Kritik an Kommunikation
Bombendrohung in Bad Marienberg: Das sagt die Schule
Die Polizei hatte vorsichtshalber eine Streife nach Bad Marienberg geschickt, konnte aber bereits frühzeitig mitteilen, dass an der Marie-Curie-Realschule plus keine konkrete Gefährdungslage bestand.
Marijan Murat/dpa. dpa

An Dutzenden Schulen in Rheinland-Pfalz ging am Montag eine Bombendrohung per E-Mail ein – so auch an der Realschule plus in Bad Marienberg.

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Auch die Marie-Curie-Realschule plus in Bad Marienberg war am Montag, wie viele andere Schulen im Land, von einer anonymen Bombendrohung betroffen. Das bestätigt die Schulleitung in einem Newsletter auf der Internetseite der Einrichtung. Der oder die Täter hätten angedroht, dass die Schule um 11 Uhr „das nächste Ziel“ sei. Sofort sei die Polizei informiert worden, um die Gefahrenlage einschätzen zu lassen. Zudem wurde das Krisenteam der Schule zusammengerufen.

Kurz darauf habe die Polizei mitgeteilt, dass keine reale Gefährdungslage bestehe, man werde aber eine Streife schicken. Der Unterricht könne stattfinden. Diese Einschätzung, so schreibt Schulleiter Thomas Eppendorf, habe auch die Schulbehörde ADD geteilt. Um Panik zu vermeiden, sei davon abgeraten worden, eine ausdrückliche Information zu veröffentlichen.

Nach bestem Wissen und Gewissen entschieden

Im Kollegium habe man daher besprochen, auf Klartextinformation zu verzichten und eine andere Sprachregelung („Begutachtung baulicher Mängel“) zu wählen. Zwischen 10.25 und 11.30 Uhr hätten alle Klassen einen „Unterrichtsgang in die Natur“ unternommen. Zur Zeit der angeblichen Bombendetonation sei niemand in der Schule gewesen. Allerdings sei vielen schnell klar geworden, dass etwas nicht stimme, so Eppendorf. In der Tat hatten sich Eltern bei unserer Zeitung beschwert, dass die Schule auf Klartext verzichtet habe. „Im Nachhinein ist man bekanntermaßen klüger als im Vorherein. In der Situation selbst musste ich als Schulleiter schnell entscheiden und handeln [...].“ Dies habe er nach bestem Wissen und Gewissen getan, um die Sicherheit aller zu gewährleisten, erklärt Eppendorf.

Weiter teilt der Schulleiter mit: „Es mag sein, dass wir in Zukunft wieder ähnliche Situationen erleben. In jeder einzelnen Situation werden dann Entscheidungen zu treffen sein, die sich aus der Situation ergeben. Dies kann nicht bis ins Detail im Vorherein geplant und festgeschrieben werden. Wir sammeln jedoch Erfahrungen und werden sie in der Zukunft nutzen können.“

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