Westerwald
BI: „Keine neuen Autohöfe im Westerwald"
Bürger wehren sich gegen den geplanten Autohof.
picture alliance / dpa

Westerwald. Der geplante Autohof bei Heiligenroth entlang der B 255 treibt die Menschen um. Deshalb lädt die Bürgerinitiative (BI) „Erhaltet die Natur in unserer Wäller Heimat" am Freitag, 30. Januar, zu einer Infoveranstaltung ein.

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Bürger wehren sich gegen den geplanten Autohof.
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Von unserer Redakteurin Susanne Willke

Der Ausgangspunkt laut BI: „An der B 255 am Abzweig Staudt sollen über fünf Hektar Wald abgeholzt und noch weitere Flächen versiegelt werden: Statt alten Eichen als wichtiger Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere soll dort ein großer Lkw-Autohof im 24-Stunden-Betrieb Platz finden.“ Besonders die Wildkatze beschäftigt BI, BUND, Gnor und Nabu, die auch an dieser Stelle zwischen Heiligenroth, Boden und Staudt unterwegs sein soll. In den Unterlagen zum Bauvorhaben, die im vergangenen Jahr offen lagen, war die Wildkatze jedoch nicht als Hinderungsgrund benannt.

Die Umweltverbände halten deshalb das bisher mit den Untersuchungen beauftragte Büro für befangen, weil der Inhaber gleichzeitig auch im Vorstand des ADAC Mittelrhein ist. „Wir empfehlen daher, neue und unabhängige Gutachten mit dem von uns geforderten Untersuchungsumfang anfertigen zu lassen“, heißt es vonseiten der Verbände.

Sie fordern einen Untersuchungszeitraum von mindestens drei Monaten auf einer Fläche von 3000 Hektar auf jeder Seite der Unterführung der Autobahn 3. Dort solle anhand von Lockstöcken das Vorkommen der Wildkatze untersucht werden. „Rechtliche Schritte behalten wir uns ausdrücklich vor, insbesondere, weil hier ein wichtiger Biotoptrittstein und ein möglicher Korridor für die streng geschützte und FFH-Art Wildkatze zerstört würde“, so die Umweltverbände weiter.

Auf Anfrage der WZ nahm das Bauamt der VG Montabaur kurzfristig Stellung zu den Vorwürfen der Naturschutzverbände. Danach haben die beteiligten Kommunen erst im November 2014 „von möglichen Auswirkungen des geplanten Vorhabens auf die nach den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes streng geschützte Art Wildkatze erfahren“.

Daraufhin seien Schritte eingeleitet worden, um den naturschutzrechtlichen Anforderungen zu entsprechen. Auch werde überlegt, einen auf Wildkatzen spezialisierten Gutachter einzubeziehen. Das bereits bestehende Gutachten sei indes mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises und dem Forstamt Neuhäusel abgestimmt und somit nicht anzuzweifeln. Die BI informiert am Freitag, 30. Januar, um 19 Uhr unter der Überschrift „Keine neuen Autohöfe im Westerwald“ in der Alten Kirche in Staudt und wird dabei von den Naturschutzverbänden unterstützt.

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