Motto "Liebe für alle" ist im Alltag gegenwärtig
Bei Empfang in der Stadthalle: Muslimische Gemeinde in Bad Marienberg feiert Jubiläum
Auch die Vorstellung „Wir alle sind Deutschland“ ist ein leitender Grundsatz der Ahmadiyya-Muslim-Jamaat-Gemeinde, die in Bad Marienberg mit vielen Ehrengästen das 100-jährige Bestehen ihrer Präsenz in Deutschland feierte.
Röder-Moldenhauer

100 Jahre Ahmadiyya Muslim Jamaat in Deutschland. Dieses Jubiläum nahm die lokale muslimische Gemeinde in Bad Marienberg zum Anlass, um zu einem Empfang in die Stadthalle in Bad Marienberg einzuladen. Neben Mitgliedern der Gemeinde waren auch politische und religiöse Partner aus der Region gekommen.

Auch die Vorstellung „Wir alle sind Deutschland“ ist ein leitender Grundsatz der Ahmadiyya-Muslim-Jamaat-Gemeinde, die in Bad Marienberg mit vielen Ehrengästen das 100-jährige Bestehen ihrer Präsenz in Deutschland feierte.
Röder-Moldenhauer

Nach einer kurzen Begrüßung und einer Rezitation des Koran folgte eine Präsentation über den Ursprung und die Arbeit der lokalen Gemeinde. Seit ihrer Gründung in den 1980er-Jahren veranstaltet die Gemeinde Aktionen, etwa Waldaufforstungen mit der lokalen Kirchengemeinde oder die Unterstützung der von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen im Ahrtal mit Spenden. Dabei verfolgen alle Aktionen ein Ziel: Transparenz zu schaffen für den Islam und die Wichtigkeit von Frieden zu kommunizieren.

Anschließend brachten zwei Gemeindemitglieder einen typischen Gesangsakt, auch „Qaseeda“ genannt, näher. Ein anschließendes Video gewährte Einblick in die Entstehung und Arbeit der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Deutschland. Gegründet in Deutschland in den 1920er-Jahren, steht das Handeln der Gemeinde seitdem unter dem Motto „Liebe für alle, Hass für keinen“, der Friedensgedanke spielt eine wichtige Rolle. Außerdem ist die Vorstellung „Wir alle sind Deutschland“ ein leitender Grundsatz.

Es folgten die Grußworte der Ehrengäste. Der Präsident des Landtages, Hendrik Hering, zeigte sich erfreut über die Arbeit der Gemeinde und betonte die anhaltende Unterstützung vonseiten der Politik. „Sie können stolz auf sich sein. Wie Sie sich mit Ihren zahlreichen Aktionen in die Gesellschaft einbringen, ist einfach beeindruckend. Damit tragen Sie zum Reichtum und zur Vielfalt des ganzen Landes bei.“

Schaue man auf die aktuellen Weltgeschehnisse, sei die Respekt und Toleranz verbreitende Grundhaltung „Wir alle sind Deutschland“ genau das, was man jetzt brauche. Schließlich lud Hering die Gemeinde ein, das Parlament in Mainz zu besuchen, um ihre Rolle auch dort zu festigen, was auf große Freude bei den Mitgliedern stieß.

Motto „Liebe für alle“ ist im Alltag gegenwärtig

Auch Karsten Lucke, Mitglied des Europäischen Parlaments, bedankte sich für das große Engagement der Gemeinde. „Für die vielen Alltäglichkeiten, die Sie praktizieren, möchte ich mich bedanken. Wir sind stolz, dass Sie ein Teil von uns sind.“

Weitere Worte des Danks und der Gratulation folgten von Björn Scheyer, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Marienberg, Achim Schwickert, Landrat des Westerwaldkreises, sowie Peter Streicher, Vorsitzender der Neuapostolischen Kirche, die sich einig waren, dass die Arbeit der Gemeinde einen wichtigen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander der Menschen leiste.

Den letzten Wortbeitrag bot Hasanat Ahmad, Vizebundesvorsitzender der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland. Er wies auf die Wichtigkeit des Friedens hin, der bereits im Herzen beginne, und betonte, dass die Verbreitung von Liebe und Frieden eine Pflicht für die Gemeinde darstelle. Mit den Worten „Wir möchten unser Motto ,Liebe für alle, Hass für keinen' aber nicht nur predigen, sondern auch leben“, schloss Ahmad den offiziellen Teil des Abends ab. Nach einem letzten, stillen Gebet begann die Zeit des Austauschs und Feierns.

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