In Tongrube Lindenborn wurden Bäume gepflanzt
Berod wird um einen Wald reicher: In Tongrube Lindenborn wurden Bäume gepflanzt
Trafen sich zu einem Vor-Ort-Termin an der Tongrube Lindenborn (von links): Stefan Schultheis (Betriebsleiter Aloys Müller GmbH & Co. KG), Günter Müller (Revierförster), Collin Schmidt (Ortsbürgermeister Berod), Helmut Müller (Geschäftsführer Aloys Müller GmbH & Co. KG), Rudi Holzbach (Betriebsleiter Aloys Müller GmbH & Co. KG) und Klaus Remy (Geschäftsführer Aloys Müller GmbH & Co. KG).
Ortsgemeinde Berod

Diese Nachricht habe Seltenheitswert, betont die Ortsgemeinde Berod in einer Pressemitteilung: „Berod wird um einen Wald reicher. Hintergrund sind Rekultivierungsmaßnahmen in der Tongrube Lindenborn.“

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Helmut Müller, Geschäftsführer der Betreiberfirma Aloys Müller aus Siershahn, habe sich bei einem Vor-Ort-Termin sichtlich erfreut über die nun durchgeführte Baumpflanzaktion gezeigt: „Wir sind froh, die ausgebeutete Fläche bepflanzt zu haben und diese der Gemeinde Berod für an anderer Stelle durchgeführte Abholzungen zurückgeben zu können. Der gute und über viele Jahre freundschaftliche Kontakt zur Ortsgemeinde stellt eine Voraussetzung für unsere Unternehmertätigkeit dar.“

Klaus Remy, ebenfalls Geschäftsführer der Betreiberfirma, sowie die Betriebsleiter Stefan Schultheis und Rudi Holzbach informierten bei dem Termin über die Hintergründe. Seit Mitte der 1980er-Jahre wurden auf dem Gelände der Firma Aloys Müller bis zu einer Tiefe von circa 35 Metern im Übertagebau verschiedene Tone abgebaut. Davor war dies im Untertagebau geschehen. In den vergangenen Jahren wurden die vom Ton ausgebeuteten Flächen mit eigenem Abraum rückverfüllt und auf das ursprüngliche Niveau zurückgebracht. Der Boden wurde anschließend für die geplante Bepflanzung vorbereitet.

Aktuell strebt die Firma Müller in der Grube Richard und damit ebenfalls auf Beroder Gemarkung eine Erweiterung an. Dafür musste eine größere Waldfläche weichen. Der Gemeinderat sei froh, dass als Ausgleich dafür eine Aufforstung in gleichem Umfang auf Gemeindeboden durchgeführt werden kann, heißt es.

14.000 Setzlinge wurden ausgebracht

Für die Umsetzung des Rekultivierungsplans habe die Firma Müller in engem Austausch mit den Revierförstern Dominic Kühner und Günter Müller gestanden. Der Forst erarbeitete ein Bepflanzungskonzept, bei dem die ausgewählten Sorten besonders resistent gegenüber dem Klimawandel sein sollten. Insbesondere pflanzte man Sommer- und Winterlinden, Sandbirken, Weißulmen, Traubeneichen, Speierling, Walnuss, Esskastanien, Robinien, Weißbuchen, Lärchen, Weißtannen und Eschen. Diese Baumarten zählen aus heutiger Sicht zu den Sorten, die in Zeiten der Klimaerwärmung dafür geeignet scheinen, auf den rekultivierten Flächen wieder Wald entstehen zu lassen. Gerade die dort vorhandenen Rohböden sind den Witterungsextremen (im Winter nass und im Sommer trocken) besonders stark ausgesetzt. Diese Verhältnisse machen eine Vielzahl unterschiedlicher Baumarten unerlässlich.

Auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern wurden insgesamt 14.000 Setzlinge ausgebracht. In den kommenden ein bis zwei Jahren wird wahrscheinlich eine weitere Fläche von circa 9000 Quadratmetern Größe in die Rekultivierungsmaßnahmen einbezogen und die rückverfüllte Fläche somit sukzessive in einen natürlichen Zustand versetzt. Damit die ganze Arbeit und der hohe finanzielle Aufwand nicht umsonst waren, hat man zum Schutz der Setzlinge um das Areal herum einen 1,6 Meter hohen Wildschutzzaun mit einer Gesamtlänge von rund 1000 Metern errichtet.

Der Beroder Ortsbürgermeister Collin Schmidt machte sich bei dem Termin ebenfalls ein Bild vom Fortschritt der Maßnahme. „Ich freue mich darüber, dass wir gemeinsam mit der Firma Müller und unseren Förstern hier in Berod ein so tolles und zukunftsweisendes Projekt durchführen können“, wird er in der Pressemitteilung zitiert. „Dies ist ein Beispiel dafür, dass die Tongewinnung in den Gruben auch mit entsprechenden Rekultivierungsmaßnahmen wie zum Beispiel Anpflanzungen oder dem Anlegen von Biotopflächen einhergeht.“ red

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