Westerwaldkreis – Die Mitarbeiter und Werkstattbeschäftigten der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn sind tief betroffen vom dem Brandunglück in der Werkstatt in Titisee-Neustadt. Dieses Ereignis wirft auch in den Caritas-Werkstätten die Frage auf, ob im Brandschutzbereich genügend getan wird.
Erwin Peetz, Geschäftsführer der Caritas-Werkstätten, beschreibt die derzeitigen Brandschutzmaßnahmen: „Für jeden Betrieb gibt es eine Baugenehmigung, in die ein Brandschutzkonzept integriert ist. Bei Sanierungs- oder Umbaumaßnahmen werden darüber hinaus die vorhandenen Brandschutzkonzepte im Zuge neuer Genehmigungsverfahren gemäß geltender Vorschriften überarbeitet und aktualisiert“. Regelmäßig erfolgen Betriebsbegehungen, bei denen eine interne Fachkraft für Arbeitssicherheit und die Sicherheitsbeauftragten der einzelnen Werkstattbetriebe mit Unterstützung eines externen Büros für Arbeitssicherheit überprüft, ob die Brandschutzvorschriften eingehalten werden. So würden beispielsweise in allen Betrieben folgende Vorkehrungen eingehalten: Alle Treppenhäuser sind frei von Brandlast, die Räume sind unter Berücksichtigung von der jeweiliger Fläche und Brandlast in entsprechender Anzahl mit Feuerlöschern ausgestattet, Flucht- und Rettungswege sowie Sammelplätze sind beschildert und Notausgangstüren mit Panikschlössern versehen, die im Notfall von innen geöffnet werden können. Das Personal wird in der Evakuierung von Rollstuhlfahrern geschult. Mindestens einmal pro Jahr findet in allen Werkstattbetrieben eine unangekündigte interne Evakuierungsübung statt. Darüber hinaus werden Brandschutzübungen mit Feuerwehren, DRK und Notärzten durchgeführt – insbesondere dann, wenn sich im Rahmen von internen Evakuierungsübungen kritische Bereiche gezeigt haben. Alle Gruppen führen zusätzliche interne Fluchtwegeübungen durch, in denen der Notfall trainiert wird. Evakuierung und Brandschutz sind zudem Gegenstand der beruflichen Bildung, an der alle Werkstattbeschäftigten kontinuierlich teilnehmen. Wie in jedem Produktionsbetrieb gibt es auch in den Werkstätten Gefahrstoffe. Diese werden in separaten, nicht frei zugänglichen Gefahrstofflagern aufbewahrt und in möglichst geringen Mengen vorgehalten. Alle Mitarbeiter sind entsprechend geschult.
„Noch sind die Ursachen des Brandes in Titisee-Neustadt unklar. Wenn die Ergebnisse vorliegen, werden wir diese sorgfältig analysieren und prüfen, welche Erkenntnisse wir daraus für unser Brandschutzkonzept ableiten müssen“, stellt Peetz abschließend fest.
Zurzeit sind 600 Menschen mit Behinderung in acht Werkstattbetrieben sowie in Unternehmen und Einrichtungen des allgemeinen Arbeitsmarktes tätig und nutzen dort die Angebote zur beruflichen Qualifizierung und zur Teilhabe am Arbeitsleben. Die Caritas-Werkstätten stehen unter der Trägerschaft des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn und haben Standorte in Rotenhain, Montabaur, Niederelbert und Nauort sowie in Lahnstein und St. Goarshausen. Insgesamt 112 Werkstattbeschäftigte kommen aus dem Rhein-Lahn-Kreis und 488 aus dem Westerwaldkreis. Sie werden von 166 Caritas-Mitarbeitern unterstützt und fachlich begleitet, 133 davon sind im Westerwaldkreis und 33 im Rhein-Lahn-Kreis tätig. bau