Gastronomieangebot über die Jahre ausgedünnt hat?“
Noch gebe es einige florierende Geschäfte, Arztpraxen, Gastronomiebetriebe und Freizeiteinrichtungen in der Innenstadt: „Nach dem Ausbau des Hubertusplatzes scheint jedoch die Entwicklung abgeschlossen zu sein. Kein Konzept für neue Bauwerke und Gewerbeansiedlungen, die das alte Stadtzentrum attraktiver machen. Stattdessen der Umzug eines Discounters noch weiter nach draußen und die Einladung an Ärzte und Ladenbesitzer, sich dort neu und moderner anzusiedeln. Warum eigentlich? Es wird für die Stadt und damit auch für uns Bürger keinen deutlichen Zugewinn an Gewerbesteuern, Arbeits- und Ausbildungsplätzen geben. Vielmehr beugt sich die Stadt dem Druck der Investoren und der Einzelhandelskonzerne.“
Keine Kommune sollte sich dem Diktat der Einzelhandelskonzerne unterwerfen, naturschutzrelevante Flächen opfern und weitere unbebaute Flächen versiegeln.
Naturschutzbund Rennerod und die Bürgerinitiative Naturschutz Rennerod-Süd
Die Begründung im Aufstellungsbeschluss „Sicherung des Standorts für die Nahversorgung“ zeige, dass die Einzelhandelskonzerne gegebenenfalls mit Abwanderung drohen, wenn ihre Forderung nach größeren Flächen nicht erfüllt werde. „Keine Kommune sollte sich dem Diktat der Einzelhandelskonzerne unterwerfen, naturschutzrelevante Flächen opfern und weitere unbebaute Flächen versiegeln“, heißt es in der Pressemitteilung.
Mehr als 800 Einwohner aus Rennerod und anderen Orten hätten die Petition der Bürgerinitiative „Naturschutz Rennerod-Süd“ bislang unterschrieben. Mit der Petition wird die Stadt Rennerod aufgefordert, den im April 2021 veröffentlichten Aufstellungsbeschluss zum Neubau des Gewerbegebiets zurückzunehmen. Es müssten sich aber noch mehr Bürger beteiligen, um deutlich zu machen, dass sie ein Mitspracherecht bei der Stadtentwicklung haben: „Die Innenstadt darf nicht abgehängt werden, und die Holzbachaue als Naturraum im Süden von Rennerod muss erhalten bleiben“, heißt es. red
Hier kann man digital seine Unterschrift abgeben: www.openpetition.de/petition/online/kein-neubau-eines-gewerbe-und-dienstleistungsparks-sued-2-in-rennerod. Alternativ kann man die Unterschriftenliste unter der E-Mail-Adresse 564thomas.Boller@gmail.com anfordern.