Autobahn GmbH nennt Fahrplan
Brücke wird saniert: Bau von A3-Abfahrt bei Ransbach-Baumbach verzögert sich
Der Bau der neuen Autobahnabfahrt in Ransbach-Baumbach verzögert sich. In diesem Jahr wird zunächst das Brückenbauwerk saniert. Los geht's im Mai.
Camilla Härtewig

Die Autobahn GmbH teilt mit: In Kürze geht es los mit den ersten Vorarbeiten zur neuen Autobahnabfahrt Ransbach-Baumbach. Doch vor den Erdarbeiten steht zunächst eine andere Baustelle an.

Der Baubeginn der neuen Autobahnabfahrt in Ransbach-Baumbach in Fahrtrichtung Köln verschiebt sich auf das Frühjahr 2026, denn zunächst wird ab Mai mit der 1,4 Millionen Euro teuren Sanierung der Brücke über der A3 begonnen. Die Kosten der Gesamtmaßnahme wachsen demnach von geplanten 8,7 Millionen Euro auf 10,4 Millionen Euro an. Mit einer Fertigstellung rechnet die Autobahn GmbH im Sommer 2027. Diese Neuigkeiten erfuhr unsere Zeitung beim Pressegespräch in Montabaur.

Mit dem Bau der nördlich zur bestehenden Abfahrt gelegenen zusätzlichen Autobahnrampe soll die Sicherheit für die 42.118 Verkehrsteilnehmer, die den stark frequentierten Bereich der Anschlussstelle Ransbach-Baumbach in Fahrtrichtung Köln täglich passieren, erhöht und der Verkehrsknotenpunkt entlastet werden. Das ist das erklärte Ziel der Maßnahme. Denn beispielsweise in den Jahren 2016 bis 2018 gab es an dieser Stelle 60 Verkehrsunfälle, 12 davon mit Verletzten. Andreas Schurath, Geschäftsbereichsleiter Planung der Außenstelle Montabaur der Niederlassung West, bringt es auf den Punkt: „Die gefährlichen Linksabbiegeströme und der Rückstau auf die Autobahn im Berufsverkehr werden nun ausgeschaltet.“

Zunächst wird die Brücke über die A3 saniert. Dann ensteht auf dieser gerodeten Fläche die Abfahrtsrampe für die neue Autobahnabfahrt Ransbach-Baumbach.
Camilla Härtewig

Die Niederlassung West der Autobahn GmbH wird ab Anfang Mai in einem ersten Schritt die Brücke im Zuge der L307 zwischen Mogendorf und Ransbach-Baumbach instandsetzen. Die Tragfähigkeit ist top. Doch die Fahrbahnübergänge, der Fahrbahnbelag, die Brückenkappen sowie die Schutzeinrichtungen und die Entwässerung müssen erneuert werden. Die Maßnahme ist als Vorbereitung für den Abfahrtsbau notwendig und wird mehrere Monate dauern.

Der Verkehr wird im Rahmen einer Einbahnstraßenregelung in Richtung Mogendorf einstreifig am Baufeld vorbeigeführt. Wer in die Töpferstadt möchte, muss in dieser Zeit die Umleitung über Mogendorf, Siershahn und Ebernhahn nach Ranbach-Baumbach in Kauf nehmen. Frank Schuy, Abteilungsleiter Bauwerksmanagement/ Brückenbautechnik der integrierten Außenstelle Montabaur, rechnet damit, dass die Arbeiten an der Brücke im Herbst abgeschlossen sein werden – immer vorausgesetzt, dass die Witterung mitspielt. Während der Sanierung ist der Fußgängerweg entlang der L307 im Bereich des Bauwerks gesperrt.

Aus der Luft sieht man gut die gerodete Fläche, auf der nur wenige Meter nördlich der alten Abfahrt eine zweite Abfahrt Ransbach-Baumbach in Richtung der Töpferstadt entstehen wird. Die Verkehrsteilnehmer werden in einer lang gezogenen Schleife bis zur Einmündung in die Landesstraße 307 geführt - links abbiegen gehört damit der Vergangenheit an.
Christian Schmitz/Autobahn GmbH und Karl-Heinz Huberti/Autobahn GmbH

Parallel zur Instandsetzung des Überführungsbauwerks werden zur Erschließung des Baufeldes die vorbereitenden Arbeiten für den Bau der neuen Autobahnabfahrt planmäßig fortgesetzt. Dies beinhaltet abschließende geologische Baugrunduntersuchungen. Auch muss ein im Baufeld liegendes Erdkabel verlegt werden. Im Zusammenhang mit der zusätzlichen Autobahnabfahrt wird der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez im Bereich der L307 den Verkehrskreisel am Autohof Mogendorf sanieren und um eine einspurige Fahrbahn in Fahrtrichtung Ransbach-Baumbach ergänzen. Mithilfe dieses Bypasses soll der Kreisverkehr zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr entlastet werden, heißt es vonseiten der Autobahn GmbH. Für den Bypass sind Rodungen notwendig.

Benedikt Bauch, Dienststellenleiter des LBM, sagt dazu: „Die baurechtlichen und finanziellen Voraussetzungen zum Bau des Bypasses und zur Erneuerung des Kreisverkehrsplatzes nebst Entwässerungsanlagen sind dem Grunde nach gegeben, allerdings sind Autobahn GmbH und LBM so verlieben, dass der Bau der zusätzlichen Verbindungsrampe in Fahrtrichtung Köln und die erforderlichen Bauleistungen im Bereich des Brückenbauwerks über die A3 zunächst durch die Autobahn GmbH realisiert werden sollen. Das exakte Baujahr ist somit noch nicht abgestimmt.“

Der Gehweg entlang der Landesstraße wird überbaut und in neuer Lage wieder errichtet. Nach Abschluss der gesamten Baumaßnahme kann der Fußgängerweg wieder wie gewohnt genutzt werden. Im Bereich der Einmündung der neuen Abfahrtsrampe in die L307 wird eine Querungshilfe für Fußgänger gebaut.
Camilla Härtewig

Der Gehweg entlang der Landesstraße wird überbaut und in neuer Lage wieder errichtet. Nach Abschluss der gesamten Maßnahme kann der Fußgängerweg wieder wie gewohnt genutzt werden. Im Bereich der Einmündung der neuen Abfahrtsrampe in die L307 wird eine Querungshilfe für Fußgänger gebaut. Vom Bau der eigentlichen neuen Abfahrt werden die Verkehrsteilnehmer kaum etwas mitbekommen, versichert Andreas Schurath. Denn der Großteil der Arbeiten erfolgt auf der gerodeten Fläche unterhalb der Brücke.

Seit Juli 2020 liegt Baurecht vor

Nach dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens liegt seit Juli 2020 Baurecht für die Errichtung der Abfahrtsrampe vor. Für das Projekt ist im Juli 2024 an der A3 ein etwa 6 Hektar großer Waldstreifen wie planfestgestellt gerodet worden. Dafür sind Waldausgleichsmaßnahmen sowie Ersatzmaßnahmen im Wald in der Gemarkung Mogendorf vorgesehen. Hierbei handelt es sich unter anderem um die Umwandlung von Fichtenbeständen in Laubmischwald und die Entwicklung eines Altholzbestandes. Was den gerodeten Waldstreifen betrifft, wurde im Bereich des späteren Innenohrs der Abfahrtsrampe der Gehölzbestand lediglich „auf den Stock gesetzt“, das heißt, die Gehölze können wieder neu austreiben. Das Anschlussrohr selbst liegt zwischen dem Industrie- und Gewerbegebiet Mogendorf und der A3 in Fahrtrichtung Köln und ist rund 550 Meter lang. Im Verlauf der Trassierung überwindet die Rampe eine Höhendistanz von 16 Metern zwischen Autobahn und Landesstraße. Die Kosten für das Projekt trägt der Bund. cam

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