Golden Voices
Beim Gospelkonzert hielt es niemanden auf den Sitzen
Temperamentvoll, mitreißend, inspirierend. So sang sich der Chor „The Golden Voices of Gospel“ am Donnerstagabend in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach in die Herzen der Freunde dieser Musikgattung.
Hans-Peter Metternich

Religiöses Liedgut muss nicht immer andächtig klingen. Es darf auch mit Leidenschaft vorgetragen werden. Das machte das Konzert der „Golden Voices of Gospel“ in Ransbach-Baumbach deutlich.

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Temperamentvoll, mitreißend, inspirierend – so sang sich der Chor „The Golden Voices of Gospel“ am Donnerstagabend in der Stadthalle Ransbach-Baumbach in die Herzen der Freunde dieser Musikrichtung, in der sich vor allem die afroamerikanische Kirchenmusik widerspiegelt. Das Ensemble besteht aus professionellen Künstlern der amerikanischen Gospelszene unter der Leitung von Musicaldirektor Reverend Dwight Robson. Mit historischen Negrospirituals und Gospels sind sie seit über 20 Jahren auf Kulturbühnen, bei Festivals und in den Kirchen Europas präsent. Der Kulturkreis der Stadt Ransbach-Baumbach hat mit der Verpflichtung der Golden Voices of Gospel in der laufenden Sequenz seine kulturellen Veranstaltungen ein klingendes Feuerwerk entfacht.

Überschäumende Sangesfreude prägte die Darbietungen der "Golden Voices of Gospel".
Hans-Pter Metternich

Nach Michael Jackson, Mariah Carey, Howard Carpendale, Eloy de Joung, Bonnie Tyler, Ben Zucker, Florian Silbereisen, Mireille Mathieu, Peter Kraus, André Rieu, Ross Anthony, Nana Mouskouri, Glasperlenspiel, Art Garfunkel Jr., David Hasselhoff und Helene Fischer, wo das Ensemble als Chor Erfolge feierte, haben die fünf Sängerinnen und vier Sänger und die drei Instrumentalisten am Keyboard, an der Gitarre und am Schlagzeug nun 400 Zuhörer in der Ransbach-Baumbacher Stadthalle in die Welt der Gospelsongs entführt. Das Publikum hat es sichtlich genossen, denn die Songs trafen vor allem bei den eingefleischten Fans mit dieser so eingehenden und mitreißenden Musik voll ins Schwarze.

Damit alle in die richtige Stimmung kamen, suchten die Interpreten den Schulterschluss zum Publikum und animierten zum Mitsingen, zum Mitklatschen und zum Mittanzen. Dank der emotionsgeladenen Vocals und Instrumentalisten geriet der Saal immer mal wieder in Bewegung.
Hans-Peter Metternich

Professionelle Gospelchöre gibt es viele. Mit dem Ensemble um Reverend Dwight Robson gastierte in der guten Stube der Töpferstadt eine Künstlergruppe mit einem ganz persönlichen und einzigartigen Stil, der die Gäste gut zwei Stunden lang mit charismatischen Stimmen auf eine klingende Reise durch die Welt der Negrospirituals und traditionellen Gospelsongs mitnahm. Negrospirituals und Gospelsongs erzählen die Geschichten afroamerikanischer Menschen als musikalischer Ausdruck ihrer religiösen Geschichte und als Teil ihres Lebens. Wie sagte doch der musikalische Leiter: „Kirche muss nicht langweilig sein, sie darf – oder muss – vor Freude jubilieren.“ Dieses Jubilieren der Golden Voices of Gospel war für die Zuhörer richtig ansteckend. Vor allem für die leidenschaftlichen Gospel-Freaks, die es bei kaum einem der Songs auf den Stühlen hielt.

Bemerkenswerte Soloeinlage mit ausdrucksstarken Stimmen.
Hans-Peter Metternich

Damit alle in die richtige Stimmung kamen, suchten die Interpreten den Schulterschluss zum Publikum und animierten zum Mitsingen, zum Mitklatschen und zum Mittanzen. Dank der emotionsgeladenen Vocals und Instrumentalisten geriet der Saal immer mal wieder in Bewegung. Halleluja- und Gloria-Rufe müssen nicht zwangsläufig in Andacht und Demut erstarren. Die Liebe zu den Menschen und die Lobpreisung Gottes dürfen jubilierend und überschäumend klingen, und genau das zelebrierten die Golden Voices of Gospel gut zwei Stunden lang.

Ausdrucksstarke Stimmen geballter Frauenpower begeistern das Publikum.
Hans-Peter Metternich

Mit so bekannten Ohrwürmern wie “Nobody knows the trouble I’ve seen”, „Down by the Riverside” und „Let it Shine”, um nur einige zu nennen, brachten die Interpreten das Überschäumende und Jubilierende zum Klingen. Die Leidenschaft sprang immer wieder auf die begeisterten Zuschauer über. Da waren zum Beispiel zwei Damen, die selbst in einem heimischen Gospelchor singen, die ihrer Leidenschaft freien Lauf ließen, oder eine offenbar sehr begabte Sängerin, die inbrünstig bei „Amazing Grace“ mit einem lupenreinen Tremolo einstimmte.

Zwei begeisterte Damen, die selbst in einem heimischen Gospelchor singen, ließen ihrer Leidenschaft freien Lauf.
Hans-Peter Metternich

Mit einem gefühlt minutenlangen Jubelruf „Oh Happy Day“ wollten sich die Golden Voices of Gospel von ihrem Publikum verabschieden, doch das ließen die Zuhörer natürlich nicht zu. Unter stehendem Applaus intonierte das Ensemble am Ende ein neunstimmiges jubilierendes Amen. Für die Freunde dieses Genres war das in der Tat ein „Happy Day“ oder besser gesagt, ein erlebnisreicher musikalischer Abend.

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